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 nördlichen Ufer  entlang  und  brauchte sich so gar nicht einzuschiffen, 
   um  Gandi zu erreichen,  hatte aber dafür einen weiten  
 Umweg  zu  machen  und  musste  wahrscheinlich  auch  einen  
 schwierigen  Sumpfboden  passiren.  Wir  selbst mussten,  ehe  
 wir  die  Stadt  betraten,  eine  andere,  in. weit  offener  Landschaft  
 sich  hinziehende Meine F&ddama passiren,  wo Sorghum  
 und  Baumwolle  auf  denselben  Feldern  gezogen wurden. 
 .  Die  S tad tj selbst  ist  mit  einer  halb  verfallenen  Mauer  
 und  zwei  Gräben  umgeben  und  von  bedeutender  Grösse,  
 aber  halb  verlassen.  Yor  dem  Eingang  war  eie  mit  drei  
 sehr  hohen  Bentangbäumen  ( Bombax)   geziert,  *  die  wir  
 schon  aus  grosser  Entfernung  erblickt  hatten.  Ein  höh  
 zerftes  Thor  erschwerte  den  Eingang  sehr  und  verursachte  
 uns  einige  Verzögerung,  und  das  Innere  der  Stadt  stellte  
 eine  grosse  i verlassene  Fläche  dar,  mit  hohen  Kräutern,  
 Dumpalmen  und  Komabäumen  überwachsen.  So  erreichten  
 wir  das  Haus  des  Magadji,  eines  der  fünf  Herren  dieser  
 grossen  wüsten  Stadt;  aber  ,wir  hatten  viel  Mühe,  uns» in  
 einem  leeren.Höfraume  Quartier  zu  verschaffen,  und. ich  war  
 der Ruhe  höchst  bedürftig,  da* ich  mich  in  Folge  meiner  
 langen  Krankheit  und  des  gänzlichen  Mangels  an  kräftiger  
 Nahrung  von  diesem  Tagemarsch  überaus  angegriffen  
 und  erschöpft  fühlte.  Ich  hatte  überdies  noch  die  Unan-»  
 nehmlicbkeit, mich  zu  überzeugen,  dass  Einer  meiner  Leute,  
 ein befreiter Nüpe-Sklave,  zurückgeblieben und nicht zu finden  
 war.  Leider  erlaubte  mir  mein  schwacher  Zustand  nicht,  
 mich  viel  umzuthun,  um Naehforschungmi  nach  ihm  anzustellen, 
   da  ich  der  Ruhe  um  so  mehr  bedurfte,  als  wir  
 einen  langen Tagemarsch  vor  uns  hatten und  sehr  früh  aufbrechen  
 mussten  , 
 *)  In  der Nähe  von  Gandi  liegt  der  kleine  Hügel  Dan-Fäua ,■  änf  dem ,die  
 alte Stadt  stand,  und  in  einer Entfernung  von  ungefähr  lO Meilen  die  wohlbekannte  
 Stadt  Baknra,  die»  dem  Flusse  den  Namen Gnlbl-n-Bsfknra  gegeben  hat.' 
 Win waren  am folgenden Morgen  wirklich  schon um  3 Uhf  
 um  das1 Quartier  des  Ghaladima j versammelt,  aber  leider  
 war' unser-'Eifer  .vergeblich..  Der Führer  nämlich,  der  versprochen  
 hatte,  uns  durch  die  Waldwildmss  zu  geleiten;  
 wagte Bö  nicht,»»sieb  diesen  Leuten  anzuvertrauen, ohne  seine 
 »’.Lohn  voraus  empfangen  zu  haben,  und  darauf  wollte  
 man  sich  nicht- .einlassen. »  Die' Folge  war,  dass  wir  Unseren  
 Marsch  nicht ..vosr  4§--  Uhr  Morgens  antraten,  nach-7  
 dem wir  gähnend  und  müde” neben  den  gesattelten  Thieren  
 im .«iUräsfe  gesessen  und  die  frische  Rüstigkeit  zu  einet®  
 fange® ^Tagemarsch  eingebüssfe.  batten.  Der  Wald  war mit  
 hohem  -Grase  überwachsen:  und  im  Anfänge  zeigten  sich  
 einige »grosse-'Wasserpfützen.  Der  Hauptbaum  war  die p f a   
 röa-V  und  nur  dann  und  wann  verlieh -eine  Dümpalme  dem  
 Pflanzenwuchs  einige-  Abwechselung.  Es  war  eine  dächte  
 Wildniss-  und*  unser,  eiliger  Marsch  glich  einer  wahren  
 Flucht,  so  dass »es  mir  unmöglich  war,  diese  Strecke  Wegs  
 mit  - derselben  Genauigkeit  niederzulegen,* wie  ich  -es  mit  
 grosser  Beharrlichkeit  während  meiner ganzen  langen Wanderung  
 durchgeführt  hatte.  Wenn  also  ein  Fehler  auf  dem  
 Kartenhlatte Nr.  12  ist,  das  die  Strassen  zwischen  Kätsena  
 und  Ssai  darstellt,  muss  er  diesem Marsche oder dem Nachtmarsche  
 zwischen  Kammane  und  U'mmadau  zugesehriebes  
 werden. 
 -Nach  einem  Marsche  von  mehr  -als  20 Meilen  erreichten  
 wir  endlich  den  Anfang  der  grossen  Wasserlache  Ssububu,  
 die  mir  als  -das  Ende  der  gefährlichsten Wegstrecke  dargestellt  
 worden war;- sie-war jedoch jetzt fast ganz ausgetrocfaiet  
 und  stellte  nichts  als  kleine  Wasserpfützen  dar,  und- -in  
 meiner Hoffnung,  hier  einige Ruhe zu gemessen,  ward  ich  auf  
 das  Traurigste  getäuscht.  Obgleich wir nämlich augenscheinlich  
 eben  dieses Wasserbeckens  wegen  dem Marsche  eine  von  
 unserer  nordöstlichen  Hauptrichtung  abweichende  Richtung  
 gegeben  hatten,  ward  der Platz doch für zu unsicher gehalten, 
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