machen. Während dieses meines zweiten Aufenthaltes in
der Hauptstadt dieses ausgedehnten Reiches hatte ich wiederum
volle Gelegenheit, die ausserordentliche Schwäche
und den gänzlichen Mangel an Energie zu beobachten, die
in diesem Mittelpunkte-'der Gewalt herrschen. Dabei kann
ich jedoch nicht unterlassen, das Gefühl von Gerechtigkeit
anzuerkennen, das den Regenten selbst bei seinem Mangel
an Muth und Unternehmungsgeist beseelt??; -Zum Beweise
hierfür wiü ich ahfiihren, dass er, als er -eines .T&f
ges hörte, dass fünf-von seinen jungen Söhnen dumme
Streiche auf dem Markte verübt hätten, in gewaltige Wuth
gerieth und auf der Stelle seine beiden -ersten llofleule,
‘Abdü und den Ghaladima, mit dem ausdrücklichen zi Be-;
fehle ' absandte, >die jungen Frevler zu ergreifen und -ge-1
fangen zu setzen, und da es ihnen gelang, zu entwischen
und sich 1 oder 2 Tage zu verbergen, liess er deh »Ilaupt-
sklaven^- in dessen Gesellschaft; sie sich befunden hatten," hin-
riohten. - ,
Bei alle dem war aber die Schwäche des Herrschers so;
gross, dass seine ganze Umgebung in Schlaffheitjvereunkeh
war, und die Feigheit seiner Leute trat -ebenso klar zu
Tage, wie ihre Unterdrückung des Schwachen und Schutzlosen.
So ereignete sich um diese Zeit folgende, höchst schimpf-,
liehe Begebenheit: ein Trupp friedlicher Handelsleute, die
in Gauassü lagerten, ward nämlich von ihnen überrumpelt;
Mehrere wurden erschlagen und die Übrigen ihrer ganzen
Habe beraubt. Diese Leute hatte das Gerücht als heidnische
Feinde -p^A'sena” — aus dem Bezirk Ssädje in; Göber
geschildert, die unter dem Schutze der Kel-geress und Auer,
limmiden- uen- Bodhäl ständen, und man hatte gesagt, dass
sie mit den Bewohnern von Tleta, das den Fellani feindlich
war, gehandelt hätten; aber nachdem diese grausame Ungerechtigkeit
begangen war, liess sich die feste Meinung ‘hören,
dass es friedliche, auf dem ‘Wege nach Kanö begriffene
Handelsleute gewesen wären, ja-dass gish -sogart'-mehre^e©«*.,
wohner Wurnö’s unter;ihnen-befunden hätten’. ^ ’
Fast hatte es -den Ajnsöheih,- -als ote sich der; palitische*Hoi
nzont dieses Thuiles des- Sudans immer mehr*-verdunkeln
sollte. ' Die Gerüchte nanilicb, -welche iob am* Kigon. gehört
hatte, dass sich-fdie--alte ®Ahdßtj:p^G'lien»,d^|Kel-owl und
Kel-geresSj,abermals- in einejh?bliitigen Kampfe Luft gemacht
habe, .wurden1-Mer. in jeder Beziehung bestätigt: -"“DievKel?/
owl hatten dies Jabr einen Heereszug' in-/grössem-Slaassstab
unternommen-//sie»^blfenibOOO Mann:(zu R^ss und zu Ka-
meeiy ünid ‘Waren ,dem Gerächte nach.-mit-nicht weniger
euergewehren bewaffnet. Ko, waren,.sie' denn gegen*
die Kel-geress und Auelimmiden zu FeldeAgez^en^nnd, biß
nagh rS^adje^vorgfidrungenv iworanf.usje'' 3den Ott isa Brand
steckten,-Es war eine Felge der Theilnahme .der Kel-geress,
an dem Heereszuge--der Göberaüa gegen Sokoto, dass das
\ erlialtm-s der Kel-owT zu letzterem, einen >£renndli< bcmi
Charakter angcnoinpoen hatte; so chatte d im un i iLer
FreutehA-unür -der Stadt- Kätsena .einen Besuch gemacht.
j Mein FreundrAbd el Kader, der Sultan von -Agades, der,
wie ich früher'erwähnt habe, äbgesetzt und an „dessen Stelle
Hämed e’ Rufai eingesetzt. werden, war, war jetzt -ein g
t-cr Handelslierr geworden, wobei er sich zugleich bemühte,,
die Fulhe du sein Interesse zu ziehen. Sein., gowohiüichor
Aufenthaltsort war zur Zeit Kätsena. Im verflossenen Jahn)
hatte- er in Gesellschaft - des • Statthalters,| jeneki'Brevinz ■ dem*
LmTr el Mumenin einen Besuch abgestattet undi.demselben
ausäer. einer Anzahl Bernuse und anderen werthvollen Artikeln
13.(Pferde von Tuareg-Zucht als Geschenk mitgebraGht, ’wofür,
er von cAllu ausser einer -Menge Toben 3 Millionen Muscheln
und-.260' Sklaven als Gegengeschenk*-gahielk■ -Nach
einem etwa .zweimonatlichen Aufenthalte -in Wurnö, wo ler
die - ausgezeichnetste Bewirthung , genossen hatte, war der
Exkönig vorn Agades .mit- • zahlreichen. Geleit entlassen