zeit zu kochen, und so war denn ein kleines Gastgeschenk tob
unserem Freund Kölo überaus annehmbar; er sandte uns
nämlich zuerst eine Schüssel mit frischen Datteln und später
ein Gericht Pudding. Aber allerdings hatte. er einiger-
maassen Verbindlichkeit dazu, denn nur ans Rücksicht auf
ihn, de# hier .Freunde besass, hatten wir diesen unfreundlichen
Platz zum Lager gewählt. Der elende Weiler enthielt
übrigens ausser ein paar kaum vom Erdboden zu unterscheidenden
Thonwohnungen nur die Ruinen einer Moschee, die
in ein Salzmagazin umgewandelt worden war.
Unser Aufenthalt an diesem unfreundlichen Platze ward
umi so unangenehmer, als gegen Morgen des folgenden Tages
ein heftiger Wind eintrat, gegen den diese offene Stätte auch
nicht den geringsten Schutz darbot. Ein Besuch der Salzgruben
verschaffte mir dafür einige Unterhaltung, da ihr eigentümlicher
Charakter grosses Interesse gewährte. Sie lagen
einige hundert Schritt östlich von unserem Lagerplatz in
hohen Schutthaufen und bildeten kleine regelmässige Becken'
von 12— 15 Fuss im Durchmesser, tief in-den Fels eingehauen.
Hier sammelt sich der ganze-Salzgehalt des umliegenden
Bodens und wird gewonnen, indem, man das 50
angesammelte, mit Sal?theilen reich erfüllte Wasser im Thon*,
formen von der Grösse und Gestalt giesst, wie ich sie
bei früherer Gelegenheit, als ich selbst in Gesellschaft
der Salzhändler von Assben reiste, beschrieben habe. Wohl
sicher ist .die Höhe ; dieser Salzwassergruben auf gleichem,
Miveau mit den See’n weiter *in der Mitte dieses eigenthüm- ■
liehen .Thaies. Das Salz, das auf den Seiten dieser Gruben
hervordrang, hatte ganz die Gestalt langer Eiszapfen. Aber
zur Zeit lag hier nur ein kleiner Vorrath zubereiteten Salzes;
denn die Jahreszeit, -»wo die Kel-owi es holen, ist einige
Monate später. Dann muss allerdings diese Gegend einen
ganz anderen Anblick gewähren und einen bedeutenden Grad
von Thätigkeit zeigen, und es wäre höchst interessant gewe'sen,‘
wenn Herr Dr. Overweg, wie er es beabsichtigte, da-
%3äls im Stande gewesen wäre, ■ von Assben' «aus Miese Örtlichkeit
zu besuchen.
Es war abermals von grossem -Interesse für mich, dass
wir auch heute wieder gegen 2 Uhr Nachmittags während das
Thermometer im'schönsten Schatten, den ich finden konnte,
4 2 ? fC -zeigte, einen kleinen1'Regenschauer hatten. Da
meine' Eameele sehr mitgenommen und mehrere derselben
von'geringem W.erthö waren, sp vertauschte'ich: die-beiden
schlechtesten-“ gegen eines der Däsa, unserer früheren
Reisegefährten. Denn da die Letzteren fest entschlössen
waren, einige-Page hier zu bleiben, um- ihren Salzvorrät
einzunehmen, ehe sie ihre Rückreise nach Bornu- anträten,
konnten sie warten, bis die :THiere ihre Kraft wieder'gewonnen'
hatten.
^mß.Qnnerstag, 14*™ Jvni.] Zu früher Morgenstunde, länge
vor der ersten Dämmerung,- setzten wir unseren Marsch nordwärts
im Wadi Kauär entlang fort. - Etwa 3 - Meilen zur
Rechten hatten wir die stfeilen'Felsklippen, welche zu Zeiten
malerische Terrassen bildeten. Mittlef-Weile ward das Thal
schön bewaldet und bei eintretender Morgendämmerung,
zeigten ■ zahlreiche Wanderer einen-gewissen Grad - von. Betriebsamkeit
.in dieser - eigentümlichen Oase. Nach einem
Marsche von ungefähr 12 Meilen -setzte ein niedrigerer Fells,
rücken durch das Thal und engte dasselbe -ein; hier
lagerten wir zur Seite eines Palmenhaines, wo mit Hilfe
einer- Mgpge von Ziehbrunnen' chättatir l4iP-4%g”edeJ Art
Gemüse ‘ leicht gezogen werden konnte. Ans eigener Kraft
brachte der Boden* hier ,$ aghül” ('Sedysanm Alhadfi) und
„molucbla” fGorohorus, pliiöriusfc hervor. ' Hohe Sanddünen
lagerten sich umher und • in einiger-Kntfernung nach Osten
zeigte sich ein Dorf Namens figgirj
Wir -rasteten etwa 5 Stunden und setzten dann unseren
Marsch fort.- Der Baumstreifen rückte hier '.hart an