nach einem Marsche von ungefähr */a Meilè die Stelle, wo
dieses seichte Hinterwasser sich mit einem bedeutenden
offenen Arm des Flusses vereinigt, der leidlich frei von
Felsen ist. Etwas weiter unterhalb wird der Fluss zwischen
Felsmassen, die von beiden Ufern vorspringen, zusammengepresst;
sie setzen fast durch die ganze Breite des Armes,
so dass nur eine enge Durchfahrt offen bleibt, glemhaann
wie von einem natürlichen Eisenthore eingeschlossen. Dennoch
war aber die Schifffahrt selbst in gegenwärtiger Jahreszeit
nicht gehemmt, wovon ein etwa 35 Fuss langes, von
sechs Leuten gerudertes Boot, das schnell vor uns vorbeieilte,
hinreichenden Beweis lieferte. Der Pfad war mit Erd*
schwämmen umsäumt, die meine Gefährten „tobl e ndêri”
nannten.
Dieser Arm des Flusses mag jedoch dér Schifffahrt keine
geringen Schwierigkeiten entgegenstellen; denn nachdem wir
höheren Boden erstiegen und so eine Biegung des Flusses
abgeschnitten hatten, sahen wir, wie er hier eine Art Strom-
schnelle bildete, über die das Wasser dahinschäumte. Auch
zog ich aus dem Umstande, dass das Boot einen anderen
Arm gewählt hatte, den Schluss, dass diese Stelle zur
Zeit nicht schiffbar sei. Die flachen Ufer, welche alljährlich
der Überschwemmung ausgesetzt sind und selbst jetzt noch
Sumpfboden zwischen uns und dem Flusse aufzeigten, Waren
mit Reisfeldern bedeckt; der höhere Boden dagegen, der
ausser dem Bereich der Überschwemmung lag, war voii
einem Gürtel von „daman-k&dda” und Dörnengebüsch umsäumt
und für Negerhirse bestimmt. Darüber hinaus wird
das ganze Thal, dessen Breite an dieser Stelle bedeutend ist,
von einer Bergkette begrenzt. Die felsige Beschaffenheit des
Flusses war ferner klar durch eine auffallende Felsengruppe,
welche von einem luseichen etwas weiter abwärts aufstieg
und eine weit sichtbare Landmarke gewahrte; aber im Allgemeinen
scheint dieser Theil seines Laufes klippenfrei zu sein.
Wir wussten, dass wir uns der auf einer Insel gelegenen
ansehnlichen Stadt Ssfnder näherten , und hatten lange
umsonst unsere Augen angestrengt, um sie zu Gesicht zu
bekommen ; da endlich gewannen wir vom Gipfel einer
Hügelkette aus, welche hier den Fluss begrenzt, einen
schönen Überblick über die ganze Breite des Thaies und
waren im Stande, eine ausgedehnte Hüttenmasse zu erkennen
, die sich über eine oder zwei Inseln des Flusses ausbreitete.
Wir lagerten uns also hier zur Seite einer kleinen
Gruppe von Hütten, fanden aber später, dass wir viel besser
gethan haben würden, unseren Lagerplatz etwas weit
e abwärts am Flusse zu wählen, wo ein kleiner Arm gerade
auf die Insel Ssinder zuführt; denn dadurch wäre-unser
Verkehr mit derselben bedeutend erleichtert worden , während,
von Unserem wirklichen Lagerplatze aus gesehn, sich
eine andere bedeutende Inselstadt Namens Garü vor Ssfnder
lagerte.
Das ganze Flussthal ist hier aller Wahrscheinlichkeit nach
nicht weniger als ß ,*^8 Meilen breit und mit ausgedehnten
Inseln angefüllt; es ist sehr fruchtbar und ziemlich dicht bevölkert.
Die beiden Städte Garü und Ssfnder schienen, näch
demjenigen zu schließenj was ich davon sah, zusammengeT
nommen nicht weniger als 16- bis 18,000 Einwohner zu enthalten.
Diesem zwei Ortschaften, sind für Europäer bei einem
Versuch, den oberen Theil dieses Flusses zu befahren, von der
höchsten Bedeutung ; denn einestheils müssen sich dieselben auf
grössere Schwierigkeiten von Seiten der Eingeborenen vorbereiten,
andhrentheils sind sie gezwungen, sich hier , mit einer
hinreichenden Menge Korn zu versehen, um damit bis Tim*
buktu auszureichen. Ssfnder nämlich, das in gewisser Hinsicht
noch die Autorität des Statthalters von Ssai anerkennt;
ist der grosse Kornmarkt für diese ganze Gtegenff. Zu jeder
Zeit kann man hier eine grosse Menge Hirse käuflich bekommen
, und während meiner Reise wurden grosse Quanti