Runde um den ganzen Horizont gemacht hatte, kehrte ermöhH
einmal von Norden her zuruck und loste’ sich 'endlich auf' iii
einem gewaltigen,' 'vyolkenhruchattigen Regenguss, ‘der länger
als 2 Stunden ‘anhielt und den ganzen niedriger gelegenen
Theil der Ebene 4neiüén grossèn See verwandelte.
Dieser Gewittersturm gab einen deutlichen Beweis von
der vollen Gewalt -der eingetretenen Regenzeit, Und da' ich
zu einer'eolub&n Zeit meine Reise ostwärts, die durch Iiänd®
striche voll gfoèsgr Müsse' und sumpfiger Thälbildfingén"
führt, noch nicht einmal angetreten hatte, so kann'jnaii sich
vnm Zustande meines Gemüths leicht èine Vorstellung machen;
Ich war sehr unzufrieden mit dem Scheich1 EI Bakäy und er
seinerseits war sich déssen wohl bewusst. Denntfch flöhte
mir sein Zuverlässiger und liebenswürdiger Charakter- ’"dis
Zutrauen ein, dass -: ich endlich doch''glücklich' über alle
Schwierigkeiten hinauskommen würde; aber San unendlicher
Grad von Geduld war nöthig. ’So blieben wir denn me¥
an diesem Lagerplatze 5 Tage liegen. J Glücklicherweise ‘hätten:
wir einigen Verkehr , mit mehreren interessanten Persönlichkeiten
, die mir einige Unterhaltung gewährten. Die Interessantesten
unter den Vorüberziehen'den waren drei Edeldamen
vom Stämme der Kel-heklkän, die in'offenen "Käfigen
— „djachfa” (den eigenthümlichen Temäschirht-Ausdruck habe
Reisende Frauen. 123
ich nicht erfahren „können.)/: ganz einfacher Konstruktion
auf Karneolen sasseU. /Der Kopf ..des Ipbieres war , wie
ljn s der Holzschnitt zeigt, in .seiner. Art mit viel Troddelwerk
geziert: die-Dirnen selbst waren»' '\johlgebildet,; von
vollen Formen, .aber sehr einfach in ihren gewöhnlichsten
4nzug,«gekleidet. -
„ Der, ganze Stamm der Iguädaren, Männe^und- Wgib'eK,'
folgte und zog nahe,. a n , meinem Zelte ; vorüber. .IJtabfei
waren,fcäucdr; die, Kel -..terärart; und .-die Kel-tamuläit -oder,
wie die Araber, dieseja ;iStainm nannten, -A'hel^^Ssai^
und ich hatte ■ eine lange, Unterhaltung mit .acht* geifern'
von den Letzteren, die im Laufe t des Abends;, .in (mem Zelt
kamen, um.mir ihre,Aufwartung zu machen., Ich erwiderte
s ihre Freundschaftsbezeigungen auf das Herzlichste
un4 - ersuchtet ^nem der beiden., Verwandten des Häuptlings
Ssaul, die sich unter dieser Schaar befanden, Snifhj^üuf
meiner. Reise gen Osten zu heglc iten, jnd(m ich jhin versprach,
ihn sicher nach Mekka,befördern !zu;.wollen. /E r
schätzte mein Anerbigten, .eeljr hoch, fürchtete jsich aber
vor .den- cArewan oder Kel-geress >und vor\dep- Einwohnern
rvJüm den Scheich El Bakäy hatte sich mittlerweile eine
grosse, Menge verschiedener .Häuptlinge versammelt und er
schmeichelte sich mit der Hoffnung, dass ep zwischen 0 eingefleischten
Feinden wie E’ Teni/und Uorhdugu Frieden gestiftet
habe; aber die, Zukunft zeigte-, dass er gewaltig im Irr-
thume war; denn diese kleinen JStähame^können nicht -einen
Augenblick ruhig bleiben. '"Eine.Meng©.. Schemman-A'mmass
trieben sieh,' in '"unserer.,Nähe umher und* Alle4 bettelten um
eine kleitje Gabe’ von.,.Speisen.- Abergmein 4Vorrath an
Lebensmitteln, der .bis Ssäi reichen sollte, war um^diese
Zeit schon fast erschöpft und ich war zu:-bitter gestimmt,
um mit dem Wenigen, was ich hesass,„noch grosse Gastfreundschaft
zu üben. . Da ich selbst nur karg versehen war,