lings-Berber, war derjenige eines Mannes Namens Mohammed,
der mit acht Gefährten in einem mittelgrossen Boote
zu Wasser von Gögö, seinem Wohnorte, nach Bämba reiste;
Denn das war Beweis genug, dass die Wasserverbindung zwischen
diesen Plätzen ungeachtet des gänzlichen politischen
Verfalles des Landes noch heutzutage aufrecht erhalten wird,
und zwar sogar in der gegenwärtigen Jahreszeit, wo das-
Wasser den allerniedrigsten Stand zeigt Er war ein begüterter
Mann vom Mulatten-Stamme der Bümä und sprach
nur Sonrhay. Wichtig war es für mich, dass er mir auch
die jüngsten Nachrichten aus den weiter ostwärts gelegenen
Gegenden brachte, und ich war erfreut zu hören, dass in
■Folge der Niederlage, welche der Herr von Tamkala dem
Heere der Aufrührer von Saberma beigebracht hatte, die
Strasse über Ssai offen wäre.
[Dienstag, 13üm JUnii\ In dem letzteren Theile der Nacht
hatten wir ein von heftigen Windstössen begleitetes Gewitter,
es fiel aber kein Hegen. Dies war der Grund, wesshalb wir
zu etwas später Stunde aufbrachen. Wir hielten uns-zuerst
am .grasreichen Ufer entlang, das allmählich flacher ward
und sich mit zahlreichen kleinen Pfützen füllte. Dann, i nachdem
wir etwas mehr, als 1 Meile zurückgelegt hatten, fing
Felsboden an, auf unserer Linken an die Oberfläche zu
treten; bald nahm der Fels die Gestalt steiler Klippen an,
die zu einer Höhe von ungefähr 120 Fuss aufstiegen und an
welche der Fluss während der Überschwemmung hart herantritt;
aber zurZeit war eine enge Passage längs des grünen
Ufers frei gelassen. Ein heftiger Sturm trieb die Wellen
des. Flusses zu bedeutender Höhe an; aber der Himmal war
so ^überzogen und die ganze Landschaft in einen so dichten
Nebel eingehüllt, dass man vom gegenüberliegenden Ufer
nichts erkennen konnte,
Zahlreiche kleine Ströme hatten die Klippen durchbrochen
und ein reich belaubter Busch von einer mir unbekannten
Art umsäumte ihren Fuss. Etwas weiterhin nahm der Felsrand
etwas in der Höhe ab und es erschienen die Felsenregelmässiger
geschichtet, während sie zugleich zahlreiche
Spalten und Höhlen darstellten. Wir passirten dann eine
Stelle, wo die Klippen eine tiefe Einbucht bildeten, während
sich das flache, grasreiche Ufer weit in den Fluss hinein erstreckte,
und sahen uns weiterhin gezwungen, eine Weile
das höhere Terrain zu ersteigen, indem ein offener Arm des
Flusses hart an den Fuss der Felsen herantrat. Jedoch
nach, einer guten halben Meile stiegen wir bei zwei prächtigen
Sykomoren wieder abwärts und lagerten um 11 Uhr inmitten
einer dichten Masse von Dümgebüsch, während der
Scheich sein Zelt auf dem Gipfelpunkte der Dünen auf-
schlug, nahe »bei einem Lager der Kel-tenäksse, einer Abtheilung
der Kel-e’-Ssük, die auch ein Lager auf einer Insel
im Flusse hatten.
Das sandige Gestade , welches dicht mit Dümgebüsch bewachsen
war, ward uns als der Aufenthaltsort zahlreicher
Löwen dargestellt und man warnte uns, dort nicht unseren
Lagerplatz zu wählen; aber wir zogen es vor, uns dieser-
Heinen Gefahr auszusetzen, da uns der starke Wind nicht
gestattete, unsere Zelte auf dem Gipfel der Dünen aufzuschlagen.
Wir hatten es uns kaum bequem gemacht, als sich
eine grosse Menge Volks, das zu den verschiedenen, in der
Nachbarschaft angesessenen Stämmen gehörte, wie Tu®,
K§l-eVSsük, Rumä und Sonrhay, um uns versammelte. Viele
von ihnen hatten schöne Züge, Andere zeigten dagegen entschieden
den Afrikanischen Charakter und ihre Gesellschaft
war durchaus nicht erfreulich. Die Kel-e’-Ssük nämlich,
welche sich auf ihre Gelehrsamkeit etwas einzubilden schienen,,
so beschränkt dieselbe auch war, traten mit ihren religiösen
Vorurtheilen hervor und ich hatte mit ihnen einen
heftigen Wortstreit.
Dieser gesammte Distrikt gehört noch zu Burrum; die