Vortheil war für mich selbst der grosse Nächtheil verban-
den, dass in Böige der Ankunft einer zahlreichen Karawane
xön Haussa - Krämern, die den Markt mit den Erzeugnissen
jener Gegend gut versehen hatten, die Preise im Augenblick
viel niedriger standen. So. erhielt ich für das beste m it:Indigo
gefärbte Hemd nur 6000 Muscheln und für zwei andere
nur 4000 das Stücki Negerhirse war reichlich, aber keineswegs
zu niedrigen Preisen zu haben; denn -der dritte Theil
einer Ssunie (24. Timbuktuer Maass) wurde für 4000 Muscheln
verkauft, also zwei- bis dreimal theuerer als .'in''jener
Wüstenstadt. Keis dagegen war überhaupt kaum zuvh.ah.eif.
Nicht ein einziges Schaaf, geschweige denn ein Rind .weder
zum Schlachten'noch zum-Lasttragen, war auf dem Markte;
ja selbst -die beliebten Dodöakuehen, Tamarinden und sogar
die Früchte der Küka (Adansonia) fehlten; -r-‘ der ,einzige
kleine Luxusartikel, welcher auf dem Markte zu finden war,
bestand: ausser der Frucht der Dümpalme in frischen Zwiebeln
, — allerdings eine grosse Annehmlichkeit in tropischen
Gegenden.
Das ist der armselige • Charakter dieses Marktes, der. in
solcher Lage, am Ufer dieses prächtigen Stromes und mitten
auf der Hauptstrasse zwischen dem östlichen und • westlichen
Theile des Sudans, nothwendig von erster Bedeutung, sein
sollte, Mit grossem Behagen lauschte derschwache,, aber
wohlmeinende Statthalter meiner Rede, als ich ihn beim Ab*
schiede hoffen liess, dass mit -Gottes,.Hilfe; bald ©in Englisches
Dampf boot den Fluss herauf kommen, seine Residenz
mit Europäischen Artikeln jeglicher Art versehen und sie
so zu einem äusserst wichtigen Marktplätze erheben würde.
Solche Aussichten machten einen um so tieferen Eindruck
auf ihn-, als- ihn mein freundliches Verhältmss zum Scheich
El Bakäy von (den friedlichen Absichten der Europäer überzeugt
hatte. . :
[Mittwoch, 2ten August^-fcnscr enges Quartier war uns
zu Zeiten um so unbequemer und lästiger geworden, als wir
mehrere Gewittèrstürme zu ertragen hatten, die uns zwangen,
im Inneren unserer engen Hütten-Zuflucht zu suchen., und
iörwar ich denni-recht frohpSsai-zu* verlassen; lu d e r 'Thäfc
war es bei der vorgerückten‘Regenzeit dringend nothwendig,
die Reise nach Sókotoïzu -beschleunigen. $
: Es war Nachmittag geworden; ehe.Wir fortkamen. Bevor
wir das' Wer "des Flusses erreichten, hatten wir ein grosses
Wasserbefckèrr.fzu passiren, das auch auf dieser " Seite
dieuStadt durchzog und' die ganze,, von Dümpalmen um-
läumte Niederung ausfüllte;' natürlich wird dadurch die Ver^
ibihdung: zwischen»- den verschiedenen Quartieren; in-üehr'.unangenehmer.
-Weise unterbrochen. Dennoch schien das Niveau
des FIusses*zur Zeit nur etwa 5 Fuss .höhet- zu sein,: als -ses
zu >etwa8 !-früherer'J.Zeit im verflossenen Jahre der* Fall gé*
wesen war. Die äUhbequemliehkeit muss ^natürlich bedeutend'
vergrössert wérden-, • wenn- das Wasser des Flüsses eia
ihMtCr^s -sNiveau^erreicht, und? os* ist wirklich ein Wunder,
dass, die- Stadt- .nieht zuweilen vöffig unter Wasser -gesetzt
wird. Allerdings dürfen wir dabei nicht- vergessen,- dass der
Muss im vergangenen Jahre eine ungewöhnliche Höhe erreicht
«bätte^so dass also'das Wasser jetzt,' bevoi9dite‘%feaie
Müsssehwelle- eingefreten war, kaum bis zu. seinem durch-
séhnitiMbhen’ Niveau gesunken sein konnte. Den grössere
der beiden Felsblöcke-/--welehe den Fluss etwa in der--Mitte
sèines Laufes hemmen, ragte gegenwärtig nur etwa 1^. Jftiss
aus dem Wasser hervor und allem Anscheine' nach mussser
zu Zeiten ganz unter Wasser .stehn', wie dies-.aueh mit dem
kléineren- schon jetzt' der. Fall war. ‘Daher' müssen “Fahrzeuge
bei der Beschiffung dieses Theiles des '.'Fluèsés;' sehr
äuf der Hut sein, da Os nicht tu-ifrhöglic-h :ist, dass hier in
der .Nachbarschaft noch mehr Fehlen t* im -Wasser- Terbor-
gen sind. '
Mit einem tiefen --Gefühl 'der.Freude passirte ich :<Resen
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