war auch unser Auszug keineswegs glücklich, indem mehrere
Sachen zurückgelassen worden waren;. Überdies hatten wir
unsere Leute vorausgeschickt und trafen erst nach vielem
Umherirren zu später Stunde im Dorfe Diggigi wieder
mit ihnen zusammen. Hier aber brachten wir einen
gemüthlichen Abend zu und tranken mit Begeisterung auf
den glücklichen Erfolg des Unternehmens, das mein Gefährte
anzutreten eben im Begriff stand.
Herr Dr. Vogel hatte auch alle seine meteorologischen*
Instrumente mitgenommen '• und * sein Gepäck war von so
mannichfaltiger Art und -so schwer, dass ich gleich vor-2
hersah, es würde ihm grosse Mühe machen, dasselbe durch
das schwierige Terrain jenseits Yäkoba hindurchzuschaffen,
zumal während der Regenzeit. So geht denn auch aus dem;
was wir von seinen weiteren Schritten wissen, klar genug
hervor, dass er seine Instrumente entweder in der Hauptstadt
von Baütsehi zurückliess, oder bei der Passage eines
zwischen jener Stadt und Säria befindlichen Flusses, wahrscheinlich
der Gurära oder Kadüna , wo er auch seine damals
gemachten botanischen Sammlungen verlor, einbüsste.'
Sein Barometer dagegen, das er mit grosser Sorgfalt bis
Kükaua gebracht hatte, gerieth in demselben Augenblick in
Unordnung, als es wieder von der Wand herabgenommen
Wurde. ‘
Von Diggigi begleitete ich ihn noch während des folgenden
Tagemarsches und verliess ihn dann mit den besten Wünschen
für seinen Erfolg. Ich hatte mir viel Mühe gegeben, seinen Gefährten,
den Korporal Maeguire, im Gebrauche des Kompasses
zu unterweisen, da mir eine genaue Aufnahme der Bodengestaltung
in gebirgigen Landschaften wie Baütsehi und Ada-
maua von der höchsten Wichtigkeit schien. Denn Herrn Dr.
Vogel selbst war ich nicht im Stande zu bewegen, eine
solche Arbeit vorzunehmen, da sie ihn im Einsammeln von
Pflanzen sehr gestört haben würde, und das war neben
astronomischen Beobachtungen. sein Hauptzweck; ausserdem
hatte Herr Dr. Vogel auch nicht die Geduld, und Ausdauer,
die zu dieser .auf die Länge so äusserst ermüdenden Arbeit
erforderlich ist. Maeguire sollte Herrn Dr. Vogel <auf diesem
Ausflug begleiten und er versprach, ihn auf alle Weise zu
unterstützen., um die Absichten der Regierung zu erfüllen.
Was dagegen den Korporal Church .betraf, so sehien es das
Beste zu sein, wenn er in meiner Gesellschaft nach Europa
.zurückkehrte.* Ich,,fürchte, nur, dass selbst Maeguire meine
Anweisungen nicht lange befolgte, besonders da er wiedem
holt - äusserst. krank war. |h,Da. er: Herrn Dr. Vogel .nicht
ÜherfYäkoba hinaus begleitete, so scheint es jedenfalls klar,
dass wir. selbst für den Fall,, dass sein .Tagebuch gerettet
würde, in ihm wohl .picht wdlle .Auskunft über, alle,Einzelr
beiten der" von^ihm durchzogenen Strasse finden würden;
wie. sie „in- einem, solchen Lande wünschenswerth ist;!, denn
während. aller von ihm gemachten Reisen,, so weit wir mit
ihren Resultaten bekannt sind, verliess er* siesh ganz, allein
auf s^ne. astronomischen Beobachtungen. Diese Reise, übrigens.,
dié sich nicht allein , bis zu dem noch nie zuvor y.on
einem- Europäer’ besuchten Yakoba erstreckte, sondern selbst
an mehrèren Punkten den Bènuë erreichte, ja,.-selbst über
ihn hinamsging, musste, für. die Kenntniss dieses.Erdtheiles, von
allerhöchster Wichtigkeit sein. * Möchte eWu^S' nur bestimmt
sein,, v,ernst y noch gsein Tagebuch ^zu erhalten, da1 Win bis
jetzt nur einzelne der wichtigsten. Resultal g haben kennen
lernen.
Man Jmnn sich leicht vorstellen, dass ich mich bei meiner
Rückkehr von diesem Ausfluge, nachdem ich von einem so,
aufgeweckten Landsmann, der mir, b ie r, plötzlich,in dieser
Einöde menschlicher Geistesentwickelung begegnet .war, Abschied
genommen, in Kükaua recht ierlassen und einsam
fühlte. Dazu kam nun noch, .dass ich in Folgf^jiker Erkältung.,
die ich mir in der Hacht zugezogen hattet^ einen
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