hatte unbelästigt durchziehen körnten; ja, so weit es seine
hinfällige Macht vermochte, hatte ich • selbst Schütz genossen.
In politischer Beziehung, nämlich hinsichtlich der Sichert
heit dem Feinde gegenüber, befand sich Gändö zur Zeit
noch nicht in besseren Verhältnissen, als ein Jahr zuvor;
denn der von ‘Ä.liu unternommene Heereszug der Fulbe gegen
Argungo, die Residenz des aufständischen Häuptlings
der Kabäua, von dem ich schon unterwegs£ gehört -'hatte,
war zu einer blossen Farce geworden, und die Felge davon
war, dass die aufständischen heidnischen Bewohner mächtiger
und unternehmender waren, als ^fe-zuvor. Ganz sc%? wie
es schon bei meinem früheren Aufenthalte in dieser Stadt
der Fall gewesen war, fand auch jetzt noch jeden Tfenstiag
und Donnerstag-ein grosser Auszug des älteren Theiles der
männlichen Bevölkerung mit den Weibern..statt, um mit
einem gewissen Grade von Sicherheit in der Umgegend 'der
Stadt Feuerung einzusammeln.
Im Ganzen genommen, ereignete sich nichts von*- Interesse;
nur will ■ ich noch der ungeheueren (Regenmenge ‘gedenken,
welche sowohl während meines Aufenthaltes &i®
Gandö .fiel, als auch schon' vor meiner Ankunft da -gefallen
sein sollte. Diese Erscheinung bestätigte vollkommen den
schon früher auf mich gemachten Eindruck, dass Gaüdö .za
jenen Orten gehöre, welche am reichlichsten mit Wasser
versehen sind; es vyar mir überaus interessant,, bei näherer
Erkundigung über dieses Phänomen von den Eingeborenen
zu hören, dass sie jährlich im Durchschnitt 92 Regentage
rechnen. Wenigstens davon bin ich völlig überzeugt;, dass
der durchschnittliche .Regenfall in Gändö 'sicherlich,''nicht
weniger als 6,0 Zoll-beträgt; eher mag er ü b e r $0'; ja , vielleicht
sogar 100. .-Zoll messen.
{Mittwoch,, 2 3 t*m August!]. Ido. war herzlich froh, Gändö
endlich hinter mir zu haben; denn ich hatte hierrvieL Noth
und Unannehmlichkeit erfahren: , Ich erkenne aber dabdi
gern an,' dass' es., wenn es mir nicht bis zuieioem:gewissen
Punkte gelungen wäre, die Freundschaft der einflussreichsten
Leute in dieser Stadt zu-gewinnen, keineswegs -mein Loos
-gewesen sein würde, auch nur die;,Ufer’ des Niger;zu erreichen.
Dessenungeachtet muss ic h mich - jedoch zum- Besten
dieser • Gegenden Afrika’s der Hoffnung, hiögeben;' dassUha-
lllu bald' einen energischeren- Fürsten- zum Nachfolger-’haben
möchte',i«dejs; dem- ausgedehntÄh/l Gebiete, wovon- Gändö die
Hauptstadt'ist», ±Ruhe und Frieden wiedergebe. Unter JjSo
verbesserten Verhältnissen :könnte es gar nicht'fehlen , dass
Gändö wegen seiner Handelsbeziehungen mit den Provinzen
längs ’desifNigeri'sich. zu einem--Orte -von der grössten Be-:
deufung erhöbe.'^5-?
In-.dem Bezirke, den wir jetzt zu durchziehen hatten, -wahren'süsse'Erdäpfel
|p§j|-;dänkali” ISi-in r grosser Ausdehnung
augebaut;' ab er‘-.die Saaten sahen, keineswegs-, erfreulich: aus;
dagegen.vstanden, die Affenbfod- oder Baobabbäume zur-Zeit
-im| der, (ischön^ten 'Belle ihrer Belaubung. Wir 'fiesseh 'dies1
mal unsere-1 frühere ..Strasse im Norden liegen und'schlugen
einehe-südlichen, I nach;: der, Stadt Dögo - n-dfcdjL führenden
Pfad 'ein. :• In letzt'erenpQrte ward gerade an diesem Tage
Markt-gehalten und. der- Weg,; war -dahhr vonbMekschen belebt.'
Her; Markt war wirklich viel bedeutender, als. derjenige
v.en »Gändö;' -Hornvieh,. Schaafe;-'Salz und Glasperiön bildeten
die .flauptgegenstähde des,-; Verkaufes ^Aber.-gerade': im
Augenblick', unserer gekauft brach ein-- Gewitter. ■ lo s ; .alle
Marktleute. stoben:' nun auseinander und Hessen uns1 Zusehen,
wie, wmttLhe^das-, was wir bedurftenv;verschaffen jkönai<
ten. Die Stadtmauer war- sehr .in Verfall, .sonst.aber gev
währte der-Ort einen,interessanten.Anblick,- da 'er. voll.won
Papaya) und -Dattelpalmen war; die letzteren
strotzten überdies -von Frächten -. - ein Anbfick, 1 den
man .im -Sudähiniohtioft hat.