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 essanten  Anblick  von  gleichzeitigen  Saat-  und  Emtearbeiten  
 gewähren,  den  man  sonst  vergeblich  sucht. 
 Ich  fühlte  mich  überaus  glücklich,  endlich  die.  Stadt  
 hinter  mir  zu  haben,  der  ich  so  vollkommen  überdrüssig  
 geworden  war;  aber  es  war  nicht  meine  Bestimmung,  
 so  leicht  davon  zu  kommen  und  dies  Land  so  bald  zu  verlassen. 
   Der  Hauptgrund  war  wohl  sicherlich,  dass  meinen  
 Ansprüchen  auf  Ersatz  des  entwendeten  Vermögens  nicht  
 nachgekommen ward.  Ich  hatte  nämlich,  wie  schon  gesagt,-  
 in Betreff jener Angelegenheit  sehr ernstliche Berathungen mit  
 dem Scheich  selbst sowohl,  wie  auch mit seinem Bruder Abba  
 Yüssuf  gehabt  und  nach  langer  Berathung,  nicht  sowohl  
 wegen  des  Werthes  des  Gestohlenen,  der  .sich  kaum  auf  
 1000 Thaler Preussisch  belief,  als  wegen  des  Prinzipes,  hatte  
 der  Scheich  versprochen,  mi^_ wiedergeben  zu  wollen,  wag  
 ich  verloren  hätte.  Ich  wusste  aber  aus:Erfahrung  zu  gut,  
 dass  für  diese  Leute  Zeit  gar  keinen Werth  habe,  und  da  
 ich  ausserdem  meine Gesundheit  mit  schnellen Schritten  sich  
 auf lösen  sah,  war  ich  zu  dem  Entschlüsse  gekommen,  nicht  
 länger  zu  warten.  Der  Scheich  gab  nun  auch,  als  er  
 sah,  dass  mein  Entschluss  fest  stand,  allem  Anscheine  nach  
 seine völlige Einwilligung zu meiner Abreise,  indem  er mir am  
 21stea Febr. Morgens 5 Kameele nach Dauerghü hinausschickte;  
 die,  obwohl  von  untergeordneter Güte,  mir  doch  eine  schwache  
 Hoffnung  gewährten,  dass  ich meine.Reise  wirklich  an-  
 treten  könnte.  Aber  am  228*e>»  d. M.  Nachmittags  sandte,  
 er  meinen  alten  Freund,  den  Hadj  Edrfss,  zu  mir,  ,gm  
 mich  zu  bewegen,  in  die  Stadt  zurückzukehren,  und  der  
 Letztere  machte  mir  alle möglichen Versprechungen,  wie  mir  
 der  Scheich  Genugthuung  geben  wolle  für  alle-  Ansprüche,  
 die  ich  gegen  ihn  zu  erheben  hätte.  Um  nun  dem  Landesherrscher  
 zu  beweisen,  dass  ich  nichts an seinem eigenen  Benehmen  
 zu  tadeln  hätte,  und  um  ihn  noch  einmal  dringend 
 Neue  Verzögerung. 399 
 zu  bitten,  mich  ohne  weiteren  Aufenthalt'  abrei&en  zu  lassen;  
 ritt  ich  gleich  darauf  in  die  Stadt ,  um  ihm meine  Aufwartung  
 zu  machen. 
 f  Der  Scheich  spräch  den  Wunsch  aus,  dass  ich  mit  allen  
 mèinen  Habseligkéiten  in  mein  altes  Quartier  zurückkehren  
 möchte;  aber  ich  erklärte  ihm,  dass  dies  unmöglich  sei,  da  
 mein  Gesundheitszustand’  die  sofortige  Heimreise  unumgänglich  
 nothwfendig  mache,  während  ich  bei  ihrem  langsamen  
 Verfahren  sicher  ware1,  nicht  vor  Vèrlaüf  von  ein  
 paar  Monaten  förtzukoihmen,  wenn' ich meine Wohnung  noch  
 einmal  innerhalb  der  Stadt  nähme.  Aber  ich  Sollte  gern,  
 sägte  ich,  noch‘einige  Tage  ausserhalb  der  Stadt  bleiben;  
 und  'weüti- "As,'s’eijr  Wunsch  wäre,  täglich  in  die  Stadt  
 kommen,  ;  uto‘‘ zu  sehn',‘ ob5  er  mir  hitwas’  mitzutheilen'  
 habe.  Hiermit  schien  nun  der Scheich  einverstanden zu  sein,  
 und*’  so;, nahm  ich  ‘ von  ihm  auf  die  ruhigste  ufid* freund-  
 liehstevWefsé' Abschied  und’ es  batte  den Anschein,  als" wenn  
 Alles  in  Oldnung  wäre  und  meine  Abreise  ferner  auf5 keine  
 Weise hfntertrieben werden 'sollte.  Ich  kaufte  daher ’ afn  föl-  
 ghbihjirTage  nfofeif^zVei Kämeele  aus  einer  grössën  Anzahl,  
 ,-vfeloBe -die  TëbuHumBahhr  el Ghasäl  in  die  Städt' gebracht  
 hatten, und  zahlte  am  25eten d. M.  dem  Führer  Hadj  él  Big-  
 gela,‘ den  ich  für  die‘Reibe  bis  Bilma  gedungen  hätte,,die  
 Hälfte'des Lohnes  im' vó'raiïs;*1  Ah-demselben Abend schick#  
 mir  der  Seheich ‘cömar auch  noch  weitere  Lebensmittel.  ’ 
 So  war  denn  endlich  Alles  für  meine  Abreise  in  Bereitschaft, 
   wenrndch" änch  allerdings  nicht'-fben  viel  Lêïitë'zur  
 Verfügung hätte.  Da  verzögerte  ein‘ZuMl mèihen Aufbruch  
 um  Einen  Tag  und  plötzlich  erschien'dbh  2&teh^ d.^M.' Nachmittags  
 cAIi  Siütëlma^‘detbélhë'MeAer  Diggehna’S,  der,einen  
 TM1  'der  Waaren,  delen'Geldt-  von  'Sindör  nach  Kukän|'i  
 ihm ‘ oblag,  gestohlen  hatte,'  an  d^r.'Spi^,|vOn  vier'’  
 Flinten' bewaffneten Reitern und  brächte "mir -den bestimmten  
 Böfebl  vom  Scheich,  in  die Städt  zurückzukehreti.  Dèrf 'Gbä