Schritt heran*). Ich ritt in che Stadt, um dem Ghala-
dima meine Aufwartung zu machen, und da ich bei dieser
Gelegenheit die engen Gassen bemerkte, zog ich es vor, in
ansehnlicher Entfernung jenseits der Stadt nahe bei einem
Weiler zu lagern. Er war von Eulbe aus den Stämmen der
Djakabäua und Kukodäua bewohnt und, obgleich nur
klein, doch mit einem dicken Holzverhack umgeben. Die
Umgegend von Monki wird nämlich von den Einwohnern
Tleta’s: unsicher gemacht, die nächtliche Streifzüge machen
sollten, um Pferde und Rindvieh fortzuschleppen; aber
dessenungeachtet hatten wir eine ungestörte nächtliche Ruhe,
ausser dass wir mehrere Schüsse ahfeuerten.
[Montag, 9*en Oktober.] Nachdem wir unser Zelt von
dem äussersl starken Thau, der in der Nacht gefallen war,
getrocknet hatten, verliessen wir unser schönes freies Lager,
um uns dem Tross .des Ghaladima wieder anzuschliessen. Der
Weg führte uns durch denselben felsigen Gau, den wir auf
unserer Hinreise durchzogen hatten, und so erreichten wir
wieder den wohlbekannten Ort Dütschi, - wo wir in den em*
gen, von aufspringenden Granitblöcken eingehemmten Gassen
wieder eines unserer Kameele einbüssten. Wir schlugen
dann unser Zelt auf einem kleinen offenen Platze gegenüber
dem Hause auf, wo sich der Ghaladima einquartiert hatte.
Einige aus dem Abhange einer Felshöhe, die hinter unserem
Ruheplatze emporstieg, aufecMessencje Tamarindenbäume ger*
wahrten, uns während der heissen Tagesstunden einen leidlichen
Schute.
[Dienstag, löten Oktober^] Unser Tagemarsch führte uns
bis nach Bünka und auch heute fiel wieder eines unserer
ganz erschöpften Kameele. Wir lagerten diesmal in einem
*) Der Wasa erlauf ist hier yoh ansehnlicher Grösse, kommt mehrere Meilen
ans Südost her, yon einem Orte Namens Gosaki, und flieset an den Städten
Kairi-n-Namöda und Göga vorüber. .
ziemlich geräufnigen Höfraume innerhalb der Stadt, da die
die Stadtmauer umgebenden Felder jetzt mit hoher Saat
bedeckt waren und nicht genügenden Raum zum Lager darboten.
Überhaupt gewährte das Land zur zeit emên sehr
verschiedenen Anblick von dem, der sich auf unserer Hinreise
gezeigt hatte, und der Wasserlauf bei S^rmi bot mit seinen
steil abgerissenen Ufern eine schwierige Passage, wiewohl
das'Wassër zur Zeit nicht mehr als Fuss Tiefe hatte.
Da meine; Kameele theils todt, theils wenigstens völlig erschöpft
waren, wollte ich mir gern einen 'guten Lastochsen
verschaffen, aber leider hatte ich kein-Muschelgeld und
s'e; waren meine Bemühungen vergeblich. Die Folge davon
war, dass ich am nächsten Tage grosse Mühe hatte, Käm-
mane zu erreichen,wosich der Ghaladima einquartierte.
Je Unsicherer und verzweifelter der ganze Zustand des
Landes ist, um so erfreulicher waren die Beweise von Betriebsamkeit,
die sieh hier dem Auge darboten. Schon auf
dem Wege bemerkte ich zu meiner grossen Freude, dass Indigo
und Baumwolle in grosser Menge zwischen Sorghum
äügebaut waren; Mer hart an der Stadt fanden wir den Boden
zwischen Réis- und Indigobau gétheilt, und bald erfuhr
ich denn, dass die ganze Betriebsamkeit der Bewohner in
Weberei und Färberei bestände. Dagegen sind sie in Hin-
sicht auf Nahrungsmittel sehr schlecht bestellt und, da
sie nur sehr wenig Hirse irgend welcher Art haben', 'hauptsächlich
auf Erdmandeln — „koltsche” — beschränkt; auch
haben sie* kein Vieh. Aber ihre Baumwolle ist wegen
ihrer Stärke berühmt, und die Hemden, die sie färben,
zeichnen sich durch den besonderen Glanz aus, den sie ihnen
zu geben wissen. - Dabei hat diese Betriebsamkeit die Bewohner
von Kämmanö keineswegs entnervt und sie hatten es
im verflossenen Jahre eben nicht schwierig gefunden,‘ "’einen
Heereszug der Góberaüa zurückzutreiben; .sie halten auch
ihre Mauer in ausgezeichnetem Stande, und .selbst gegenwär