lern etreicht,'.zu haben. Denn nachdem wir unseren Lager*
platz unter den Dattelpalmen auf der nordwestlichen. Seite
des .Städtchens gewählt hatten, kostete-es uns die grösste Mühe,
uns .auch nur den kleinsten Genuss zu verschaffen, und ich
war froh, 'als es mir endlich gelang, ein einziges Huhn und
ein paar"1 Maass Datteln zu erhalten. ‘.(So war es denn
nicht - möglich, uns hier -»länger aufzuhalten und unsere^
Thieren eine kleine Ruhe zu -gestatten, - sondern wir sahen
uns 'genöüngV,, ohne? Verzug unseren Marsch nach dem
Dorfe Madrüssa fortzusetzen. Das war jedoch ibeLdem- Zu?
stan^ß, in dem sich unsere Xhiere befanden', keineswegs^®'
leicht rund ach hatte die .grösste Mühe, den Ort am, Abend,
des d. M- zu erreichen, mit abermaliger Emlnisse eipev
Eameele8 und. eines* meiner Pferde; dazu sah ich- mich--ger
zwangen, “von den m ir übrig gebliebenen Thieiten noch eines
in Madrüssa im Stich zu lassen,, um. dafür ein Paar-Kameele
zu mietben, die mein Gepäck nach Mursuk schaffen, sollten...
Madrüssa war der Geburtsort meines Dieners, des Gatröners,
der mir während der Dauer von beinahe •% vollen Jahren
(mit Ausnahme einer einjährigen Dienstfreiheit, die ich ihm
gewährte, um Weib und Kind-zu besuchen) mit der, grössten
Treue und Anhänglichkeit gedient und sich fast ohne Ausnahme
untadclhaft benommen hatte. -Natürlicherweise' empfand
er grosse Freude, seine Familie wiederzusehen, aber er
war zugleich auch dankbar gegen mich. So. schickte, er mir
denn ein gutes Frühstück und ein Paar Hühner und gab my
ausserdem einige Weintrauben zum Geschenk; besonders die
letzteren waren mir höchst willkommen, da .es ein.ganz ungewöhnlicher
Genuss war. Ich war jedoch zu sehr darauf bedach^
den noch übrigen: Theil dieses Wüstehstriehes hinter mir
zu haben, um mich hier lange der Ruhe zu überlassen, und
brach daher kurz nach Mittag desselben Tages wieder auf.
Da. begegnete ich etwa 6 Meilen weiterhin beim Dorfe
Bachll einer, Tebu - Kalla, ■ bei : welcher sich ein Eilbote
von11 'Kükauä!■ -befand; ' dieser - Bote hatte, jedoch in dem
unruhigen -’Zustande " des Landes eine Entschuldigung i ge*
fimd'en, -9 Monate auf seiner Seffdüng nach Mursuk aaisr
zriibMben, anstatt ohne -weiteren Aufenthalt , in seine Heimath
zurückzukebiren. -Nach Erkundigung der Neuigkeiten setzten
wir unseren Marsch fort und erreichten etwa 4 Meilen weiterhin
Gatronr Der Ort besteht aus mehreren engen,- nahe beisammen
' liegenden Hüttengruppen und bildet' mit dem!Saume
seines Palmenhaines einen ‘sehr 'lieblichen Kontrast gegen
däA xmckte; kahle Sandwüste rnnd umher.
Aü‘ch*in-Gatr©n wurden wir gastfreundlich von den «Vor*
wandten eines anderen- Dieners behandelt; auch; er war
froh-, -«seinen heimathlichen Heerd erreicht zu haben. Dann
lagerten wir am -folgenden Tage hei Dekir, hatten aber hier
erat grosse Mühe, die Stelle des Brunnens aufzuftnden und
dann ihn äuszugraben, da er ganz und gar mit Sand gefüllt
war. -Von Dekir aus erreichten, wir dann in zwei sehr langen
Tägemärscfren, von denen der erste einen nächtlichen Marsch
inhegriff, den 2£ Meilen diesseits des Dorfes Bedän gelegenen
Brunnen und hörten, hier, dass Herr Warrington 5 Meilen
weiterhin im Dorfe Yesse warte. »
Freitag, I3*en /«&.]' Wir machten uns zu früher
-SfhnSö «fertig uüd I durchzogen wohlgemuth die auf einem
mit 'Salz geschwängerten -Boden sich ausbreitende lichte
Palmenpflanzung, indem wir im elenden Dorfe nähere Aus-
kunft erhielten. Da erblickten wir allmählich die solide,
behagliche Zeltbehausung des Herrn Warrington und feuerten
einige Schüsse hei unserer Annäherung ab. Gewiss musste
es einen tiefen Eindruck auf mich machen, als ich mich nach
so langer Abwesenheit wiederum in befreundeten Händen
befand uüd im . Bereiche Europäischer Genüsse. Um Nachmittag
zogen wir dann ein wenig weiter bis zu einem freund-
licheren Platze und betraten dann Mursuk am folgenden
Morgen. Hier wurden wir hei unserem Einzug von einer