dauern, dass ich gezwungen worden war, mein Quartier innerhalb
der Stadt zu nehmen;,4er Ort lag nämlich am Rande
eines sumpfigen Thaies, des „dallul B o s s q ” , das zu r ze it
neben seiner Tülle von Dümpalmen voll^Wasser war, und
die Saat umgab die Stadtmauer so dicht, dass sich-kein
Baum fand, ein Zelt aufeusehlagen.
Es war gerade Markttag, aber ausser Fleisch, saurer Milch,
Tabak und Pfeffer war nichts zu haben; selbst der einheimische.
Hirsen war. sehr theuer und der ganze armselige Zustand
des Marktes war wohl geeignet, die Angabe zu bestätigen,
dass der .'grössere Theil der Einwohner von der Frucht .'der
Dümpalmen lebte. Ich hatte jedoch . weiter keine .Geschäfte
in^der Stadt zu verrichten, als dem .Statthalter,; meinet Aufwartung
zu machen, und war desshalh keineswegs gezwungen,
mich hier lange- aufzuhalten. Freilich war mein• .Geschäft
mit dem,. Letzteren, von eigentümlicher Art .und die;Leute
versicherten mich, dass er sehr zornig auf mich- sei;- iweilvioh
ihm im verflossenen Jahre keinen Besuch ahgpstattet hätte.
Ja, meine Reisegefährten, die Begleiter des. Scheichs,- wollten
mich selbst glauben machen^dass er mich gar-nieht sehn wolle,-
aber ich hatte starken Verdacht, dass dies nichts als ein böser.
Streich wäre, den."'sie. mir tfxr Förderung ihres eigenen Inter-
-esses spielten. -Sie hatten nämlich vom Scheich ein Geschenk
für,, diesen Herrn erhalten und wollten alles Verdienst ,sde§'
Besuches sieh seihst zueignen; ich erklärte jedoch,- wenn der
Statthalter midi nicht sehn wolle, so .-solle er auch sicherlich
kein Geschenk von mir haben, und ich erhielt .nun ohne wei-?
tefen Verzug, eine Audienz.. Auch wurde ich so gnädig empfan-,
gen, dass, ich,kaum der Angabe Glauben schenken konnte, da#s
er irgendein feindseliges fJefübi gegen mich.genährtlhähe;
denn-.bei. meinem Eintritt stand, er von seinem Sitze,.-einem
Rohrdiwan, auf und kam mir :bis an die Thüre. entgegen. .
Ich machte e s mir zur Gewissenssache, seiner Herzlichkeit in
des freundlichsten Weise zu ent^reehen pnd erklärte ihm, dass
nur die dringendsten Umstände und der Rath meines eigenen
Führers, des'Boten ChalTlu’s, mich im vergangenen Jahre bewögen
^hätten, meinet festen Grundsätze zuwider zu handeln.
Dieser Grundsatz bestehe darin, mit allen Machthabern,
sowie mit allen den übrigen angesehenen und einflussreichen;'
Männern auf meiner Strasse Freundschaft zu schliessen; somit
.sei er selbst mir die wichtigste Person .gewesen, der ich
gern zuerst meinen Besuch abgestattet haben würde, da er
mir wegen- Seines kriegerischen Muthes und seines geraden
und ritterlichen-Charakters lange zuvor bekannt geworden
wäre. uhd deia .ersten Rang-.unter denjenigen ehmähme,
denen * ich einen Besuch bestimmt hätte. Meine Rede , vbtf‘
emem'.leidlichen Geschenk unterstützt, brachte einen günstigen
Eindruck auf den Herrn hervor,' besonders als er vernahm
’ dass - ich tes- s in d e r • den Scheich bewogen habe', ihn
mdt'teiner Gesandtschaft zu beehren, und er eröflhete eine'
sek- freundliche Unterhaltung, in der er zugestand, dnua
ihn-die -DjermSbe'5(die Bewohner der Provinz Serma) im
letzten Jahriö wirklich recht hart bedrängt hätten, bis es ihm
ziilètzt-gelungen' sei., ihre Heeresmacht zu'besiegen' und eine'
grosse Anzahl-von-iihnpn zu tödiÄ.
Wir lasen ihm dannfden Brief dH* Scheichs vor, der meinem
Charakter grosses Lob zollte’ * und mich in den günstigsten
Ausdrücken - seineöi Verehrern empfahl. - ?-Seidi Ahmed hielt
eine sek? lebendige Rede, die sich besonders über die Heiligkeit"
und;,Gelehrsamkeit söïfiés Lehrers vëlbreitete, dem es, wie ér
sagte, seÄ-aihJIerzen liegejffriedlichen Verkehr längs des Niger
zu eröffnen, und «defeen Wunsch es sei, dass A'b'ü- el Hassan
den Berberstamm der Kêl-geréss ■ und Dinnik verhindere, ihre
Plünderungszüge auf das ,Gebiet und, gegen die Leute Alküt-
tabu’s fortzusètzen. Der energische Statthalter, der sich durch
diese Komplimente geschmeichelt-fühlte, nahm die Winke,-die
mein beredter Freund hinwarf, dass nämlich der Scheich neben
seihén . edlen Bemühungen auch nichts dagégen einzuwenden“