432 / X V I. Kapitel.
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noch- einen Besuch zu machen und förmlich Abschied ”
von )ifrmr~zu .nehmen; denn -schutzlos, wie ich war, lag
es mir am Herzen, meinen Bücken zu sichern. Dann folgte
ich.meinen Kameelen. Wir durchzögen zwei Engpässe, von
vorspringendon Felsen gebildet, die das Thal unterbrechen',
und erreichten nach .einem Marsche von T Meilen' die Stadt,
Anikimma. Dieser Qrt, die Vaterstadt meines Freundes Kolo,
liegt-,an einem vereinzelten Vorgebirge, das von dem Felszuge,
der hier eine Art, weiter Finbucht;bildet, in’s Thal-vor-.'J-,
tritt. Hier hätten wir uiis kaum am Rande des Palmen-"
-haines gelagert, .als wir -auch schon-.von Kölo ein freund-
liebes Gastgeschenk orfnelfen.» .ï
, «^Dieser Weg über Anikimma ist die neuere Strapse., îdie ^
j effet allgemein bereist wird; das Städtehen,-Kissbi,oder jsçîqI-'
mehr Gésibi, das auf der westlichen Seite des Thaies liegt
und von den. Mitgliedern ■ der früheren Expedition ^berührt
wurde, „visf zur Zeit verlassen» Kissbi- hafte übrigens
eine'so grosse Bedeutung, weil die Strasse in Trüberen Zeiten
von hier nach Asaneres ging.
Ungeachtet .der gastfreundlichen Behandlung, die un#-hjfer..,
zu Theil wurde, wollte ich /doch keine Zeit -verlieren,-. sondern
•war begierig, geradezu auf A'nai zu marschiren, die nörd- |
lichste - Ortschaft im Thaïe Kauär, um- mich »daselbst -ohne
.... den geringsten Zeitverlust für den zweiten grossen Abschnitt
meiner Wüstenreise vorzuhereiten. Dies war allerdings ein .
gewagtes Unternehmen; denn ich sollte diese langé’ und - :
schwierige Strecke, von hier nach-Fesän ganz-allein mit -
» meinen paar Leuten zurücklegen, da mein Freund Kölo
hier zurückblieb 'und, vör einem Monat oder länger,,Vdfe
Weiterreise■.nicht .antretëh .wollte. Ich empfahl ihm daher
meinen, Freigelassenen ;Dthmän_, der in Folge seines Leidens
an der- goldenem- Ader auf -unserem. Marsche .vonBilma
zurückgeblieben war und den er mir .tfachzubringen ver-
I - sprach. Kölo "gab mir -auch -bei meinem Auf bruche Naph-
I
mittags einige'hundert-Schritt Weit das-Gefeit iff Gesellschaft
eines Tebu -yon Tibesti, Namens Maina DadakSrey der1’vor
Eufeem eben’'von -jener Banbhorde ■ der Dfade, mit der e#
zusammengotroffen. all' seines Pigenthumo s beräubt worden
wär.
Bald erreichte ich A'nai, denn die Entfernung diesesröptoÄ^
Von Anikimma beträgt nur ungefähr 2 ‘ Meilern Die
Lage vom A'nai1-ist sehr '/eigenthümliob; Wie mau schon Umf4
» ' der.“Beschreibung der früheren Expedition*) enfnehrifeh-kann,-
deren'Mitglieder voijr -seinen sonderbaren- Erscheinung--.Sehr
^/Tib'eiyäsdbt waren; aber die Ansicht; ''die-sieirwon der Örtlich-
- keit mitgetheilt,'‘hat gar keinen1 Anspruch-'auf* Genauigkeit.-
Das Erste, was ich hier zu thun hatte, wai «mir e rm ittelst
meiner Dollars, Nelken und der getrocknetin hrifhe-
die ieh noch bei mir führte, einen möglichst großen Vqiv.
rath. d'eä -'nährhaften'i,-;, ghödeb”-1 zü .verschaffen’, Mtimeliief
Kamdele- m d'en- 'Stand zu"- setzen^ -ditie-'aUgreifehde ;.' Reise,
zu»11 rtragen. Denn hei nuiner kleinen Schaar' Leute be-
standlmfeinöH-einzige Sicherheit i®? der’ grösstmögKchsfeh -Eile.
Es' war daher ein grosses Unglück für rnieb, dass dm?Grob-
-schmied von Dirki sein Wort brach," indemi er miefe-mit den’
Hufeisen, für'meine Pferd© im-'-iStiche^Mess:; E^-wärö aber*
\ ®öfeh schlimmer gewesen und batte mich bifeher^ in’s' -Verdorben
gestürzt, wenn uh auf dem Marsehe angegriffen
worden wäre, da“ meine beiden Pferde lahm: wurden. -
[Montagydtähn JM»t.]^Nachdem .-Wir im Laufe des-bNä-öh,-":
mittags Alles „in -Bereitschaft- gesetzt hatten ,'- trafen wir unsere
einsame und gefährliche' Re ise mit einem inbrünstigen
Gebete an. Schon;- nach weniger älä 2' Meilen hatten wir^die
Thalebene >,lienden”— von Kauar hinter uns und1 traten
durch, einöti"felsigen Engpass in’ die. - dffeh© Wüste hinaus;
*) Denkern'* and Clappertoris '•Travelij p. 17V1