438 XVI. Kapitel.
1 * wohnheit oder seinem Appetit auswählen konnte; was seinem
Gaumen am meisten zusagte.
{Mittwoch, 27zten Junii\ Ein. Marsch von etwa 13 Meilen
brachte uns zum Brunnen El Ahmar oder Mdddema. ’ Derselbe
liegt in offener Wüstenlandschaft, die naoh Westen zu
von einer grossen, imposanten Berggruppo begrenzt wird und
reich mit „ chäreb ” oder „ kaie ” bewachsen war; | der ganze
' Boden war mit Koloquinten—’-i „handal” | | | | bedeckt-iund -mit
Knochen wie übersät. Hier brachten wir einen ungeheuer'
heissen Tag zu, indem das Thermometer um- 2 Uhr Nach-*
mittags in dem schönsten Schatten, den ich finden' konjfte,
114 Und um Sonnenuntergang 105 ° zeigte;'y;.es blieb
auch den ganzen Abend überaus heiss, bis endlieb-.nach
Mitternacht ein heftiger Wind zu wehen anfing. , Die; Nätur
zeigte hier einiges Leben Und Käfer fanden sich in ausserordentlicher
Menge'; auch eine Heerde Gazellen kam uns zu
Gesicht, aber kein einziges Baubthier.
- Zu sehr früher Stunde brachen wir am folgenden Morgen
auf, mit; einem tüchtigen Wasservorrath ;-versehen, und.
nachdem wir etwa 10 Meilen zuriickgelegt hatten, erreichten
wir ein ziemlich reich mit Talhabäumen besetztes und mit
trockenen Kräutern bewachsenes Thal.- Hier sahen wir-unk
genöthigt, den ganzen Tag zu bleiben, um den. auf’s JGik
serste erschöpften Kameelen einmal ruhige Weide zu ge-
währen; auch müssten wir uns h ie rm it trockenem-Holze,
sowie wieder mit Wasser versehen, und so kam der folgende
Vormittag heran. Dennoch hatten wir kaum. ein paar Meilen
zurückgelegt, als wir wieder eines unserer Kameele verloren,
und so waren wir denn genöthigt, am Abend früher Halt zu
machen, als es unsere Absicht gewesen war. Hm diesen Zeitverlust
wieder beizubringen, brachen wir schon vor Mitternacht
wieder auf, und legten ohne Unterbrechung eine Strecke‘von
24 Meilen zurück; dann machten wir nur während der heisse-
sten Tageszeit einen kurzen Halt und lagerten am Abend des
«ww~.
Der Brunnen El .Wär. 439.
gQstejx Juni- nahe am Brunnen E l Wär oder Temmi. Wir
drangen nämlich in das eng gewundene. Thal ein-, 'welches
in; düs -Herz der überaus rauhen und wildemBerggftlppe
selbst führt', während andere Karawanen gewöhnlich -'an der
Öffnung desselben lagern. Hier in diesem-Feläentfest blieben
wir den folgenden Morgen liegen, und als-.die Sonne1 höher
stieg-, fand ich vor der zunehmenden'' Hitze in •' deWHöhle.
Schutz, •.wo-.-sioh 'das schöne,, frische Wasser- ansalnmelti vEin
heftigerftWind, welcher -»sich:- schon am Abend zuvor erhobfen*--'
hatte,'/hielt, mittlerweile .ununterbrochene an. -
/ Wir durften jedoch..bien keirfe Zeitt verlieren; denn dies
war-der schlimmste * und 'mühevollste- ‘^öäüij.uiiseä’e^jBefetej'
und. wenn.'wir alle Verhältnisse berücksichtigen; h a t. man ‘allerdings
'keinen Grund,Hieb darüber zu wundern,.Haäs Herr
Dr. Vogel während seines ganzen Marsches dureh -diese wild-,
wüsten Gegenden $uf eine Strecke von 3^*Örad auchVniöht
eiyei einzige astronomische Beobachtung angestellt hat. Wir.
fifdfen4als#i,unsere iW^serscMäUefie'; tränkten unsere/Thi’ere ;
tinA setzten-*, damr, noch-- ehe: die "Sonne-den-Zenith. erreicht
hatte ,T'Unseren4-Marsch fort. ; Nachdem - etwa Meilen zu-
ruekgelegt worden waren, machten wir; enSe kurze; Abendrast,
brachen um Mitternacht wieder1 auf und marschiiten bis Zur
Mittagshitze 20, Meilen. Nach, einer vierstündigen Bast brachen
.wir auch da schon wieder auf, marschitten.hi&’ zu^später
Abendstunde, legten uns nach dem einfachen-Abendessen?'
wiederum nur für ein paar Stunden auf dem seböneü Wü-i
stensande Buhe nieder und machten daun abermals
eihen- Marsoh von etwa 15-. Mertens - ' Es-twar ■ ein. schöner;
kühler Morgen, so kühl im Vergleich zu der Hitze', an die
wir gewöhnt waren, dass es uns B ei Sonnenaufgang,--recht
kalt vorkam; das Thermometer zeigte nämlich 68° • F., während
wir am vergangenen Morgen '810 gehabfe-hätten-/ Auf
diesem Morgenmarsohe hatten wir einen- recht-rauhen; Bass,
zu durchziehen, Namens „thme.e’ sserhlra”, wo die Eelseft