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   nahe  bei  einer  seichten  Ansammlung  von . Wasser;  
 Es fiel jedoch  nur  wenig Regen^  und .wir hatten einen ziemlich  
 ruhigen Abend;  a te r auch hier mussten  wir, stark von. Mücken  
 leiden  und  diese  Weinen,  so  unendlich  lästigen  Thier«  VH«  
 des  Eeisenden  beste  Kraft  verzehren,  tragen  nicht  wenig .zu  
 der  durch  die  ausserordentliche  Unsicherheit  -des  ¥ërkehrs  
 verursachten  Beschwerde. einer  Reise  durch  Kébbi  bei. 
 [Sonntag,  August.]  Etwa  2  Meilen  von  unserem 
 Lagerplatz©  hatten wir nach einem unbedeutenden Anstieg die  
 steile felsige Passage herabzusteigen,  während sieh- der höhere  
 Soden  mit  seiner  -dichten Beholzung wie  eine Hügelkette  toe  
 uns  hinzog.  Diosn  stiegen  wir  dann  wiederum  hinan  und  
 erreichten  den  Teich “— „tebki” —,  den  ich  auf meiner «Bei*  
 reise  erwähnt  habe.  Wir  waren  durstig  und- gingen  hin,  um  
 zu  trinken,  aber  das Wasser  war  so  abscheulich, dass meine  
 Gefährten  aus  Timbuktu,  die  an  das  gute=2iigracwasser.:g©?  
 wohnt  waren,  von  ernsthaftem  Unwohlsein  befallen  wurden,  
 und  besonders Ssidi Ahmed  bekam plötzbte einen so heftigen  
 Fksberanfall,  dass  er wähnte,  das Wasser  sei  vergiftet;  mir  
 selbst verursachte  es nur Übelkeit.  Man könnte glauben,  dass  
 der  Feind  den  Teich,  woraus  alle Vorüberreisenden  sich mit  
 Wasser  versorgen,  wirklich  auf  irgend  eine Weise  vergiftet  
 hatte,  aber  das  war  sicherlich  nicht  der .Fall,  sondern  die  
 ungesunde  Beschaffenheit  des Wassers  hatte  ihren Grund, in  
 derselben  Ursache,  wie  diejenige  des Baches  bei U'roBeteug.  
 von  dessen  Wasser  ich  und  einer meiner  Gefährten  bei  fcü*  
 herer Gelegenheit  ganz  krank  geworden  war. 
 Nach  einem  anderen  felsigen Abstieg bessen wir  die Stätte  
 eines  früheren  Lagers  Sultan  BeUo’s  zur  Seite Hegen.,  daB  
 er als Standquartier  benutzt hattej  als er die Städte Dëhe und  
 Ktika. zerstörte.  Die  Ansicht  dieser  Stätte,  sowie  die  daran  
 sich  knüpfende  Erinnerung  an  den  verheerenden  Krieg,  der  
 von  bier  ausgegamgem,  gab  meinen.Begleitern  ^Gelegenheit, 
 die  grosse-Macht  zu rühmen,  die  das  Land  Rebbi  in  früheren  
 Zeiten  besessen,  wo  ihm  ganz  Gnrma  mit  allen  6(mh  
 rhay - Ortschaften  biB  nach  Tera  unterworfen  war;  aber  ich  
 hörte auch jetzt ndpht,  dass  sich  die Herrschaft  dieses Landes  
 oder  irgend  einer  anderen  Provinz  Haussä’s  zu  irgend  einer  
 Zeit  bis  nach  Timbuktu  erstreckt  habe. 
 Wir  setzten  unseren Marsch- rüstig  fort,  bis  wir  die  ersten  
 Adansonien  am-  Rande  der  Waldung  erreichten,  und  hier  
 erfreute  uns  der  Anbbck  schöner  Rmdviehbegrden .< und  
 herrlicher  Saatfelder,  die  den  Einwohnern  von Tilb gehörten.  
 Ein: Thei&dser Saat  war schon  geschnitten  oder  vielmehr  ge*  
 hauen  —  denn  der  stämmige  Halm  des- Negerkorns  kann  
 nur  mit  einer  kleinen  Art  gebrochen  werden — um  die  
 dringendsten  Bedürfnisse  der  Bevölkerung  zu  befriedigen:  
 Her  ganze  Bezirk mit  seinem  schönen  Baum wuchs,  der  jetzt  
 seinen  grössten. Reichthum  an  Belaubung  entwickelt  hatte;  
 machte  einen  bötest  angenehmen  Eindruck,  
 üftSö;; erreichten wir -die  Stadt  Tilli,  aber  dos westliche Thor  
 war  so  eng-,  .dass--wir  den  halben  Umkreis  der  Mauer  zu  
 umgehen  hatten,  um  an  den  östlichen  Eingang  zu  kommen,  
 und;  nachdem - wir  endlich  das  Innere  der  Stadt  betreten  
 hatten,  ward  uns  ein Quartier  nahe  am westlichen Thore  angewiesen, 
   wo  wir  eine  Stunde  zuvor  angelangt Waren.  Von  
 diesem Hin-  und Herziehen  hatte  ich  wenigstens den Vortheil,  
 eine  ziemliche  Einsicht  in  die  Bevölkerungsverhältnisse  der  
 Stadt  zu  gewinnen* und  ich  fand,  dass  sie  besser  daran  war  
 und  eine  dichtere. Bevölkerung  hatte,  als  Sogirma;  der  Unterschied  
 zwischen  beiden  besteht  darin,  dass  der Herr  von  
 Sogirma . den Rang  eines  kleinen  Sultans  einnimmt  und  auch  
 einige Reiterei,  die  Stärke  Afrikanischer  Heeresmacht,  unter  
 seinem Beföhle  hat,  der  Herr  von  Tibi  dagegen  ein  blosser  
 Amtmann  ohne  allen  höheren  Rang  is t  Der  gegenwärtige  
 Amtmann  besassnoch weniger Ansehen  als  gewöhnlich;  denn  
 er lag an derselben Krankheit darnieder,  welche den Statthai