So nahm ich denn .500,000 Muscheln auf, Mer dem. Werthe
von 200 Dollars entsprechend, und musste mich verpflichten,
nach Verlauf von 4 Monaten dafür das Doppelte in Tripoli
zurückzuzahlen. . Diese Anleihe, an sich nicht sehr .gross
und die ganz unnöthig gewesen sein würde, wenn ich meine
eigenen Mittel vorgefunden hätte, setzte mich auf der anderen
Seite in den Stand, mit der grössten Leichtigkeit und
Sicherheit meine Depeschen zu entsenden; denn es lag natürlicherweise
im Interesse dieser Herren, meine Briefschaften
auf dem sichersten und kürzesten Wege nach Tripoli
zu übermachen. Ein erfahrener und wohlbekannter.
Mann ward zu dem Ende als Eilbote unmittelbar abgesandt,
um ohne Gefährdung seinen Weg durch Air zu nehmen, das
' i® seinem jetzigen unruhigen Zustand jedem anderen Wan^
derer verscMossen war.
Die Schwierigkeit, die ich hatte, meine Bedürfnisse zu befriedigen
und diejenigen Artikel einzukaufen, die meiner
Meinung nach zu. meiner Ausrüstung nötMg waren,..stieg um
so höher, als zur Zeit gerade Alles sehr theuer war. ..rij^enjipj
die Kaufmannschaft am Orte, war der Meinung, dass in Folge
des unsicheren Zustandes der Strasse im Laufe dieses Jahres
.kemp Karawane aus Norden ciritreffen würde, , alle ^Artikel
von dorther also bedeutend im Preise steigen würden- Aber
auch Kameele waren außerordentlich theuer und von sieben
schönen Thieren, welche Chuëldi. von Sinder her geschickt
hatte, ward jedes für 00,000 Muscheln verkauft — ein sehr,
hoher Preis für ein Kameel. Ich schätzte mich daher sehr
glücklich, dass ich. Gelegenheit fand, p p Kameelweibchen von
allerdings keineswegs erster .Güte für 45,000. Muscheln zu
kaufen; auch war ich so glücklich, eine vortreffliche Stute für
70,000 Muscheln —: etwas weniger als 30 Dollars zu. erhalten.
. Nachdem.ich mir auf diese Weise Alles, was.ich bedurfte,
angeschafft hatte, machte ich mich ganz fertig, um am 21st»n
November abzureisen, und ich war sehr froh, als ich diesen
letzten Abschnitt méiner langen Wanderung im Sudan mit
der Aussicht begann, dass ich ungefähr in 6 Monaten wieder
die stärkende Luft des Nordens einathmen würde. Auch
die beiden Letzten meiner Freunde aus dem fernen Westen
Ä? zwei Ändere warén in Wurhö zurückgeblieben' —^ Wollten
Kükaua besuchen, mehr in der Absicht, die Grossmüth des
Herrschers jenes Landes zu ihrem eigenen Besten und zum
Vortheil ihres Herrn in Anspruch'zu nehmen, als weil ;sie
mir ’ noch weiter von Nutzen sein konnten; ab$r sie’ waren
erst vor Kurzem aügekommeh- und wollten mir so bald wie
möglich nachfolgen. Sie und Ssidi cAli' gaben mir das Geleit
zur - Stadt Hnaus.
■Ich verfolgte rfiêine Strasse mit heiterem Sinne, und obwohl
mir der Charakter der Landschaft im Allgemeinen nicht
neu war, hätte ich doch diese nördlichere Strasse, die ich
zti>" nehmen- mich gezwungen sah, zuvor noch nicht beteist.
Auch schied sie, obwohl vielleicht weniger volkreich, den "Vortheil
eines reicheren Pflanzenwuchses darzubieten, und Deléb-
palmen zumal bildeten , den Schmuck mancher Weiler öder
auch der offenen Landschaft; auch schönes Viéh' Iiess sich
in bedeutender Menge sehn und, Alles zusammengenommen,
war- e# ein angenehmer Ritt.' erreichten wir nach einem
Marsch von etwa-11 Meilen' die Stadt Wässe- oder Wässa’
und nahmen hier unser Quättiei; aber, wie das gewöhnlich
hei diesen Städten der Fäll war, fanden wir das Thor so' än'g
dass wir uns-genöthigt- sahen, dén grössten Theil des Gepäckes
vom-Rücken der'Karüéèlé -zu nehmen. Das war eben
der Grund, wesshalb wir es immer vorzögen,' im Freien zu
lagern;-abef hier wardldieS* für zu Unsicher efachtet; selbst
innerhalb der Mauern war 1 das ‘Volk ih ' ausser ster FuiStó?
vor ’Dieben. Die Stadt war ziemlich voltreiclf und die Hof-
räuiüt wären mit Hecken von léhöndfeh Baumèn umzänht, fest
in/dêrselhénWeise wiein'U'bä, ünd der Platz, wo wir lagerten;
war recht hübsch beschattet. • Trotz ihrer Unbehaglichen