im Schatten einer -anderen v sslwäkS’- -nieder und ' überîiëss
midi dem Genüsse der Aussicht auf meine Heimreise, die
sich nun vor meinen Blicken eröffüete. Endlich erwachte
mein Freund und ich begab mich zu ihm. Er empfing mich
mit einem sanften Lächeln, indem er mir sagte, dass er nun
bereit sei, mich ohne weiteren Aufenthalt und ohne irgend
einê Verhinderung auf meiner Reise zu geleiten. Bei diesfeïr
Worten überreichte mir mein Beschützer ein Packet Briefe
und sonstiger Papiere; es befanden sich dabei die Abschriften
zweier Briefe von Lord John Russell vom 19*«» Februar
1853, ein Schreiben Lord Clarendon’s vom Bd'1*-8“ desselben
Monates, ein Brief vom Ritter Bupsen, ein’ anderer vom
Englischen Konsul in Tripoli und endlich deren zwei vom
Agenten in Fesän. Ausserdem enthielt das Packet weiter
keine Briefe, weder von meiner Familie, noch sonst von irgend
einem meiner Freunde, aber es waren noch beigelegt
zwei Nummern des „Galignani” und das „Athenäum” vom
19ten März 1853.
■ » Die Freude, welche ich empfand, wieder einmal etwas von
Europa zu hören, kann ich kaum beschreiben, aber noch mehr
Vergnügen verursachte mir dör allgemein gehaltene Brief Lord
John Russell’s, welcher das wärmste Intéresse an meinem
Unternehmen ausdrückte. : Die übrigen Briefe beträfen besonders
die Aussendung Dr. Vogel’s und seiner Gefährten}
und so eröflhete sich mir die Aussicht,, einige Europäische
Gesellschaft in B6mu zu finden — im Fall, dass es mir gelingen
sollte, mein Afrikanisches Standquartier in Sicherheit
zu erreichen. Von der Expedition nach dem Tsadda oder
Bénuë, die, wie ich später erfuhr, einige Zeit vor dem Empfang
dieser Briefe ■ aufgebrochen war, erhielt ich jedoch bei diésèr
Gelegenheit ^auch nicht die geringste Andeutung, sondern dies
geschah erst im Dezember; wo die Expédition schon Wieder
nach England zuriickgekehrt war, und doch sollte ich; selbst
in gewisser Beziehung daran Theil nehmen.
. Ich drückte dejn Scheich meinen Dank dafür aus, dass
er mich endlich in den Besitz jener Depeschen gesetzt hätte,
aber ich wiederholte zugleich meine - schon früher gemacht^
Bemerkung, dass, wenn er und seine Freunde .„imäna,”’ (d. h
Wphlbegriindeten/friedlichen Verkehr) mit uns'zu unterhalten
wünschten, vor Allem unseren Briefschaften Sicherheit ger
währt werden müsse. 5 Ich hatte- nämlich als- ganz gewiss
gehört, dass dieses- Packet wenigstens schon,seih-2 Monaten
in ; A'sauäd, .gelegen habe.' Aber der Scheich entschuldigte
Sich-.mit der Angabe, dass- einer der einflussreichsten. Männer
jener Gegend- — hiermit meinte er wahrscheinlich den Häuptling.
der Beräblsch jjp die Briefschaften -in der Befürchtung
,zurückbehalten .habe,--dass sie .etwas seinem Lande
Nachtheiliges enthalten könnten, .und eine..solche Besorgniss
musste, natürlich durchra s. Vordringen den-Franzosen , in die
SÜ#re.sriicb an Algerien grenzenden Landschaften n©Äf be?
kräftigt.--wferden.
-vrtäg&e Geschichte dieses packetes war aber überhaupt wunderbar;.
denn offenbar war es über Bomu gekommen, und
dessenungeachtet befand rieh, auch nicht eine einzige Zeile
vom Vezier dabei, der-mir, .wenn Alles .in- Ordnung gewesen
wäre, ohne Zweifel geschrieben haben würde.. Dazu kam,
da.RR der äussere Umschlag .abgenommen worden war, wäh-»
rend jedoch die Siegel. der> Briefschaften .selbst keine Spur
von, Verletzung zeigten. Die Ursache dieses Umstandes erfuhr
<ich erst..viel später; Jab bestand darin, dass, ehe das
Packet Sökoto verliess, die Nachricht, von der Enthauptung
des"Veziers schon jene-Stadt erreicht-hatte; .da wurde
denn der beiliegende, an mich gerichtete Brief Hadj Be-
schir’s herausgenommen und. vielleicht, auch noch irgend eine
Kleinigkeit, di.e er für mich- bestimmt hatte.
Nun aber; ereignete es -sich* d a ssd e r Reisende, welcher
beauftragt war, das Packet nach Timbuktu. zu-bringen,, unterwegs,
zwischen-..Gändö und - Ssai, i-von, den Goberaua