mich eine' gewisse-Bedeutung, da bei seiner Passage Sflian
ersten Male'.wieder der. übliche Haussa-Gruss, den ich so
lahge nicht gehört- hatte, an mein Ohr drang. So fühlte ich
mich -plötzlich .in; eine Gegend zurückversetzt, für die- ich
eine -soe grosse .Verhebe.- eingegogen hatte und welche; wie“
ich?überzeugt -hin, unter allen. Gebieten des Sudans, - die
ich,besucht habe, für- den Aufenthalt eines Ausländers. die
grössten Vortheile darbietet.
Wir -setzten- dann unseren Marsch durch den Bezirk Gote
fort, dessen besondere Zierde der Affenbrodbaum bildet, bis
wir ein".kleines Dorf Namens Bö-sse erreichten, dessen Be-"-
wohner znm Stamme der Koi-se oder Koisäten ygehöreh,; die
ursprünglich *aus Damgöt kamen. Das Dorf bestand aus
lauter solchen Hütten, wie sie in Haussa üblich sind, uod
bezeugte, dass wir idie Sonrhay-Bauweise -nun hinter uns
hatten; es besass zwar ein Meines Bethaus, aber desgen.-
ungeachtet waren doch die meisten Einwohner, fselbst mit
Einschluss ihres Oberhauptes, Götzendiener. :Ahe:-strebten
jedoch eifrig darnach, meinen- Segen zu- erhalten, und !be--
wirtheten uns dafür in gastlicher Weise • mit einer Schale
Ghussuh j-Wasser.
. 2£ Meilen jenseits Bö- ssf liegt an einem Meinen Arm- des
Flusses das Dorf Hendöbo; hier lagerten wir für die Nacht,
und zwar in. geringer Entfernung, vom Orte selbst. Der Bei»
den war nicht sehr günstig, da das ‘Ganze einem niedrigen
Werder bildete. •• Auch ;die Ecke, die wir zu unserem Lagerplätze
gewählt hatten, erhob sich nur wenige Fuss über das
sumpfige Niveau; aber ein üppiger „due” gewährte uns vor*
trefflichen Schatten und wir waren ja gezwungen, hier zu
lagern, indem die Insel Barma-güngu, der Sitz des Häuptlings
der Kortlta oder Kortebe, uns gerade gegenüber lag.
Der Fluss veränderte an dieser Stelle,seinen Lauf;, während
näjplich seine Richtung bisher von N.20W. nach S.20-0.
war, floss er hier von N.200. nach S.20W.
• -Mehle ! Gefährten von Timbuktuy denen sehr viel, daran
gelegen war, -keinen Häuptling des Landes zu vemachläs-^
eigen,-' hätten beschlossen, auch dem auf Barma-güngu einen
Besuch zu machen, um zu versuchen, oh von ihmi ein Geschenk
zu-- erhalten wäre. Sie hatten ausserdem -noch eineäbesondere
Mission an ihn,lindem - sie ihn bewegen wollten,-seine feind--
•hebe Politik gegen die Gä-bero zu ändern. Sie fuhren daher
am Nachmittag auf die Insel hinüber, aber es zeigte sich nachs
her,- dass die Beredtsamkeit des Wadauers und seiner Gefährten
bei -diesen Inselbewohnern keinen Erfolg hätte; denn sie
kehrten- sehr missmuthig und Meinlaut von ihrer Sendung
zurück. Dieses Haupt der Kortëbe, das in dem jetzigen verwahrlosten
politischen Zustande dieser Gegenden einige
Macht zu besitzen scheint,- heisst Ssllmän oder Ssollmän Gëró
'Kü-sse-isse (der Sohn Kü-sse’ajynst aber im ganzén Lande
unter dem Namen Ssollmän Ssildi'bekannt. Die Insel Barma-
güngu, auf der er wohnt, ist voll von Dümpalmen und also
für Schifffahrer auf dem Flusse leicht kenntlich.
Da dieser Herr uns auch nicht die geringste Gastfreuhd-
sohäft erzeigte, war es um so erfreulicher, dass wenigstens
mir seihst von anderer Seite her gastliche Bewirthung zu
•Theil ward. Die Bewohner einer Meinen Insel im Flusse
brachten mir nämlich ein reichliches Abendessen, bestehend
aus einem Gericht Hirsenbrei, zwei Hühnern und Milch.
[Mittwoch, 26*«n. Juli^\ Bei unserem Aufbruch am Morgen
hatten wir zuerst Sumpfboden'zu passiren und erreichten
dann nach einem Marsche von '/2 Meile. wiederum den geraden
Pfad, der uns in geringer Entfernung vom Flussufer
hinführte. Der Strom war in mehrere Armé getheilt, gewährte
aber doch in der Beleuchtung der aufgehenden Sonne
ein höchst anziehendes Schauspiel. Angebaiites Land und
Wildniss wechselten mit einander ab ttnd der Affenbrodbaum
war besonders vorwiegend, aber weiterhin fingen „duë”
und „kenya” an vorzuherrsehen. Auch die vom Flusse ge-
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