430 XVI. Kapitel.
wohner von Tauät den Franzosen einen jährlichen Tribut
von 60,000 Dollars zahlten.
Die Lage der Einwohner von Aschenümma und den
benachbarten Plätzen ist sehr verschieden von derjenigen
der Leute von Dirk! und Bilma. Die Letzteren nämlich
werden wegen ihrer Stellung als Vermittelungsglied im Salzhandel
von den Tuäreg geachtet und ihr Eigenthum geschont;
denn sie sind es ja eben, die für diese halbcivilisirten Halbnomaden
das Salz in Bereitschaft halten. So plündern die
Kel - owl also nicht allein diese betriebsamen Tebu nicht aus,
sondern sie beschützen sie auch, wie ich bei früherer .Gelegenheit
auseinandergesetzt habe, und die Folge davon ist,
dass Eaufleute von Dirki und Bilma über Assben nach
Haussa reisen. Während das die bevorzugte Stellung dieser
Tebu ist, sind dagegen die Bewohner der anderen Plätze,
wie Aschenümma u. s. w., jeder Art Bedrückung von Seiten
der Tuäreg ausgesetzt und laufen sogar Gefahr , von ihnen,
wenn vereinzelt, erschlagen zu werden. Was die Tebu betrifft,
so habe ich schon im Allgemeinen zu wiederholten
Malen ihr enges Verwandtsehaftsverhältniss zu der Kanon-
Rasse erwähnt und die Namen der verschiedenen Abtheilungen
ihres Stammes aufgezählt, so weit sie zu meiner Kennt-
niss gelangt sind; über ihre Sprache gedenke ich in einer
Vorrede zu den von mir gesammelten Vokabularien mehr zu
sagen.
Wir blieben den folgenden Tag hier bei Aschenümma
liegen und die eigenthümliche Scenerie des gen Osten von
einem steilen, nackten und regelmässig geschichteten Felszuge
begrenzten Palmenthales mit dem den ganzen Tag über von
den Tebu-Frauen besuchten offenen Brunnen machte mir viel
Vergnügen und ich entwarf eine Skizze davon, die in der
gegenüberstehenden Ansicht dargestellt ist. Auch ersuchte
ich meinen Begleiter, den Korporal Church, der wissen
wollte, dass Captain Clapperton die Bergkette auf der west