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 lange  Zeit  damiederwarf, •  und  indem  er  mich  des  nächtlichen  
 Schlummers  beraubte,  in  ausserordentlichein.  Grade  
 schwächte,  so  dass  ich  mich  erst  gegen  Ende  des  Monates  
 wieder  erholte.  Ungeachtet  meines ■  schwachen  Zustandes  
 aber  liess  ich  nicht  ab,  den  Scheich  in  den  dringendsten  
 Ausdrücken  zu  ersuchen,  mich meine Reise antreton zu lassen  
 und  Wenigstens  mit  Kameelen  zu  versehen,  als  Ersatz  für*  
 den Verlust,  den  ich  während  des  Bürgerkrieges  erfahren.  
 Ich  hatte  auch  Hoffnung,  dass  er  mir  erlauben  würde,  im  
 Anfang  des  nächsten  Mohammedanischen  Monates  aufzu-i  
 brechen,  und  ich  empfand  daher  keine  geringe  Freude,  als  
 sich  mir  zwei  angesehene  Araber  als  Begleiter  auf  meiner  
 Reise  nach  Fesän  anboten,  obwohl  ich  in  ihre  übrigen Versprechungen  
 nicht-viel  Vertrauen  setzte. 
 Mittlerweile trafen am 3ten Februar^die Schüler des Scheichs  
 El  Bakay,  welche  so  lange  in  Kanö  zurückgeblieben  waren,  
 in  Kükaua  ein,  xmd  ihre  Ankunft  war  mir  keineswegs, unangenehm, 
   obwohl  sie  mir  einige  neue  Ausgaben  verursachte;  
 denn  durch ihr Ansehen als die Anhänger eines hoch verehrten  
 Mohammedanischen  Häuptlings  vermehrten  sie,.die - Wahrscheinlichkeit, 
   dass  ich  meine  Heimreise  in  Sicherheit  an-  
 treten  würde.  So  brach  ich  denn  mit meinen Freunden  aus  
 dem  fernen Westen  auf,  um  einem  angesehenen Manne  von.  
 dort  einen  Besuch  -zu  machen.  Dies  war .-Sën  el  'Abidïn,  
 der  Schwiegersohn  des  Scheichs  El Bakay ;  aber  die  fromme  
 Tochter  des  Scheichs,  „Sena”  („die  Zierde  der  Schönheit”), 
   hatte  ihn  so ' stolz  und  abstossend  behandelt,  dass der  
 arme  Mann  seinen  Trost  in  einer  Pilgerfahrt  nach  Mekka  
 gesucht  hatte,  und  da  er  sich  nun  einmal  von  den  Familienbanden  
 losgerissen,  schien  er  keineswegs : geneigt .zu  
 sein,  den  Bitten  seines  reuevollen Weibes,  die  seine  Rückkehr  
 zu  ihr  nun  sehnlichst  zu  wünschen  begann,  Gehör.zu  
 geben..  Er  hatte  sich  nämlich, in  diesen  Landen,  obgleich 
 Fremdling,  grosses  Ansehen  verschafft  und  war  vom  Scheich  
 cOmar  als  Friedensbote  an  den  Emir  v-on iSókoto. gesandt  
 worden;  so  beabsichtigtej er  denn-  auch, jetzt,. hoch  einmal  
 ostwärts  zu  ziehen-.  Ich  fand  in  ihm  einen  einfachen  Mann  
 von  anständigem  Ausseren,  und  seine Maniereu  gefielen mir  
 um  so  mehr,  als  er  sich  des  Betteins  gänzlich  .enthielt.  
 Ich  bezeugte  ihm  die-Verpflichtung,  die  ich-, gegen  seine  
 Familie  hatte,  dadurch,  dass  ich  ihm  ein  Rinda  ein,Schaaf  
 updi,‘einiger andere  kleinere  Gastgeschenke  schickte,  '  -  
 Ich  hatte  auch  das  Vergnügen,-hier  mit  dem .Scherif cAbd  
 .eVRahmän  zusammenzutreffen,  demselben  Manne,\dejx.. wir  
 vor  4  Jahrén  im  Lande  Air  getroffen  hatten  und" der  vor  
 Kurzem  aus  Adamaua  zurückgekehrt  war.  ’Er-  gab  mir  
 die  neueste;'jNachricht ;vom Zustande1 jenes  Landeskunde da  
 er  auph 4wieder  dahin,  zurückznkehren  gedachte,  hielt  ich  
 spätpr,^4afclJßläfcl neue  Mittel  empfangen  hatte,  für  
 rathem, „ihm,  ein  Päcktchen  mit  einigen  Turkedl  und  etwa  
 15. .Pfund- Zucker  für  Herrix Dr,  Vogel, mitzugehen.-  
 j?^Nachd*em  ich ,zu  wiederholten Malen  gegen den Scheich erklärt. 
  hatte,..dass meine durch fünfjährige unablässige Reisen in  
 "diesen,- Landschaften und zu allen Jahreszeiten .völlig erschöpfte  
 GesuncQfe&xhir  nicht  erlaube,  noch  länger  zu.warten,  hatte  
 iph  einen. Führer  bis  Fesän  gemiethet  und  verliess  die  Stadt  
 am  20stBn' Februar,  um  mich  auf  meine  lange Wüstenreise  
 -yorzubereitem;  Ich  schlug  daher  mein  Zeitkauf  den  Sandhöhen  
 (Von Dauérghü, auf,  gerade  oberhalb  des, Sumpfes  oder  
 der grbsseh'W^issprpfütze,  die  sich  hier alljährlich ansammelt.  
 Während  der  Tageszeit .bildete '.sie' die  Tränkstätte  für  zahlreiche  
 Rinderheerden  und  während  der  Nacht  ward, sie  von  
 einer  grossen  Anzahl  Wasservögel  besucht.,.Am  südlichen  
 Rande  war  Sorghum,  in, weiter,  Ausdehnung, angebaut,  wie  
 denn  überhaupt  diese  je  nach  der Jahreszeit.bald sumpfigen,  
 bald  von  trockener  Hitze  zerklüfteten  Einsenkungen  in  dem  
 schwarzen Thonboden  um Kükaua  zu dieser Kultur vorzüglich