oder Mariadaüä erschlagen würde; aber dies, geséhàh gerade
internem Augenblick, wo, er das Packet zufällig einém Gefährten
übergeben batte. Letzterer setzte seine Reise glücklich
fort und brachte es nach Asauäd. Indessen trug der,Tod
des eigentlichen Botèn, dér,.Jenes an mich adressirte Packet
hatte! üherbringen. sollen, wahrscheinlich viel zur Verbreitung
dés Gerüchtes bei, dass ich selbst in der Nähe von' Mä-
rädi erschlagen worden wäre. Damals und sogar noch‘viel
später hatte ich jedoch noch keine Ahnung davon, dass
solche Gerüchte : über mich in den Gegenden umliefen, die
ich hinter mir gelassen hatte.
-[Mo^nerstag, 1 8 ^ Maii\ Von überaus freudigen Gefühlen
durchdrungen, dass ich, mich endlich wieder in der Gesellschaft
meines edlen Wirthes. befand, völlig bereit, meine
Reise ostwärts zu verfolgen, genoss ich' den Anblick dei\besonderen
Züge der. Landschaft, dureh. die.gins unser Weg
führte, obgleich nun nicht mehr neu für mich, mit grosser
•Ruhe, und Freudigkeit. Auch die bunte Zusammensetzung
unserer Schaar, unter dér. mehrere mir wirklich wohlwollende
Leute waren, trug viel dazu bei, mir Muth einzuflössem
Die Landschaft. selbst entwickelte einige.nèue Züge; da. wir
diesmal, einen arideren Pfad verfolgten. . Ich war besonders
erstaunt über die ungewöhnliche Grösse des Pfriemenkrautes
— „retem” —, das hier die Verhältnisse von bedeutenden
Bäumen (fVori mehr als 20 Fuss Höhe) annahm; auch „ssi-
wäk” (Gapparis sodata) gab es in grossem: Überfluss. ;, .
- Nack einem Marsche von ungefähr 10 Meilen..machten wir
in einem dichten Théile der Waldung, die reich an Löwen
sein soll, Hält und brachen dann am Nachmittag wieder
auf; der Sumpfarm von Barkange, an dem hierauf unser
Weg entlang führte, war in der Zwischenzeit fast ganz ausgetrocknet.
Dann liessen- wir Tautilt zur Seite liegen und
schlugen unsere Zelte etwas jenseits ,des früheren „amasägh”
dès Häuptlings Uórhda, nahe bei einem Läger der Uöläd
Molük. Der Flussarm war an dieser Stelle jetzt so*seicht,'dass
eine, Sohaafheerde durch das Wasser nach der Insel-hinüber
getrieben ‘wurde. - WasservögeP und zumal solche, welche von
Fischen leben, gab es in ungeheuerer Anzahl; ’auch Kro-
kodile Hessen sich 'in Menge’-'-sehn und1’flösBten "uns'.einige
'Besorgniss um unsere Pferde fein, denen das 'schöne ;Gras
am Ufer des ^Flusses eine'treffliche Weide-gewährte. .
- Nach’ -demiAbzüge der herrischen Imö-scharh 'von den
-Ufern des-Eghirröu'- schienen-Si© Schwarzen Eingéborerien in
Ruhe zu leben; , und mehrere den Soürbay; gehörige
Boote - kamen- zu -uns von der Insel Köra herüber. Vtiü den
Bewohnern dès Lagers selbst, -deä*-Uöläd Molük, welehe ursprünglich
ebenfalls -zu’ dem Berber-Stamme der Limtüna gehören,
hatte icbgsehön bei früherer Gelegenheit den männlichen
Tbeil zu ’Gesicht - bekommen, aber hier Sah ich zum ersten
Male ihre Weiber',' rißd Töchter; ' Von Neugierde getrieben,
kamen sie in der-Abenddämmerung, um einen Bliok-auf
mich, deh^Christiichen Fremdling, zu Werfen, Und machten
■sich desshalh- etwas an-meinem Zelte-zu schaffen; aber dch
bemerkte jmntbfe-'ihnen'auch nicht einé einzige arizi'ehendè
PersönHchkeit und bekümmerte mich nur wenig um" sie.
f^Freitag, 19tfm Mai,] ’Ich war so froh, dass wir nun wirklich’
vorwärts.'rückten,‘dass ichy wahrend • sic^-meine -Gefährten
mehr landeinwärts hielten, demE Ufer des Elusses^felgt^
um mich davou zu überzeugen, ob wir Iséberénr'(den • Punkt,-
wo wir auf unserer früheren verunglückten-Fahrt- wieder um-
kehrteh).- nun wirklich hinter uns Hessen, und der Fluss'gewährt
kurz vor diesem Punkte’einem.se prächtigen Anblick,
dass es wohl der Mühe lohnte, ihn* noch einmal zu sdjäri-.
Aber als ich von ‘ Iséberen aus wieder zu deinen* Freunden
stossen woH-te, fand ibh grosse Schwierigkeiten, da diese, ganze
Landschaft hinter dem Flüsse zu dieser Jahreszeit voller U-inter.-
wasser und Seitenarme -und desshalb für Leute, die mit dem
Charakter des Landes nicht genau bekannt sind,- nicht leicht
Barth’s Belsen. V. ■ m