reichen Weidegründe pries; aber er sprach ebenso enthusiastisch
von dem Räfar-n-äman oder, wie es die Araber nen-*
nen, dem Räss-el-mS mit den grasreichen Hinterwassern ’und
Armen, welche es umgeben; zumal dem Tissórmaten genannten
Thale, dessen Erinnerungen sein knabenhaftes Gemüth mit |
dem höchsten Entzücken erfüllten. S • I
- - So nahm ich denn Abschied von diesem jungen Tärki-Bur-
schen und ich gab ihm noch mehrere kleine Geschenke, die ich
eben entbehren konnte. Da schwang er sich vermittelst des ei-s
sernen Speeres auf sein Pferd und ritt mit kriegerischem Anstande
davön; vielleicht um nimmer wieder von mir/ zu hören:
Ich schlug die entgegengesetzte Richtung längs des Ufers des
Armes, von Amalélle ein, begleitet von einem Führer, der«,von
Erüésse herbeigeholt worden war, und gefolgt von Moham4
med ben Chottär, des Scheichs Neffen, Ssidi Mohammed,’ des
Scheichs Sohn, und fast allen seinen Anhängern. ' Jedoch
flösste uns die Gesellschaft aller dieser Leute nicht so sehr
das Vertrauen ein, dass mein Freund und Beschützer nicht
lange Zurückbleiben würde., als die Anwesenheit seiner trauten
Köchin Diko* die uns begleitete und deren Dienstleistung
gen mein Freund kaum entbehren konnte, und ich stimmte
daher der Meinung seines vertrauten Zöglings Mohammed el
Amin völlig bei, der, wohlbekannt mit dem Charakter seines
Lehrers, auf energische Weise alle diejenigen unter meinen
Gefährten bekämpfte, welche der Meinung waren ,• dass uns
der Scheich den Befehl schicken würde, zu ihm in die Stadt
zu kommen.
Ich hatte so Gelegenheit, nóch einmal den höchst eigen*
thümlichen Charakter dieser Flusslandschaft zu gemessen,
mit ihren zahlreichen Armen, ihren kleinen Landrücken und
ausgedehnten Sümpfen. Seitdem wir diese Stätte zuletzt besucht
hätten, hatte sich das J asser beträchtlich zurückgezogen
und dis ausgedehnten sumpfigen Gründe Zwischen
Temäharöt und Ernésse waren ganz ausgetrocknet, so dass
wir-jetzt nur einen ,schmalen,,kanalähnlichen Wasserstreifen
tu .«überschreiten hatten. Dann hielten wir uns an den Sanddünen
entlang und erachten* bald das wohlbekannte »Lager
der Käl-n-Nokunder, wcTicb« gleich bei der Ankunft gast-
freundschaiftlich mit einer Schale - Ghussub - Wasser, bewirk
e t ,$urde. Ich hätte gern allein, im,Schatten einer- „ssi-
wäk’bausgestreckt, .die Aussicht über den Fluss genossen;
aber die vielen’ Tuareg, welche .fortwährend vórijbersjpgep.,
gestatteten mir keine Müsse;-, ós waren nämlich die - Zelte •
Ss&ul’s tsowehl wie diejenigen BP Uorhdugu’s , in. .nur geringer
Entfernung. Allein diese. -Leute, in,, dem Bewusstsein,
Strafe von ihrem Oberherrn verdient zu .haben, wurden
fortgescheucht, als sich'ein Ssimüm erhob; denn, e s • herrscht'
hier, zu Lande der Glaube, dass .dieser Wind das. Zeichen
der Annäherung des .grossen Heêres "t - „:täbu” .-^«ilder
AueHmmiden-sei, und insgesammt brachen sie- am nächsten
Morgen aufi
Ê Der Fluss, der hier sehr- breit ist, bildet eine grosse flache
Insel Namens Banga-güngu (d. i; „Hippopotamus-Insel”) ; eine
kleinere. Inself ausgezeichnet durch einen schönen Tamarindenbaum,
heisst Büre. Ich bemühte mich am Nachmittag, das
üfer- -desj Flusses,’.selbst ;zu erreichen; aber .eine besondere
Art sehr hoben Grases, mit der.es bekleidet ist, hat,so.jgefährliche
Stacheln, dass es fast unmöglich ist,“ durch das-t
selbe bindurcbzudidngen. Im späteren Tbeil der kalten und
während der heissen Jahreszeit führt ein Pfad an diesem
flachen grasigen Ufer entlang; aber während mehrerer Monate
im Jahre erreicht das Wasser die Dünen selbst., E s; ist
ein schöner Platz für ein Lager: und die Luft ist gut, aber
die ganze Stelle besteht einzig und alleinaus einem schmalen
Sandkamm, nach Norden, begrenzt voh einem ausgedehnten
Sumpf, dessen Rand mit, dem reichsten Pflanzenwuchs geschmückt
i s t , .durchwehen .von Schlingpflanzen und durchbrochen
von Dümgebüsch. Dieses Pflanzendickioht —; „uggä