habe, wenn man seiner erhabenen Stellung durch eine kleine
Anzahl anständiger Geschenke Achtung zollen wolle, wohlgefällig
auf, und zwei der Schüler des Scheichs, Mohammed
ben Muchtär und Mäleki, wurden ihm als die Personen angedeutet,
welche hier bleiben würden, um aus seiner Hand die
für den Scheich bestimmten Geschenke bei der ersten Gelegenheit
in Empfang zu nehmen.
Nachdem dieses ganze Geschäft im Beisein von nur
ein oder zwei seiner vertrautesten Freunde abgemacht war,
liess der Herr von Tämkala alle seine Höflinge wieder zu
sich berufen, worauf ihnen Ssidi Ahmed das Gedicht.vprlas,
in welchem der Scheich den Häuptling von1, Uamd - Allähi,
A'hmedu ben Ahmedu, wogen seiner Unfähigkeit, mich, wie er
gedroht hatte, gefangen zu nehmen, verspottete und es
rief viel Heiterkeit hervor, obwohl es im Grunde natürlich
nur von denen beurthcilt werden konnte, die eine gründliche
Kenntnis? vom Arabischen besassen, während der grössere
Theil der Versammlung wahrscheinlich auch nicht-ein einziges
Wort davon verstand. Es war gewiss ein eigmithümlicker
Umstand, dass diese Leute„ihre Zufriedenheit mit dem Fehlschlagen
eines Unternehm^s ihrer eigenen Landsleute und
Verwandten an den Tag legten.
Alles zusammengenominen, machte ATm el Hassan einen
günstigen Eindruck auf mich. Er war allerdings keineswegs
ein. Mann von stattMchem Aussehen oder gebieterischen. Manieren
und seine Züge entbehrten des ausdrucksvollen Gepräges
, das im Allgemeinen die Fulbe charakterisirt; er
hatte keine Spnr von einem Bart und sah* daher bei. weitem
jünger aus, als er wirkHch war, da er kaum unter 60 Jahren
soin konnte. Seme Hautfarbe war sehr hell und. seine
Kleidung sehr einfach, denn sie bestand aus nichts als, ehigm
weissen Hemde und einem eben solchen Turban; nur der
Ehre halber hatte er den rothen Bemus, den ihm meine
Gefährten zum Geschenk gemacht, umgethan und er hing
löse von seinen Schultern herab. A'bü el Hassan ist auf der
Insel Anssongho geboren, wo'seine Vorfahren von alten Zeiten
her angesessen waren, und er verdankt die Stellung,.die er
gegenwärtig einnimmt, ganz allein seinem persönlichen Muth
und dem bescheidenen Maasse seiner Gelehrsamkeit. Jedenfalls
sbheint er es in’aller -Hinsicht zu verdienen, dass er'einein
energischeren Oberhaupte untergeben wäre, als dem mönchischen
-und lässigen* GhalTlu, der sein Reich im Stücke auseinandergehen
lässt» Bei-jedem Versuche, den Niger zu beschif-
fen, muss der Herr von Tämkala v-dti der grössten Bedeutung
sein; - Die" Hauptschwäche seiner Stellung besteht im Mangel
an "Reiterei, * da *§s [ihm so unmöglich ist, den ‘fhfeilweisen
Voflfcbeil, den-hr zuweilen über seine Feinde davonträgt, zu
Verfölgen. - •
1 ‘-Die1 Audienzhalle,' wo wir unser interessantes Zusammentreffen
-mit»A'bimel Hasshn hatten, überraschte mich durch
ihre einfache BäüWeisef indem: sie aus’ einem langen, schmalen'
und -mit gegiebeltem Rohfdaöhe- versehenen. Gemache -bestand;
»wie’ sie 'in Yorüba gewohnMeh sind. Froh über den Erfolg*
1 unserer *Verhandiung zogen.wir uns in unser Quartier zurück;
ich vertheilte' hier unteß diejenigen meiner Timbüktuer
Freynde, welche hier Zurückbleiben sollten, meine-letzten Ge-
■söfeenke'- uni übergab ihnen einen1» Brief' ah? dem Seheich,
worin- ich * -ihn- • aberfltals meiner Anhänglichkeit' an s ä Haus
Versicherte und die-Hoffnung aussprach, dass wir selbst hei
der grössten Entfernung von einander'nicht aufhören würden^
unsere gegenseitige Freundschaft-zu pflegen.
Es war unsere Absicht gewesen, diesmal.die -Strasseȟber
Djundju zu wählen, den Ort'fivon welchem• ich* bei früherer
Gelegenheit erwähnt habe-,dass er- am®örÄ'chereü»Theile:des
Laufes des DalluI Mauri gelogen, sei; aber der:-Statthalter
rieth j-uns ‘dringend j »fdibsen- - -Platz zu vermeiden, da er f zu
klein und' nicht stark genüg,-- uimse-ine 'bestimmte PolitikMdi
verfolgen, »dfen ldtriguen vöAÄeund- .Und Feind ausgesetzt sei.
’ ■ jb - *