Scbéggua tot und Mer nahm HerrWarringtonAbschied von
mir. Den grösseren Theil des folgenden Tages rastete ich
in der Nähe des Dorfes Delêm und erreichte von hier aus
nach einem starken Abend- und Morgenmarsch das Dorf
Ehódua mit ’seinem hübschen Pabnenhain und zahlreichen
Eesten früheren Wohlstandes. Am Nachmittag brachen wir
dann wieder auf und lagerten nach einem langen nächtlichen
and einem, kürzeren Nachmittagsmarsche am Abend des föh
genden Tages am Rande der Pflanzung von Ssebhä, das vor
einigen 20 «Jahren-der Wohnsitz des Häuptlings der'Uëlâd
Slimän war. \ :sHier blieben wir den nächsten Tag, um
einige Ruhe zu gemessen. Diese ganze Zeit über'-war die-
Hitze sehr bedeutend und das Thermometer stand um. 2.ühr
Nachmittags gewöhnlich zwischen 110 und 112° F.
[Donnerstag, 26»*» Juli.] Ein Marsch von 18 bis 19 Meilen
brachte uns ' von Ssebhä nach der • kleinén Sta,dt TemäMnt
und Mer lagerten wir etwas jenseits des Brunnens; Er war
augenblicklich stark belebt, denn eine zahlreiche Kameefheer-
de, die zu einem nahe liegenden Araberlager gehörte, ward gerade
getränkt. Diese Araber gehörten zum Stamme dér Uëlâd
Slimän, die, seitdem sie sich in diesen Gegenden festgesetzt,
stets einen Hauptansiedelungspunkt in TemäMnt gehabt haben.
Eine grosse Menge derselben setzte mir während meines
Haltes stark zu; einestheils nämlich waren sie begierig;
über die neuesten Verhältnisse ihrer Angehörigen in Känem
nähere Nachricht zu erhalten, anderntheüs bettelten sie um
Geschenke. Mein freier Marsch durch die Wüste mit einer
Handvoll Leute machte grossès Aufeehen bei ihnen und sie
wunderten sich, dàss nicht diejenigen ihrer Landsleute, welche
die Absicht hatten, in ihre Heimath zurüekzukehreh, dièse
Gelegenheit benutzt hatten, um sich gegen die Türkischen
Behörden einigermaassen sicher zu stellen. '
. Wir hielten uns nur wenige Stünden während der heisse-
sten Tageszeit bei Temähint auf, dann setzten wir: unserén
Marsch fort, machten am Abend wiederum einen kleinen Haiti
brachen*kurz nach Mitternacht wieder auf und lagerten am
folgenden Tage in geringer Entfernung östlich vom Städtchen
Sighen. Hier musste -ich frische Kameele miethen, um
mflinp. Reise fortzusetzen, und konnte desshalb erst am Nachmittage
dea folgenden Tages wieder auf brechen. Da erreich-
ten wir denn nach, einem Marsche durch nackten Wüstenstrich,
der. über O'm el Abld und ..über einen sehr rauhen Bergpass
führte, am Morgen des 2ten August die wichtige Stadt Ssökna.
...In Ssökna, vermehrten - sich die Schwierigkeiten meiner
Reise.in Polge. des aufrührerischen Zustandes der Provinz, und
"bei,unserem längeren hiesigen Aufenthalt war es; gut, dass wir
ein .’reinliches und luftiges Quartier ausserhalb dgs eng zusamt
mengebauten Städtchens angewiesen erhielten. Ich war Mer
einigen .-angesehenen Leuten empfohlen und musste mit
ihnen .überlegen-, was zu thun sei; da fand sich denn nach
langer Berathung, dass das allein mögliche Verfahren darin
bestehe, .die übliche Strasse über Bondjem ganz und gar
apfzugeben und einen anderen Weg einzuschlagen. Aber
auch . die Strasse über Ben-Ghäsi erwies sieh als unbenutzbar
und ,sa; entscMed ich mich, denn für eine mehr westliche
Strasse, .die sogenannte „trik el Mer-höma”, die. über
eine, Reihe von Europäern noch nicht besuchter Thäler
ging. - . ' . ; :
.Die .Stadt Ssökna ist selbst heutzutage noch ein recht
interessanter Punkt, sowoM wegen dm Mer noch immer regen
HanfjplRfbäBgkeü’ und der schönen Pflanzungen von Dattelpalmen
und anderen Eruchtbämnenj als auch in Hinsicht des
oigenthümlichen Charakters ihrer Bewohner, die noch gegenwärtig
einen besonderen Dialekt der Berbeisprache bewahrt
haben, der ’auch im benachbarten Fok-ha, 3 Tagereisen von
Mer auf der Strasse nach Ben-Ghäsi, gesprochen wird. Jedoch
augenblicklich war die Lage der Stadt keineswegs eine günstige
und die Einwohner waren unter den gegenwärtigen