Anhang II.
Ä'tar, einwohlbavölkertes kleines ||tädtchen — „ksar”—,
das nach den,-Angaben Einiger grosser sein soll,"als:Schin*
’Von fliese Stadt liegt es 2 /Tagereisen in ' fast 'ganz
östlicher Richtung4entfernt, indem der*Weg in dem Landstrich*
EljO'ss herabsteigt. Hier findet man Bäuixfe’ und
Wasser an yielön Stellen. A'tar liegt am Süsses einer „ködia’Y
wb sich das Wasser an$aminelt und= eine kleine Pflanzung
j VQn JDattelbäumOfi nährt. ’.Keine schwarze einheimische ‘Be-
völkm$ng. .• | ,y ^ y .p I p j ■'..r
jOdjtift, ein „ksar” , nicht so gut .'bevölkert wie die > beiden7
vorhergehenden, nach den Angaben meiner Berichterstatter
,2 Tagereisen südöstlich Von1 Schingit ,und -.li-Tagemkrsch
Büdsüdwestliob Von »A'tar, gleichfalls mit; einem I P-almenhain.
Seine Bauptbewohner sind E’ Ssmessid oder Ssmässida, ’ein
Stamm von Suaie, und nur diese unternehmen Handelsreisen,
aber nicht die übrigen Bewohner; im Allgemeinen erhalten?
nämlich die Bewohner Alles über Kasr el Barkä, wo einiger
Handel getrieben wird.
/ Neben diesen Arabischen Stämmen, die «ich..1 soeben als
theilweise in .den' „ksür” lebend aufgefubrt habe, muss
ich nun noch folgende Stämme erwähnen, die ihre Lager- *
plätze vorzugsweise öder vielmehr ausschliesslich in A'derer
haben.
Den ersten Platz nehmen hier die Tädjakänt ein. Dieser
bedeutende Stamm wird als zur Himyaritischen Familie gehörig
angesehen und trägt die „gubba” ;» ; er ist zahlreich
und von grosser Bedeutung in dem ganzen Verkehr zwischen
dem Westlichen Theile Morocco’s oder E’ Ssähel, wie dies
Land am Niger genannt wird, und Timbuktu, so dass hier der
Handel ausschliesslich in . ihren Händen ist. Gegenwärtig
sind sie, in Folge ihrer Fehde mit den Ergebät iö einen
Bürgerkrieg unter sich verwickelt, mit den Kunta dagegen
leben sie in Frieden. Ich erwähne hier die Tädjakänt mit
Matirische Stämme in öderer. 557
Bezug auf A'derer, wiewohl die Abtheilung derselben, welche
innerhalb der Grenzen dieser Landschaft angesiedelt ist,
ausserordentlich gölitten hat. Ein Theil der Tädjakänt dagegen
hat seinen hauptsächlichen Wohnsitz in der Landschaft Gldi
öder Igidi; auch ziehen sie in' El Gibläh umher. Ihr Name
hat Veranlassung gegeben, s iem it Tagänet in Verbindung
zu bringen, aber mit jener Landschaft haben sie gar nichts
zu thuü. Tädjakänt nämlich ist die Kollektivform für „Dja-
käni”, in der weiblichen Form „Djakanle”, wie das einzelne
Individuum dieses Stammes heisst Ihr Häuptling ist der
Meräbet Mohammed el Muehtär, ein • vortrefflicher Mann.
Sie sind in folgende Bruchstücke getheilt:
E’ Rumadhin oder El A'rmadhln, in mehreren Unterabtheilungen
:
cAin el Kohol.
Uöläd Ssidi el Hadj.
. El Mssaid.
Uöläd Ssaid.
Uöläd Müssänni, in zwei Abtheilungen, deren Namen ich
nicht erfahren habe.
El U'djarät.
A'hel e’- scherk.
Drl.ua.
Diese letzten drei Hauptabtheilungen bilden zur-Zeit die
eine-Partei der Tädjakänt und die beiden ersten mit dem
Meräbet an der Spitze die andere. Insgesammt sind sie
sicherlich im Stande, 2000 Musketiere in’s Feld zu stellen,
aber in Reiterei scheinen sie keineswegs stark zu sein.
Die Ssidi Mohammed, eine Abtheilung des Stammes der
Kunta.
Im Allgemeinen bilden die Kunta und die Uöläd e’ Nässir
eine Gruppe für sich im Gegensatz zu den Tädjakänt, den
Idäu el Hadj und den Senägha.