kleines Geschenk. Mehrere I'denän hatten meine Leute
während meiner Abwesenheit gastfreundlich behandelt und
auch sie erhielten zur Anerkennung eine kleine Gabe.
Am Nachmittag verliessen wir das Lager der I'denän und
erreichten nach einem Marsche von etwa 8 Meilen, zuerst
durch flaches Sumpfland, dann durch eine sandige Wild-
niss mit leicht gewellter Oberfläche und höheren Dünen
nach der Flussseite zu, ein Lager der Kel-ülli, derselben
Leute, welche mir während meines Aufenthaltes in der
Stadt zu wiederholten Malen Schutz gewährt hatten. Bei
unserer Annäherung thaten wir einige Schüsse und wurden
von unseren Freunden mit der kriegerischen Demonstration
lauten Zusammenschlagens ihrer Schilde empfangen. Die
gastfreundschafthche Behandlung, welche uns diese eigen-
thümliche Horde von „Ziegenhirten” im Laufe des Abends erwies,
erfüllte mich in der That mit wahrem Mitleiden für sie]
denn da sie weder Beis noch Milch besitzen, schlachteten
sie nicht weniger als 3 Binden und 20 Ziegen, um unsere
zahlreiche hungrige Gesellschaft zu gastiren und bei
dieser Gelegenheit auch sich selbst einen Feiertag zu machen.
Da wir nun erst nach Sonnenuntergang angekommen
waren, wurde ein grosser Theil der Nacht in Schmauserei
verbracht, und das Lager mit seinen zahlreichen Feuern,
der Menge von Leuten, Pferden und Lastthieren, von Bäumen
rings umgeben, bildete eine höchst interessante Scene.
Im Laufe des Abends erhielt ich einen Besuch von meinem
Beschützer. Ich hatte ihm noch ein schönes Geschenk
versprochen, sobald er mit mir wirklich meine Heimreise
angetreten hätte, und er wünschte nun zu wissen, was das
wäre. Ich sagte ihm, dass es in zwei reich verzierten Pistolen
bestände, welche ich ausdrücklich für diese Gelegenheit
aufbewahrt hätte. Er wollte sie jedoch nicht sogleich
in Empfang nehmen, sondern bat mich, sie für ihn bis zu
einem anderen Zeitpunkt aufeuheben; wahrscheinlich war er
sich wohlbewusst, dass unsere Beise eigentlich noch gär
nicht ihren Anfang genommen hatte. Ihr verfehlter Charakter
trat denn auch schon am folgenden Tage völlig klar
hervor, als wir nach einem Marsche von wenig mehr als 7
Meilen nahe bei dem Gezelt Teni’s oder E’ Töni’s, des ersten
Häuptlings .der Tarabanässa, lagerten.
Die- Örtlichkeit, hiess Tenss - aröri und war so überaus
sumpfig, dass wir uns. eine Zeit lang vergeblich nach
einem trockenen Platze umsahen, um unsere Zelte aufecMa-
gen zu können , und diese Beschaffenheit unseres Lagerplatzes
übte auf meine Gesundheit eine höchst ungünstige
Wirkung aus. Hier blieben wir diesen und die folgenden
beiden Tage liegen , und es lag vor Augen', dass , da
Teni in seinem Ungehorsam gegen seinen Oberherrn -Al-
küttabu beharrte, der, andere, mächtigere Häuptling A'chhi,
dessen aufrührerisches Betragen den Hauptanlass gegeben
hatte, dass jener nicht nach Timbuktu gekommen war, seinem
Beispiel ohne Zweifel folgen würde. Die Sache war
die, dass diese Horde, aufgereizt gegen ihren Oberherrn,
oder wahrscheinlicher, weil sie ihn wegen seiner Jugend
und seines Mangels an Energie mit Verachtung betrachtete
sich auf seine Schutzbefohlenen, besonders die Schemman-
A'mmas, geworfen und, sie ihres gesammten Viehes beraubt
hatte.
Dies war das erste Mal, dass ich diese mehr östlichem
Tuareg in ihrem eigenen Gebiete sah,, und ihr edleres Aussehen
im Vergleich mit den Tademekket und I'regenäten, sot
wohl hinsichtlich ihrer Gesichtszüge, als der Kleidung, fiel
mir sogleich auf. Sie waren auch in ihrer Weise nicht ganz
ohne Schmuck, sondern trugen kleine Metallbüchsen, die
sehr nett aus Zinn und Kupfer gearbeitet waren; aber ich bemühte
mich umsonst, einige derselben als Kuriosität zu erhalten.
Ausserdem trugen sie noch an einem um den Hnls geT
schlungenen, auf die Brust herabfallenden Gehänge eine grosse