4 I. Kapitel.
Unterredung mit dem Efsteren an, sich mehr, und mehr religiösen
Gegenständen zuzuwenden, wie dem Punkte der Rück-,
kehr des Messiah am Ende der Welt und der Erklärung des ■
Namens „Paraklet”, der -im Neuen Bunde dem heiligen Geiste
gegeben wird, welcher sich a u f ,die Apostel'niedersenken
sollte, aber von den Mohammedanern in neueren Zeiten auf
Mohammed angewandt wird, dessen Kommen, wie sie
haupten, hier von dem heiligen -Buche der Christen- voraus-*
gesagt worden sei..
Auch unter sieh, waren die Herren durch meine Dazwi-
schenkunft mehr auf - religiöse »Streitpunkte geführt worden,
und als ich dem Scheich eines'Tages -einen. Besuch äbSta/t-
tete, fand ich die beiden Brüder in lebhaftem Streite -ü^er-
das Verhaltniss -Alssa’s (Jesus Christus,) zu 'Mohnmnied, und
es entspann„sich eine hitzige .Verhandlung über die'Sophis'ti--
sehe Frage, ob es nach der Rückkehr 'Alssa’s' auf die Erde
erlaubt sein würde, ■‘-.Kamoelfleisch -zu'iu&pn’i Der Scheich
selbst war eifrig bemüht, seinem Bruder zu tb'ew^ejseü--, wie
schwierig es wegen der Verschiedenheit, welche ,'zw-is.chen'-'den.
Vorschriften der1 beiden Propheten -.obwalt§|,f'für sic selbst sein
würde, nach und in Folge derBückkekn Alssa’s irgend einen;
Theil ihrer Glaubenssätze zu ändern, während sie dorh-'Apsa
als verkündeten Propheten anerkennten Fir beabsichtigte.“^«^
diesem Gesichtspunkt aus die Chnsten einigermaßen zu rnt-.
sel*nldig('n, dass sie-den Glauben Mohammeds nicht Annahmen,
nachdem nie- sich einmal zur, Glaubensforme] ‘Alssjais
bekannt hätten. .Die 'beiden - -gelehrten Männer-hatten in
dgr Hitze ihres Streikes das bedeutende Faktum ganz .über.-
ifUnn, dass dasKameel allerdings hei denüJuden. aber,, nicht
hei den Christen ein verbotenes Thier ist und dass also -die
Rückkehr Aissa’s keinen Einfluss auf ihrej| beliebten ‘Schmaus
ausüben würde.. Indem ich frisch «u-n’c^ munter ---auf diese
Streitigkeiten und Verhandlungen einging,‘.^gelang es mir,
selbst die Achtung .derer zu gewinnen, deren Hauptbestreben
Höchster Stand- der Überschwemmung. 5
dabin ging, den möglichst grössten Theil meiner noch übrigen
Habe von mir zu erpressen. '
Die Ankunft eineP anderen kleinen Tauäter-Kafla verursachte
mir beinahe ernstliche Verlegenheit; einige Kaufleute
von Morocco,- angeregt durch kommerzielle Eifersucht,
hatten nämlich das Gerücht verbreitet, dass der Kaliko, den
jene Leute einfuhrten, Christliches Eigenthum wäre und dem
Englischen Agenten in Ghadämes gehörte. Es kostete mir
wirklich einige Schwierigkeit, den Leuten verständlich zu machen,
dass, selbst für den Fall, jener Artikel hätte ursprünglich,
dem Agenten gehört, er doch jetzt Eigenthum der Tauä-
ter, Handelsleute sei. - Die Anwesenheit dieser Leute war
auch der Grund, dass die nördliche Strasse über Tauät als
dieVfiir meine Rückreise geeignetste wieder "in Berathung
kam. Meine' Abreise ward nämlich mm fast täglich bespro-
ij^eB'|fi-indem die Ankunft unseres lebhaften und redseligen,
aber unvorsichtigen Boten Ahmed el Wädäui, der endlich
.Windei: :voü beiher' Botschaft zu den. Auelimmidcn zurückgekehrt
war, die Hoflhtmg darbot, dass jene in Wirklichkeit
picht allzu fern sei; aber der Umstand, dass Keiner
der Tuäreg mitgekommen war, ungeachtet seiner Behauptung,
dass sie ihm schleunigst folgen- würden, überzeugte
jgipL jdaven, dass die Aussicht auf meine Abreise noch auf
unbestimmte -Zeit hinausgeschoben war.
./Gegen Ende des Januar erreichten die Wasser des Flusses;
ihr -hÖphste^vNiveau. . Dies "istAm Vergleich mit der Periode-'
desjäteigenb anderer Afrikanischer Flüsse nördlich vom
Äquator eine" höchst'wunderbare AnomaBe|||§- wohl geeuig
Vet'f tiefes Erstaunen hm-Jedem zu erregen, der mit dem
Gegenstand einigermaßen vertraut ist; denn wem es bekannt
ist, dass dä^PSteigen der Flüsse sein Entstehen den
tropischen Regengüßen verdankt, der wird natürlicherweise
erwarten, dass .der>Niger, gleich seinem östlichen Arme, dem
Tsadda oder Bemip, oder gleich dem Nil, sein höchstes Ni