schwierig, mir Muscheln zu verschaffen, so dass ich mich
gezwungen sah ,; 5 Spanische Thaler, die mir in Timbuktu
15,OOP Muscheln eingetragen haben würden, Jur.UfGfÖO.zn>
veräussern. Auch. verkaufte ich; die Korallen, welbhe. ich
noch besass, zu einem sehr niedrigen Preise, uni die Kosten
meines Unterhaltes bestreiten ■ zu können. Baumwollenstreifen
, . welche, ■. wie in Bomu, «auch hier in den Landstädten
-beliebter sind als Muscheln, waren noch, schwerer zu
haben.
Der- erschöpfte Zustand meiner Mittel warf mich', gegen,
meine Neigung auf die Grossmuth des Fürsten. .Mein, treues;
Bornu-Rossj, .das mich durch so viele Gefahren, getragen
hatte, war völlig., aufgerieben .und -für fernere Anstrengung,
ganz unbrauchbar, und meine Kameele waren entweder, ge*
fallen oder ebenfalls vollkommen erschöpft. XTm> daher das
Wohlwollen Aliu’s anzuregen und seine Hand zu öffnen,, gab,
iqh Ihm ausser dem Geschenk, das ich schon bei meiner
sten Audienz überreicht hatte,, in einer zweitemnoch- -10- Dollar
in Silber-, denn dies in Afrika gänzlich, fehlende Metall
wird selbst von der vornehmeren Klasse, der Bewohner sebü
hoch geschätzt, da auswärtiger -Handel,.fehlt, um sichrda-,
mit leicht zu versorgen. Allerdings besass ich noch, einen;
schönen Beraus, aber , ich hatte es mir fest vorgenommen,,
denselben für. den Statthalter von Kanö aufcuheben,:.da ich,,
ohne es pa. ahnen, dass ich auch dort noch keine Mittel
vorfinden würde, bestimmt voraussah, dass jener, Beamte hei
d<em anarchjBchen Zustande, in ,den Bern® gegenwärtig versunken
zp sein seiden* für mich von grosser-Bedeutung-, seijEK
würde. Leider war Alte nicht grossmüthig und edel genug*
mir Mn hübsches beschenk-zu machen; anstatt eines edlen
Rosses gab er mir ein Thier, das sich zwar gerade nicht so,
sehlecht für Reisestrapazen eignete, aber sonst unansehnlich
war, einen unangenehmen..Gang hatte, nicht- galopiren
kpnnte ,Jmd überhaupt .-mehr, einem Esel als. einem Pferde
glich. ' Allerdings war Alte so freundlich, mir ausserdem
noch einen grosseil Englischen Zuckerhut zu schenken, wie
man sie-hier zu Lande eben'-nicht häufig sieht, da; fast nur
kleine Hüte hierher kommen. In der That kam mir diese
Gabe unendlich erwünscht und gelegen, da iöh zur Zeit ganz
ohne1 Ztiekër' war.
' Besorgt', wie ich wär, meine Reise so bald wie möglich
fortzusetzen,-maehten' mir meine'Reisegefährten vie!!<M« schaffen
; denn ihnen fiel es 'nicht ein, -diese Stadt so bald wieder
zu -verlassen, wie "es meine Absicht war. Dies galt nicht iält
lein - vom den Boten des* Scheichs-, die insgesammt viel von
Krankheit zu leiden hatten, sondern aifch, und zwar‘noch
teete,*i!von 'meinem Hauptdiener cAli et A^eren^der* es höchst
angenehm' faindv auf meine Kosten Handel zu treiben,1 während
er- •weiter' nichts'-zu fhun hatte, als einen hübschen Lohn
in Empfang zu nehmen, und er setzte-daher Alles' in Bewegung,
um mich hier zurüekzuhalten----ganz*so; - wie er es in
‘TMbuktu gemacht hatte. Ich wurde ihn gern schon längst
fortgösphickb haben,1 wenn ich-'im Stände gewesen wäre, ihm
Sfein Geld auszuzahlen-. ©oeh gelang es mir trotz wieder»
holter' Verzögerungen, meine' ?’Abreise auf den "©ktober
fesfeusetzen, und wie ich'mich in der Folge-ans eigener Erfahrung
überzeugte, ’würde der Zustand der Wege^ die wir
zu passiren hatten, kaum den Antritt der Reise vor jeüfer-
Zeit -gestattet haben. Aber die Regenzeit war jetzt schön
beinahe 'vorüber; und während die Schaaren jenes lästigen,
„tumünragaie” genannten Insektes, welehes gegen das Ende
diéser- Jahreszeit überall in- der Erde haust, an Zahl Zunahmen,
nahm ■ der1'’Regen Ab'.' I
Mittlerweile, wie ich mich etwas besser und-stärker fühlte,
fing1 ich • auch-wieder an, mich etwas zu-Pferde Umzuthun;
aber die^sumpfige 'Beschaffenheit des Thaies, das Wumö auf
fast , allen Seite® uingibt, verbunden'' mit - deute felsigen «Charakter
! der Umgegend; 'verhinderte nach, weite Ausflüge zu