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 1  * wohnheit  oder  seinem Appetit  auswählen  konnte;  was  seinem  
 Gaumen  am  meisten  zusagte. 
 {Mittwoch,  27zten  Junii\  Ein. Marsch  von  etwa  13  Meilen  
 brachte  uns  zum  Brunnen  El  Ahmar  oder Mdddema. ’  Derselbe  
 liegt  in  offener Wüstenlandschaft,  die  naoh  Westen  zu  
 von  einer  grossen,  imposanten Berggruppo  begrenzt wird  und  
 reich mit  „ chäreb ”  oder  „ kaie ”  bewachsen  war; | der  ganze  
 '  Boden  war  mit Koloquinten—’-i „handal” | | | |  bedeckt-iund -mit  
 Knochen  wie  übersät.  Hier  brachten  wir  einen  ungeheuer'  
 heissen  Tag  zu,  indem  das  Thermometer  um- 2  Uhr  Nach-*  
 mittags  in  dem  schönsten  Schatten,  den  ich finden'  konjfte,  
 114  Und  um  Sonnenuntergang  105 °  zeigte;'y;.es  blieb  
 auch  den  ganzen  Abend  überaus  heiss,  bis  endlieb-.nach  
 Mitternacht  ein  heftiger Wind  zu  wehen  anfing.  , Die; Nätur  
 zeigte  hier  einiges  Leben  Und Käfer  fanden  sich  in  ausserordentlicher  
 Menge';  auch  eine  Heerde  Gazellen  kam  uns  zu  
 Gesicht,  aber  kein  einziges  Baubthier. 
 -  Zu  sehr  früher  Stunde  brachen wir  am  folgenden  Morgen  
 auf,  mit;  einem  tüchtigen  Wasservorrath  ;-versehen,  und.  
 nachdem  wir  etwa  10  Meilen  zuriickgelegt  hatten,  erreichten  
 wir  ein  ziemlich  reich  mit  Talhabäumen  besetztes  und  mit  
 trockenen  Kräutern  bewachsenes  Thal.-  Hier  sahen  wir-unk  
 genöthigt,  den  ganzen  Tag  zu  bleiben,  um  den. auf’s  JGik  
 serste  erschöpften  Kameelen  einmal  ruhige  Weide  zu  ge-  
 währen;  auch  müssten  wir  uns  h ie rm it  trockenem-Holze,  
 sowie  wieder mit Wasser versehen,  und  so  kam der  folgende  
 Vormittag  heran.  Dennoch  hatten  wir  kaum. ein  paar Meilen  
 zurückgelegt,  als  wir  wieder  eines  unserer Kameele  verloren,  
 und  so  waren wir  denn  genöthigt,  am  Abend  früher  Halt  zu  
 machen,  als  es  unsere Absicht  gewesen war.  Hm diesen Zeitverlust  
 wieder beizubringen, brachen wir schon vor Mitternacht  
 wieder  auf, und  legten  ohne  Unterbrechung  eine  Strecke‘von  
 24 Meilen zurück;  dann machten wir  nur während der heisse-  
 sten Tageszeit  einen  kurzen Halt  und  lagerten  am Abend  des 
 «ww~. 
 Der  Brunnen  El .Wär. 439. 
 gQstejx  Juni-  nahe  am  Brunnen  E l Wär  oder  Temmi.  Wir  
 drangen  nämlich  in  das  eng  gewundene. Thal  ein-,  'welches  
 in; düs  -Herz  der  überaus  rauhen  und  wildemBerggftlppe  
 selbst  führt',  während  andere  Karawanen  gewöhnlich -'an  der  
 Öffnung  desselben  lagern.  Hier  in  diesem-Feläentfest blieben  
 wir  den  folgenden  Morgen  liegen,  und  als-.die  Sonne1 höher  
 stieg-,  fand  ich  vor  der  zunehmenden'' Hitze  in •' deWHöhle.  
 Schutz, •.wo-.-sioh 'das  schöne,, frische Wasser- ansalnmelti vEin  
 heftigerftWind,  welcher -»sich:- schon  am  Abend  zuvor  erhobfen*--'  
 hatte,'/hielt, mittlerweile .ununterbrochene an.  -  
 /  Wir  durften  jedoch..bien  keirfe  Zeitt  verlieren;  denn  dies  
 war-der  schlimmste * und  'mühevollste- ‘^öäüij.uiiseä’e^jBefetej'  
 und. wenn.'wir  alle Verhältnisse berücksichtigen; h a t. man ‘allerdings  
 'keinen  Grund,Hieb darüber  zu wundern,.Haäs  Herr  
 Dr. Vogel während  seines  ganzen Marsches  dureh -diese wild-,  
 wüsten  Gegenden  $uf  eine  Strecke  von  3^*Örad  auchVniöht  
 eiyei einzige  astronomische  Beobachtung  angestellt  hat.  Wir.  
 fifdfen4als#i,unsere iW^serscMäUefie';  tränkten  unsere/Thi’ere ;  
 tinA  setzten-*, damr,  noch-- ehe:  die "Sonne-den-Zenith.  erreicht  
 hatte ,T'Unseren4-Marsch  fort.  ; Nachdem - etwa  Meilen  zu-  
 ruekgelegt  worden  waren, machten  wir; enSe kurze; Abendrast,  
 brachen  um Mitternacht  wieder1 auf und  marschiiten  bis Zur  
 Mittagshitze  20, Meilen.  Nach, einer  vierstündigen  Bast  brachen  
 .wir  auch  da  schon wieder  auf, marschitten.hi&’ zu^später  
 Abendstunde,  legten  uns  nach  dem  einfachen-Abendessen?'  
 wiederum  nur  für  ein  paar  Stunden  auf  dem  seböneü Wü-i  
 stensande  Buhe  nieder  und  machten  daun  abermals  
 eihen-  Marsoh  von  etwa  15-. Mertens - ' Es-twar ■  ein.  schöner;  
 kühler  Morgen,  so  kühl  im Vergleich  zu  der  Hitze',  an  die  
 wir  gewöhnt  waren,  dass  es  uns B ei  Sonnenaufgang,--recht  
 kalt  vorkam;  das  Thermometer  zeigte  nämlich  68° • F.,  während  
 wir  am  vergangenen Morgen '810  gehabfe-hätten-/  Auf  
 diesem  Morgenmarsohe  hatten  wir  einen- recht-rauhen; Bass,  
 zu  durchziehen,  Namens  „thme.e’  sserhlra”,  wo  die  Eelseft