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 Folge  der  Unterbrechung  der  geraden  Strasse  durch  den  
 Feind  nach  Kätsena  wandte.  Am  vorhergehenden  Abend  
 wären  wir  wegen  unserer  späten Ankunft  ohne  Erfrischung  
 geblieben  und  wir  hatten  uns.  daher vorerst ein Frühstück zu  
 bereiten.  Dann  nahm  ich  ein  Meines  Geschenk  zu mir  und  
 ging,  um  vom Ghaladïma.und  denjenigen  aus  seinem Gefolge,  
 die  mir  besonders  Freundlichkeit  erwiesen  hatten,  Abschied'  
 zu  nehmen.  Ich. bin  mir  einer  so  geraden  Handlungsweise  
 ihnen  gegenüber  bewusst,  dass  ich  hoffe,, sie  werden meiner  
 lange  Zeit  freundlichst  gedenken. 
 Nachdem  ich  diese  Pflicht  erfüllt,  brach  ich mit  meinen  
 Leuten {auf,  um  meinen  Marsch  allein  fortzusetzen.  . Die  
 Landschaft  war  ziemlich  offen,  nur  an  einzelnen  Stellen  von  
 Granitblöcken  unterbrochen,  während der’Pflanzenwuchs dann  
 und  wann  durch  Dümpalmen  belebt  war.  Der  Anbau  beschränkte  
 sich  auf  einzelne Strecken,  aber ungeachtet des üh-i.  
 sicheren  Zustandes  des  Landes  waren  die  Triften  nicht  ganz  
 von Vieh  entblösst.  Ich war höchst vergnügt,  dass ich endlich  
 ganz meiner Neigung folgen konnte, und genoss die Landschaft  
 um  so  mehr.  Es  war  ursprünglich  meine  Absicht  gewesen,  
 die  Strasse  frirf  Koröfi  zu  verfolgen;  aber  aus  Irrthum, war  
 ich,  nachdem  ich Wurnö  verlassen,  auf die nach Birtschi füh--  
 rende Strasse  gerathen.  Indem  ich  so  meine  frühere Strasse  
 von  Küraië  nach  Kürrefi  passirte,  erreichte  ich  die  Stadt  
 Birtschi  nach  einem  Marsche  von  ungefähr  im  Ganzen  12  
 Meilen.  Die  Fellani-n-Kätsena  hatten  zu  dieser  Zeit  einen  
 Heereszug  gegen  die  Stadt  Käura  unternommen  und  alle  
 männlichen  Bewohner  des  Ortes  hatten  sich  angeschlossen.  
 So  schlug  icb mein  Zelt  vor  dem  Hause  des Ghaladïma  auf,  
 ward  aber  von  den  Leuten,  welche  zur  Aufsicht  zurückgelassen  
 worden waren,  eingeladen,  die  heissen Tagesstunden  in  
 der kühlen Eintrittshalle des Hofraumes zuzubringen  Obgleich  
 Birtschi  keine bedeutenden Spuren von Reichthum oder Wohlhabenheit' 
   aufwies,  fand  ich  doch  zu  meiner  Freude,  
 dass  das  Korn  hier  billiger  war,  als  in  'U'mmadau;  auch  
 sah  ich  mich  im  Stande,  etwas  Butter  zu  kaufen.  Dabei  
 war  meine Bewirthung  sehr gastfrei  und  die Abwesenheit  des  
 Statthalters übte gar keinen Einfluss  darauf;  ein  alter Mallem  
 zeigte  besonders  eine  freundliche  Gesinnung  gegen mich. 
 ^Sonnabtond r  IM™  0&ioä«r.] v  Nach’einem  Marsche  von  
 etwa  14f Meilen übet  die Stadt Raueö, wo  gerade  ein  Meiner  
 Markt , gehalten  wurde,  und durch die Vorstadt  von Ssakässar  
 mit  ihren  schönen Feigenbäumen ■— 
 wir .die  Stadt Mädje.  Dieser Ort " war  uns  als*  reich  an Vieh  
 und Milch.geSchildert worden, aber ich fand ihn halb verlassen.  
 Er war vor etwa  12 Jahren  bedeutend in Verfall gerathen,  als  
 das  ganze  Land  mit  Einschluss  der  Orte  Takabäua,  Matäsu,  
 Kor-öfr  und  Kürkodjängo  einen  Aufstand  erregte  und  einem  
 feindlichen. Heere  der  Göberaüa  freien . Durchzug  gewährte.  
 Ich  war  froh,  ein  gutes  Schaaf  für  den  massigen  Preis  von  
 1500 Muscheln  zu  kaufen.  Der  Amtmann  war  zur  Zeit*™  
 Kätsena  anwesend,  wo  e r ' gewöhnlich  seinen  Sitz  hat.  Wir  
 hatten  unser.Zelt -im  Schatten  eines  schönen  Feigenbaumes  
 aufgeschlagen  und  brachten  den  Nachmittag  sehr  angenehm  
 zu;  aber,  eine  grosse  Menge  Mücken  belästigte  uns  b e deutend  
 während  der  Nacht. 
 Wir waren vu  früher Stunde  auf  dem Marsche  und  durch-'  
 zogen  eine  schöne  Landschaft;  so  erreichten  wir  am  Nachmittag. 
  die  ansehnliche Stadt Kussäda  und  lagerten  hier  ausserhalb  
 der Ringmauer,  nicht  weit  vom Marktplatze.  Dieser  
 war  zur  Zeit.unserer  Ankunft  ganz  ohne  Besucher,  ward  
 aber  in  der  folgenden  Nacht  durch  eine  ziemliche  Anzahl  
 von Reisenden,  die  dort Quartier  suchten,  belebt  genug.  Auf  
 diesem Marsche  nach Kussäda  bemerkte  ich  ein Beispiel  von  
 Betriebsamkeit  in  Meinem Maassstabe;  die  Einwohner  von  
 Mädje  kaufen  nämlich  in  einem  ziemlich  entfegenen. Platze  
 Namens  KänMa  saure  Milch  und  versehen  damit  die  Stadt 
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