
 
        
         
		da”  —  bildet  einen  Schlupfwinkel  für  eine  grosse  Menge  
 wilder  Bestien,  besonders Löwen;  denn  während  die letzteren  
 in  den  dicht  bewohnten  Gegenden  des  Negerlandes  überaus  
 selten  sind,  hausen  sie  hier  am  Rande  der  bewohnten  Zone  
 in  grosser Anzahl»  So gaben mir die Anwohner eine lebendige  
 Beschreibung  eines  nächtlichen  Kampfes,  der  2  Tage  zuvor  
 um  den  Preis  einer  Löwin  zwischen  zwei  Löwen  gewüthet  
 hattq.  ; 
 ■  Es  war  beschlossen  worden,  dass  wir  hier  die  Ankunft  
 des  Scheichs  erwarten  sollten;  aber  nachdem  wir  den  fol*.  
 genden  Tag  an  dieser  Stätte  zugebracht; hatten,  machten  
 unsere  Freunde,  die  schon  völlig  .zufrieden  gestellt  waren  
 durch  die  Ehre,  so  viele  Gäste  einen  einzigen  Tag  über  
 unterhalten  zu  haben,  den  Versuch,  aus  unseren  Händen  zu  
 entwischen,  und  brachen  plötzlich  am  Sonnabend  Morgen,  
 ohne  uns  vorher  .die  geringste  Anzeige  gemacht  zu haben*  
 ihr  Lager  ab.  Glücklicherweise  zogen  sie  ostwärts ,  und  in  
 der  Richtung  wäre  ich  ihnen  gern  bis  an  das Ende  der Welt  
 gefolgt.  Während  daher  meine  Kameraden,  die  „telamld”,  
 ihnen  nachstürzten,  wie  hungrige  Geier  hinten  ihrer-Beute,  
 hatte  ich  meine  Habseligkeiten  in  einem  Augenblick  gepackt  
 und  wir  folgten  ihnen  längs  desselben  schmalen Dünenzuges,  
 an  dem  unser  Weg  bei  unserer  Herkunft  von  Amalelle  entlang  
 geführt  hatte;  aber,  anstatt  dann  den  Sumpf  an  der  
 Furthstelle  in . nördlicher  Richtung  zu  passiren,  hielten  wir  
 uns  an  ihm  ostwärts  entlang.  Hier  nehmen  die  Dünen  allmählich  
 an  Höhe  ab  und  sind mit Koloqiunten überwaohsenj  
 weiterhin mit Asclepias gigantea — „turscha”-— und der blauen  
 Orjtcgfcraggg  »daman-kadda” —.  Noch  weiterhin  hören  die  
 Dünen  ganz  auf  und  machen  einem  niedrigen  Ufer  Platz,  
 das  während  des  höchsten  Standes  -der  Überschwemmung  
 eine  Verbindung  zwischen  .dem'Flusse  und  dem  sumpfigen  
 ühterlande  bildet,  welches  sich  hinter  den  Dünen  ausdehnt. 
 / 
 Hier,  wo  der  Fluss  einen  schönen  Bogen  nach  Südosten  
 macht  und  mehrere  Inseln  bildet,  war  in  früheren  Zeiten  
 eine-Stadt.Namens Belessäro  gelegen;  gegenwärtig  bezeichnen  
 nur  Gruppen  einer  schönen  Art  wilden  Feigenbaumes ,-„dHe”  
 genannt,  diese  Stätte  als  den  früheren  Schauplatz  mensch-  
 licher  Betriebsamkeit.  Wir  durchschnitten  dann  ein, sumpfiges  
 Unterland,  reichlich1 überwachsen  mit  „ byrgu.”  und  ho*  
 hem  Rohrgras,  und  erreichten  so  die  hohen  Sanddünen  von  
 U'le-Tehärge,  die  schon  von  unserer  Lagerstätte  in Tehärge  
 aus  meine  Aufmerksamkeit  auf  sich  gezogen  hatten:  '  Auf  
 dem  höchsten  Punkte  dieser  Dünen  wählten  die  Kel - n - No*,  
 künder  den  Platz  zu  ihrem, neuen  Lager  und  ich  suchte  mir  
 eine  frühere  Umzäunung  aus,  worin  ich  mein  Zelt  aufschlug,  
 das  nun  von  diesem  hohen  Standpunkte  aus  über  den-Fluss  
 hin  weit  und  breit  sichtbar  war.  Aber  mein  junger Freund,  
 .des  Scheichs  Neffe,  voll  von  abergläubischen  Vorurtheijen;  
 die  er  von seiner Mutter  eingesogen,  machte mir unaufhörlich  
 Vorwürfe  darüber,  dass  ich* die  früheren Wohnplätze  anderer  
 Leute  benutzte-,  als  fürchtete  er,  dass  sie- von  bösen  
 Geistern  bewohnt  wären. 
 Es  war  ein- schöner  Lagerplatz,  etwa  150  Fuss  über  der  
 Oberfläche  des Flusses,  und  er  eröffnete  über  denselben  eine  
 herrliche  Aussicht;  denn  letzterer  bot  hier  den  Blicken  eine  
 höchst prächtige Wasserfläche  dar  und  ein wenig  jenseits  des-  
 Abfalles  der  Dünen,  wo  er-einen  südlichen Kauf  nimmt,, ge*  
 währte  er  den  Anblick  eines  ausgedehnten  See’s.  Die  Eingeborenen  
 behaupten jedoch,  dass er im  Sommer an de/Enss-  
 oed  genannten  Stelle  furthbar  sei,  was  bei  seiner  grossen  
 Breite  eben  kein Wunder  ist.  Näher  am  gegenüberliegenden  
 Ufer  dehnte  sich  eine  niedrige,  grasreiche''.  Insel  Namens  
 Räbara aus  und  ein anderer schmaler Streifen Landes war auf  
 unserer  Seite  durch  einen engen,  mit  dem-schönsten  „byrguf|  
 überwachsenen  Kanal  vom  Ufer  getrennt.'  Diese  schmale  
 Insel  heisst  Wäraka.  Nach  Süden  werden  die  steilen  Sand