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 Vier  Meilén  jenseits  Kötschi  batten  wir  eine  grosse,  mit  
 Wasser  angefülltè  »Fäddama  zu  passiren,  die  uns  eine  
 Vorstellung  von  den Schwierigkeiten gab,  die mit'  dem Reisen  
 in ’  dieser  Landschaft  in  gegenwärtiger  Jahreszeit  verbunden  
 sind,  während  sie  einen  Monat  später  für  éinen  einigere  
 maasen  mit  Gepäck  versehenen  Europäer  ganz  impassirhar  
 sein  würde.  Ein*  von; sehr  vielen  Wasserlilien  umgürteter'  
 Strom  durchschnitt  das  ganze  Thal  in  der Mitte;  aber  diev  
 Strasse  war  leidlich  belebt  und  Ivir Aegëgn'eten'eihemlan--  
 gen  Zuge- breitschulteriger,  vierschrötiger  Nüpe-Frauen .>  jode  
 mit  einer  Tracht’von  sechs  bis  acht  ungeheueren i Kürbis-  
 schäleö  auf  dem  Kopfe  und  auf  dem  Wege  zum  Freitags-  
 markt  in  Djëgai 
 Djëga  ist  der  bedeutende  Ort,  der  unter1 dér'Anführung  
 AM  •,e,''-sSsal5m,8  dem  Urheber  der  reformatorischen  Bewegung  
 der Fulbeeihferr SO  langen  erfolgreichen Widerstand  ge-*  
 leistet  und  wegen  seiner  merkantilen  Bedeutung ‘schon.' vor  
 vielen  Jahren  die  Aufmerksamkeit  von  Europa  auf >siA>ge-  
 lenkt  hat.  Allerdings  hat  es.  jetzt  von  seiner  früheren  Be*-  
 deutung- etwas  -verloren,  aber  doch  war  es- noch  Von  binrei-?  
 ehender Wichtigkeit,  um  mir  den  Wunsch  einzuflöSsen,  
 zu  besuAen;  welche  um  diese 
 Zeit  fiel  und  die Wege  für  Kameele* ungangbar  machte,  verhinderte  
 mich,  diesen  Plan  aüszufiihren. 
 Etwas  weiterhin  begegnete  mir  eine  jener.,  kleinen--Episoden, 
   die,  wiewohl  einfach  und  unwichtig  an  und  für  sich;  
 dóch  oft  dazu  dienen,  den  einsamen  Beisenden  in  fremden  
 Ländern  mehr  aufzumuntern ;ufid_zu  beleben,  als  die  glänzendste 
   Aufnahme.  Nachdem  wir  nämlich,  eine  • Thalebene  
 durchschnitten  und  die  letzte  Felspassage,,bevor  man  Gändö  
 erreicht,  erstiegen  hatten,  begegneten  wir  einem  Trupp  
 reisender.'Eingeborenen'imch "sobald  mich  der  Eine  in  der  
 Ferne  erblickte, , rief  er,  freudig  ausig ||Märbaba.. marhaba, 
 Abd  el  Kerim”.  Bei  der Kückkehr  aus  so  fernen  Gegenden  
 und  nach so   langer  Abwesenheit  in  einen  Ort,  wo  ich  mich  
 nur  kurze  Zeit  aufgehalten,  musste  es  mir  hoch  erfreulich  
 sein,  mich, sflgleich wieder erkannt  und auf so herzliche Weise  
 begrüsst  zu  sehn,  wiewohl  mein  Aufenthalt  in  Gändö  mit  
 mancher  imerquicklichen  Kückerinnerung  verknüpft  war. 
 : (Hiér  auf  der  Höhe ,der  Felserhebung  gewannen  wir  einen  
 Überblick «über  die  Thalebene  von'Gändö,  und  nachdem  wir  
 hatahgestiegen, .erreichten  wir  bald  das Thor  der Stadt,  worauf  
 wir  geradewegs  mach  dem  Hause  des  fürstlichen Mönches  
 ritten.  Hiér  umgaben  uns. sogleich. èine Menge  Léfités..  
 die.,-miri zu  meiner  glücklichen  Rückkehr  gratulirten.  Da  ert  
 schien -denn  .auch,  nach: einer Weile mein Quälgeist. El Bakäy,  
 und wie ich, ihn  sah und1 seinen Namen  aussprach,  ’erschien) ,és  
 mir  wie eine blosse  Satyre,  dass dieser- habgierige Araber  denselben  
 Namen  führen  sollte,  wie.  jener ■ edle, j grossmüthige  
 Häuptling,  der- ‘mir - so  uneigennützige  Freundschaft  bewiesen.  
 Als  er  aber  seine  alten  Kunstgriffe  wieder  anfing,  erhob  iA   
 goglefA^Tnstiicb-Protest  und  erklärte  ihm  ein-  für  allemal,  
 dass  das .Einziger was  iehfihm  jetzt  geben- köünte,  sieb  auf  
 eine  schwarze,Tobe-  und  eine  rothe  Mütze  beschränke,  und.  
 selbst-, dies  versicherte  ich  ihn |i§ j solle  er^nicht- eher  bekommen^ 
   als  bis  zum  AugenbliA,  wo  ick;bereit  wäre,  die  
 üftadt.-wieder  zu  verlassen.