Wir schritten diesmal rüstig vorwärts, und lagerten nach
einem Marsche von etwa 16 Meilen an einer Stelle;.' wo
jene, auch von Clapperton und Denham erwähnten, ■ eigen-
thümliehen krystallisirten Sandstangen in grosser Menge
umherlagen; die Kanöri nennen' dieselben „bargom-tschfdibe”
und die Ilaussa-Leute: „kautschiü-kassa” (d. h. Erds'chote);
Ihre Entstehung hat man auf sehr verschiedene Weise erklärt,
indem die Einen annahmen, dass der Blitz ihre Bildung
bewirkt habe, Andere dagegen der Ansicht waren, dass sie-
weiter nichts seien, als die bedeckten Gänge, mit.denemdie
weissen Erdameisen die stämmigen Haimo der Ncgerhir^e um-,
geben hätten. Die letztere Ansicht ist wohl sicherlich £ uni-
richtig.
Die- weite- offene Sandwüste, welche wir betraten, als wir
um 2 Uhr Nachmittags unseren Marsch fortsotzten, verdiente
ganz vorzüglich mit der weiten Flüche des Ozeans verglichen
zu werden; aber selbst hier brachen an oinzelnen Stellen
kleine Eekriieken hervor, und wir lagerten nach “einem-Mar-
sche von ungefähr 10. Meilen im Schutze eines solchen Höhenzuges.*
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, [DönnerMag, 7*™ Jimi.]r*. Zu .sehr -früher Stunde- in- ,derv
Nacht brachen wir wieder von: Mer auf und erreichten nach
einem Marsche von ungefähr 6 Meilen - den «Brunnen von-
Dfbbela. Als wir uns der Statt«' näherten; überraschte.miohra
ihr romantischer Charakter nicht wenig: rings umher hohe'
Sandhügel, aus denen schwarze Felsmassen emporragten,- und
tiefe Einsenkungen, mit vereinzelten Dümpalmen geschmückt’
Aber das Wasser war abscheulich, indem es eine ungeheuere ’
Menge Natron enthielt. Es war Mer, wo Herr Henry. War-
rington, der Herrn: Dr. Vogel nach Eükaua begleitet-hatte;/
auf: seiner; Rückreise, den Folgen der Dysenterie -unterlag,-
von der er auf dem .Marsche befallen wurde;'wahrscheinlich
hatte die schlechte Beschaffenheit des Wassers das Übeli
zu einer Krisis gebracht, t— Durch ä ; rund umher: aufgethürmten
blendend weissen Sanddünen-erschien die Hitze als
ganz besonders gross, obwohl sie :<be?!ge^ohuli#e^Höhe von^
I09;°’.lim schönsten Schatten.- um 2. dnsfNachmittags nicht
überstieg, und der Charakter der ganzen-iÖrtlichkeitkbesass
einen wilden' Zauber.
Sobald die'Hitze ihren^höchsten Grad erreicht hatte und
tmn wieder abzunehmen anfing, verliessen wir Dfbbela'»hä 'Cr-. -
stiegen-die Sanddünen mit bedeutender westlieber Abweichung
von.- Unserer- bisherigen- Richtung. '»Gleich‘hinter der Einsen-
kung,,‘in der sich der Brunnen befindet, ist -eine zweite ’ ähnli-
, Che,raber anstatt der Dümpalmen 'sieht man • darin nur Talha-
’ bäume?«' Die höher: gelegene Sandebeöe,1 ühefüdie^nnser Weg
führte,.ward von';einem noch:höheren Sandrücken'überragt
und in-einer Entfernung von etwa 5 'Meilen .zeigte fsnär hier
eine .grosse''Menge „ kädjldji ”.' Wir’ legten hm- Ganzen...!^:
Meilen., zurück' und lagerten : zu später Stunde auf-hartem
Sandboden: '-Es war für mich- auf dieser mühevollen:-Wüsten--
reim-stete' ein unendMches Vergnügen, mich allemal berun-
’ serer Ankunft am Lagerplatze der -Länge nach1 auf dem r e i-.
j *mn, ■ Sande attszustrecken; denn gemeiniglich ist d e r letztere
so- fein und -weich,:."dass man gar kein besseres Lager haben
kann: Und dazuihder,-' schöne nächtliche Himmel! Es
waren stets- ein paar.sehÖhe»Stunden, äber-die Bast war nur.
zu kurz und das- Bfedürfhiss > nach Ruhe und1 Schlaf ward
blos halb ^befriedigt.--. -
[Freita'g, 8t™ Juni.] Da wir später als. gewöhnlich :aufgebrochen
« waren, ‘ereilte uns: die -Hitze bald und-wir« machte»,
schon nach, einem Marsche voh 3 Meilen Halt .Der.Boden
war hier umher. - auffallehderweise-'- am .-vorigen 'Tage durch:
einen Regenguss befeuchtet worden,' was wieder einen starken
Beweis von der Unrichtigkeit‘der bis“ dahin allgemein gehegten
Ansicht lieferte, dass dieser ganze Wüstenstrich ni<*
mals vom Regen befruchtet würde. Aber allerdings hatte das
belebende Element- hier weiter keine Eolgen und von Gras