Eia anderer . Umstand, der dazu beitrug j meine Lage in
dieser Stadt noch, unbehaglicher zu machen , war - das. Miss^
verhältniss, welches zwischen Herrn Dr. Vogel und dem Korporal
Church, dem Einen der von England ausgesandten Sap->
pewe, obwaltete*und es that mir leid, dass die lobenswerthe
und grossmütbige Absicht, welche die Regierung bei Aussendung
dieser- beiden nützlichen Personen gehabt hatte, nicht im‘.Tollsten
Sihne gelingen,, sondern durch gegenseitige .persönliche!
Abneigung vereitelt werden, sollte. In dieser Beziehung war
ich schon tief berührt worden, alsüch yon Herrn Dr. Vogel bei
meinem Zusammentreffen mit ihm auf der Strassé^gehöihlmtte'
dass er -allein nach Mändarä gegangen wäre, .ohne die .Dienste
seiner Gefährten zu benutzen. Ich that Alles,- was in meinen
Kräften stand, um die Letzteren -davon zu überzeugen, dass
,sie unter den Umständen, in denen sie sich hefänden, Heine
Eifersüchteleien vergessen müssten, da nur. -gegenseitiges
Wohlwollen vollkommenen Erfolg, in solchen Unternehmen:-,
geh zu sichern im Stande-sei.- Macguire sah dies einyaber
Korporal Church wollte sich durchaus ..hiebt ; damit einverstanden
erklären.
Mittlerweile benutzte ich meine Zeit auf ziemlich nützliche
Weise, indem ich: einige':von den Büchern durchsah, welche
Herr Dr. Vogel mitgebracht hatte, besonders Herrn Joraard’g
(des alten, um Afrika so hoch verdienten Ingenieurgeogra*
phen, welcher auch unserem Unternehmen mit der grössten
Theilnahme folgte) Einleitung zur Übersetzung des „ ¥ oyage
au Wddäi” von Herrn Perron und die -„Flora >Nigritia’!->
von Sir William Hooker; das eistere Werk habe ich -schon
am Ende ^meiner Nachrichten über Wädäi' erwähnt- Auch,
das Durchlesen eines Paeketes mit Briefschaften gewährte
mir viel Vergnügen, obgleich ihre Data bis -zum Dezember
1851 znrückgingen; -dasselbe batte nämlich mit in der Kiste
gelegen, welche geplündert worden war.
Theils. nm ein. Gelübde -zu erfüllen, das ish ■* gethan hätte,
theils um mir die freundliche Gesinnung der Eingeborenen
um so sicherer zu gewinnen, machte ich am Weihnachtstage
den Bewohnern der Hauptstadt ein Geschenk von 14 Bindern,
indein ich dabei weder Beich poch Arm, weder Blinde
«Och. wandernde Bettler und auch nicht die Arabischen
Fremdlinge vergass.
Alles änderte sich aber in Folge der Ankunft des Herrn
Dr.^ Vogel am 29^® Dezember, und mein Aufenthalt in der
Stadt ward- nun unendlich angenehmer. Wirklich war mir
die allerdings nur kurze Periode von 20 Tagen, die ich
in der Gesellschaft dieses unternehmenden, muthigen jungen
Beiseiidön zubrachte, überaus erfreulich. Es war äuf-
fallend, mit welcher Leichtigkeit er sich in alle Verhältnisse
dieses fremdartigen Lebens fand; aber während er selbst
vom Impuls seines Enthusiasmus fortgerissen wurde und
alle Ansprüche auf die Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten
des Lebens aufgab, beging e r unglücklicherweise
das5.Versehen, von seinen Gefährten dasselbe zu erwarten.
Diese--waren aber erst kürzlich aus Europa- aügekommen,
batten weniger erhabene Idee’n und machten daher mehr
Ansprüche, und so war denn der Anlass zu einem bedauerlichen
Zwiste gegeben, der die Absichten der Englischen
Begdemmg bei Aussendung jener Leute in bedeutendem
Maasse vereitelte.
JcWir-brachten die Zeit mit dem Austausch unserer Ansjch-t
ten-iiber die Landschaften hin, die ein Jeder vön ups besucht
batte,-^und machten Pläne für den weiteren Lauf, den
Herr Dr. Vogel verfolgen sollte, besonders für seine nächste
Beise nach Y&koba und Adamaua, und so verstrich denn
die Zeit höchst angenehm; Ich theilte ihm, so weit es in
einem so kurzen Zeiträume möglich war, alle Erfahrungen
mit, welche ich während meiner ausgedehnten Wanderungen
gesammelt hatte-, und machte Ihn auch auf mehrere
Punkte aufmerksam, die er aufHären möchte, und zwar