wonig zu leiden und gewöhnten sieh bald an das ihnen'«©'
ganz neue : und wunderbare Element. Auch in Malta hielt
ich mich nur kurze Zeit auf und benutzte das Dampf boot
nach Marseiile, um . England rauf dein kürzesten Wege zu
erreichen. So passirte ich denn ohne Aufenthalt Paris und
kam am September in London an. Die Zeit meiner.
Ankunft' war übrigens keineswegs günstig*, da Alles abwesend
war; aberiLord Palmerston sowohl wie Lord’ Cla-
renton empfingen mich mit grosser Freundlichkeit.und nahmen-
das lebhafteste Interesse an 'dem wahrhaft grossen Erfolge;
der v mein Unternehmen begleitet hatte. * Von den übrigeir-
Herren, die mir Théilnahmehetsttésen, will ich'.nur den.trefflichen
Herrn Osborne Smith erwähnen; von Deutschen . war
Niemand .zugegen. ■
So beschloss ich meine lange und erschöpfende Laufbahn als
Afrikanischer Forscher, von der diese Hände ‘Bericht erstatten.
Vorbereitet zu solchem Unternehmen an Geist und-Körper.'
in Studien , - Erfahrungen und körperlichen .Strapazen-, .durch
eine' ■ ausgedehnte, auf eigene Kosten ausgefiihrte Reise‘.durch
Nord-Afrika und Vorder-Asien, hatte ich mich diesem Unternehmen
unter höchst ungünstigen Bedingungen als Freiwilliger
angeschlossen.
- Die* ganze Anlage der Expedition war im Anfang äusserst
beschränkt und ihre Mittel gering; nur durch den glücklichen
Erfolg, der unser Unternehmen begleitete, konnte ihm
eine grössere Ausdehnung gegeben werden,, und diester Erfolg
entsprang wieder insbesondere aus meiner Reise zum Sultan
von Agades, die das durch grosse Unglücksfallè erschütterte
Vertrauen in unserer kleinen Schaar wieder.herstellte. Als
dann der ursprüngliche Anführer unseres Reiseuntemehmens
seiner schwierigen Aufgabe unterlegen war, hatte ich, anstatt
mich dér. Verzweiflung hinzügèben, meine Laufbahn unter grossen
Schwierigkeiten fortgèsetzt und ausgédehnte, vorher unbekannte
Landschaften fast ganz ohne Mittel erforscht. Nachdem.
ich- mich -so ,-éinei'Mèit' lang durchgeschlagen-, ward&hfef;
Folge des Vertrauens, das idu&Enghscbe Regierung “ auf mich
setzte; die «Leitung.’der Mission mir,übertragen, und’;obgleich-
cjm mir-bewilligten Mittel- kemeswegs-.-gross'-uiyMie- mir'wirklich
• zugekommenen .selbst gering-waren; und'obwöhhdcK den
einzigen Europäischen Begleiter, der mir mdtdrvge‘hßbjl^n':war,
gerade damals verlor, beschloss ich-doch,-eine Reise naöfedémh
fernen Westen--zu-unternehmen und den Versuch ’zbmiäe'hefl;»
Timbuktu zu erreichen und denjenigen TheiMes;NigerfäWer- <
forschen, -der durch den zu frühen Tod Mungo ParkV-dgR*
wissensehafthehen- Weit -Unbekannt geblieben ‘ war. '.Dieses
lÄternebhien. gelang mir"über -iahe1 Erwartung -.und-
ich. nicht allein jenen ganzen ungeheuren Länderstrich, der
jèl-t#' dfen Arabischen Handelsleuten' unbekannter rrgèMiebem
war, als irgend eia anderer Tbeil Afrika’s *-), ■' aus dem Dunkel
dep$Verborgenheit, sondern es (gelang- mir .auch,.'-mit all-
den mächtigsten Häuptlingen-; amUlusse.,dntlangibis zu - jener
mysteriösen Stadt selbst , freundschaftliche- Verhältnissen ärin:
zuknüpfen.
.All P.g dies,-mit Einschluss der »-Bezahlung der von der ’fiföv*
beren Expedition binterlassenén-.Schulden, - führte.icb mit ungefähr
10,000 Thalern aus-. ' Ue. Majestät der König von
Preussen trug 1000 Thaler und .-ich selbst 4400 Thalef-.bèn-
Allerdings liess-ich selbst auf der Strasse, die. ich persönlich,
erforschte, gar Manches meinen.Nachfolgern-zür Verbe'stó
rung; "aber immerhin habe ich die Genugtbuung, mir bewusst»
zu- sèffi, ich den Blicken' des -Wissenschaftlichen Europäischen
Publikums eine -höchst ausgedehnte Landèrstrecke
dér abgeschlossenen -Afrikanischen Weltferöffnet, -habe. l.da,
*) „Es erscheint auffallend, dass das Land unmittelbar ostlioh ton Timbuktu
bis .aaoh Kaschna [KAtsena] den Maurischen Kaufleuten unbekannter
sein (CoXte, als der übrige Tbeil-CentrÜ-Afrika’s” (Q u a r t e r l y R e r i e u i , Mai
1820, S .'tS i). ‘In demselben Sinne drückt sieb'Captäi^?(S |p jttd i'ü b e r die
Gefabrei der Strasse von^Sökoto nääi TiinB-üktn ans-(arbeite Heise, S. 285)^-