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 Welt  von  den  vielen  Löwen  reden  zu  hören,  welche  
 diesen  Bezirk  unsicher machen  sollten;  sie  baten  uns  selbst  
 dringend,  qns  des  Nachts  vor  ihnen  in  Acht  zu  nehmen,  
 aber  wir  hörten  weder  von  Löwen  noch  sonst  von  wilden  
 Thieren  irgend  das  Geringste. 
 [Sonntag,  1$*»  Jtmt.]  So  bereiteten  wir  uns  denn  zu  
 früher  Stunde  zur  Abreise  vor,  sahen  uns  aber  einige  Zeit  
 lang  aufgehalten,  da  der  Scheioh «in  seiner  Eigenschaft  als  
 allgemeiner  Friedensstifter  hier  wiederum  ein Geschäft  abzumachen  
 hatte.  Biese  Ibau&djiten  hatten  nämlich  zwei  der  
 von Ssadäktu den Bewohnern Bamba’s abgenommenen  Sklaven  
 durch  Kauf  an  sich  gebracht  und  fühlten  keine  Neigung,  sie  
 wieder  herauszugeben.  Endlich  war  die  Sache  beigelegt  
 und  das  Zeichen  zum  Aufbruch  ward  gegeben;  aber  wir  
 fanden  es  überaus  schwierig,  ein  breites  sumpfiges  Hinterwasser  
 zu  vermeiden,  das  sich  weit  in’s  Land  hineinzog,  
 ein  schönes  Feld  zum  Reisbau  gewährte  und  selbst  im  
 gegenwärtigen  Verfall  des  Landes  nicht  ganz  unbenutzt  
 gelassen  ward.  Nachdem  wir  mehrere  kleine  Kanäle  pus-  
 sirt  hatten,  gewannen  wir  wieder  den  Rand  der  Sanddünen, 
   die  reich  mit  Pflanzen  bewachsen  sind,  wiewohl  
 auch  hier der melancholisch aussehende  „femän’-Busch neben  
 dem  „retem”  und  dem  Talha'baume  sein  Recht  behauptete.  - 
 Nachdem  wir  endlich  dieses  weite  Sumpfwasser  umgangen  
 hatten,  kehrten  wir wieder in unsere südliche Richtung zurück^  
 wurden  aber  bald  von  einigen  unserer  Genossen  zurüekge-  
 rufen.  Sie  führten  uns  an  ein  sandiges  Vorgebirge mit  auftretenden  
 Granitblöcken  und  mit  Knollen  von  Dümgebüschi  
 Hier  :nämlich,  Angesichts  eines  im  „A'mmass”  gelegenen  
 Lagers  der  Sonrhay,  hatte  der Scheich Halt  gemacht.  „A'mm 
 a s s n e n n e n   die  Imö-scharh  den  . Thalboden.  Allerdings  
 hätte  ich  gewünscht,  unseren  Marsch  etwas  zu  verlängern, 
   aber  die  Aussicht  von  diesem  Platze  war  in  hohem 
 Grade  interessant,  da  sie  eine  weite Fernsicht über den Fluss  
 darbot,  wenn  ich  mit  diesem  Namen  ein  breites-  sumpfiges  
 Thal  bezeichnen  darf,  das  von steilen Ufern  umschlossen war,  
 und  in seiner.Mitte  einen Überfluss von Sumpfrohr barg,  während  
 man . von  einem  offenen Wasserfaden  zur Zeit so: viel wie  
 nichts  sah;  dafür  hatten  sich -kleinere  und  grössere  Hinterarme  
 und ziemlich ausgedehnte Pfützen nach allen Richtungen  
 hin  gebildet.  Noch  eigentbümlicher  aber  war  es,  wenn man  
 den  Fluss  etwas  höher  aufwärts  schaute,  wo,  entsprechend'  
 dem  tiefen  Golf,  den  wir  am  Morgen  nmgangen  hatten,  ein:  
 anderer  Sumpfgolf  auf  der  gegenüberliegenden  Seite , sich  
 zeigte.. ■ Hier  betrug  die  Breite  deB  Thaies  kaum  weniger  als  
 8  Meilen.  Jedenfalls  ist  nach  Allem,  was  ich  von Mer  aus  
 sah,  ganz  klar,  dass  der  schiffbare  Flussarm  auf  der  A'ri-  
 hindä-Seite,  auf  der Südseite, .läuft. 
 ■ Es.  war  ganz  einev'Stätte  zu  einem  Warfthurm  über  den.  
 Niger  und f meinen  Freunden  diente  sie  ■ zur  Spähe  nach  
 Egyptischen  Fleisch-  und  Reisschüsseln.  Sie .hatten  darauf  
 gerechnet,  dass  uns  die  in  der  Sumpfniederung  gelagerten’.  
 Ehetan  beköstigen- würden,  und  wir.  hatten: in  dieser  Erwartung  
 unsere Zelte  aufgeschlagen  und  es  uns  bequem gemachsfr.-  
 Da  aber  vernahmen  meine  Gefährten  die Nachricht,  dass  in-  
 einem benachbarten Lager noch bessere Aussicht  auf ein gutes  
 Abendessen  sei,  und-plötzlich machten sie  sich, auf und' davon,-  
 trotz  des  drohenden  Heraufsteigens  eines' Gewitters.  Glücklicherweise, 
  zog  letzteres  ohne  Regen .vorüber  und.’das  Lager  
 war  nicht  weit  entfernt. \  6 
 Es  war  ei»  „amasägh”  der Kel-e’-Ssük und zwar  ein  recht’  
 bedeutendes.  Mehrere ganz anständig aussehende Männer wurden  
 am  nächsten  Morgen  von/ meinem  geschäftigen  Freunde’  
 Ahmed  el  Wadäni  bei  mir  eingeführt,  die mich  versicherten,’  
 dass  die’ ganze Strasse nach Saai sicher  sei.  Alle  diese Leute,  
 welche  einige  Kenntnisse  besitzen  und £  stolz  darauf  sind;,  
 „dass  sie  ein  paar  Phrasen  aus  dem Kurän  schreiben  können, 
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