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 gastfreundlich  behandelten. 
 Wir  setzten  unseren  Marsch  zu  früher  Stunde  am Nachmittag  
 fort  und  Hessen  bald  darauf  ein  Dorf  zur  Seite  
 liegen,  das  sonst  nichts  von  Interesse  darbietet,  dessen  
 Name  aber  bemerkenswerth  Ist,  da  er  Zeugniss  ablegt  von  
 dem witzigen Ausdruck der Eingeborenen.  Sein Name:  „Bühe,  
 kayerde  Said” ,  bedeutet  nämlich:  „schlaf’  und  verlasse  
 dich  auf  S&id”  und  er  ist  dem  Dorfe  offenbar  von  den  aus  
 Bomu  kommenden  einheimischen Händlern  gegeben  worden,  
 die  auf  diese Weise  das  Zufrauen  ausdrückten,-das  sie  bejm  
 Betreten  der  Provinz  des  energischen  Kaschella  S&Id .beseelte  
 ,  der,  wie  sie  wussten,  sein  Gebiet  in  einem  solchen  
 Zustande  von  Sicherheit  bewahrte,  dass  da  keine Gefahr  vor  
 Räubern  war.  Das  Hess  sich  nun  jetzt  allerdings  nicht  
 sagen  und  der  Name  hatte  schon  seine  wahre  Bedeutung  
 verloren. 
 *  Ich  hatte  einen  Führer  von  Surrikulo,  aber  er  verüess  
 mich,  ehe  ich  mein  Ziel  erreichte,  so  dass  ich  den  geraden  
 Weg  nach  Borsari  verfehlte.  Ich  liess  mich  nämlich  
 durch die  grössere Breite  eines  anderen Pfades  verleiten,  der  
 mich  über Djingeri  nach  dem  Orte Wädi  führte.  Das  Dorf  
 Djingerl  war  zur  Zeit  von  einer  Gruppe  lebhafter  Frauen  
 im  besten  Anzuge  belebt,  die  gerade,  eine  Hochzeit  feierten, 
   und  ich  hätte  mich  hier  gern  ein  wenig  aufgehalten,  
 um  das  Ende  der  Feief  abzuwarten.  Ich  wollte  in WäcK,  
 das  ich  auch  auf meiner  ersten Reise  von  Kanö  nach  Böraa  
 berührt  hatte,  nicht  bleiben  und  setzte  meinen Marsch  nach  
 Borsäri  fort,  indem  ich  voraussetzte,  dass  meine  Leute  an  
 letzterem Orte  zu mir  stossen  würden,  aber ich  erwartete »sie  
 die  ganze  Nacht  über  vergeblich;  sie  hatten  nämlieh ■ die  
 Strasse  nach  Greman  eingeschlagen.  Der  Statthalter bewies  
 mir grosse Gastfreundschaft ;  er  hatte  aber dabei die Absicht,  
 mich zu bewegen, ein Wort zu seinen Gunsten bei seinem Oberherrn  
 zu  sprechen,  und  seine Gaben  waren  an mir  eigentlich  
 recht  verschwendet,  da Niemand  da  war,  der von ihnen hatte  
 Gebrauch machen  können.  Er  liess  auch-ein  recht  geräumiges  
 Zelt  für  mich  aufschlagen. 
 Die  Folge  des  Ausbleibens  meiner  Leute  war,  dass  ich  
 den  ganzen Vormittag  des  folgenden  Tages  verlor  und  etwa  
 7  Meilen  jenseits ’ Gremari  nabe  beim  Dorfe Mariämarl  mein  
 Lager  aufschlug.  Hier  hörte  ich  wieder  einmal  das  sonst  
 im  Sudan  ungewöhnHGhe  Gebrüll  eines  Löwen; '• aber  man  
 muss  berücksichtigen,  dass  ein  Arm ides  „kom&dugu”  in  geringer  
 Entfernung  südlich  von  diesem  Orte  vorüberfliesst;  
 und  dies  bestätigt  vollkommen  meine  Annahme,  dass  mau;  
 in  Bomu  wenigstens,  selten  Löwen  begegnet,  ausser  in  dem  
 verwickelten  Netz  von  Wasserläufen,  das  ich- hier,  erreicht  
 hatte. 
 Am nächsten  Tage marschirte  ich  geraume. Zeit, am  nördlichen  
 Ufer  dieses .Wasserarmes  entlang;.er  war  mit  schönen  
 Tamarinden-  und Feigenbäumen  umsäumt  und  wies  auch  hie  
 und  da  eine  Gruppe  von  Dümpalmen  auf.  ^.Sio  Hessen  wir  
 das Dorf Damen zur Seite Hegen  und durchzogen einen weiten  
 Sumpfboden;  darauf  passirten  wir  den  ersten Arm,  der  ein  
 schönes -Wasserbecken  von  etwa  150  Schritt  Breite .bildete,  
 ;ahpr.  nur  3  Fuss  tief  war;  die  einzige  Schwierigkeit  bei  
 seiner  Passage  bestand.  inr?der  Steilheit  des  jenseitigen  
 Ufers.  Wir  brachten  die  Mittagshitze  unter  einem. nahen  
 Tamarindenbaume  zu .und,, setzten  dann  unseren-  Marsch  in  
 südöstlicher Richtung nach dem Dorfe Däuai fort,-. . Hier schlugen  
 wir unser  Zelt  auf  dem  hübschen  kleinen  Platze  in  der  
 Nahe , des von Mattenwerk umgebenen' einfachen Bethauses^  
 },mssid”  ‘r-  auf;  auch  alle  Mattenzäune,  um  . die  Hütten  
 waren  neu und  hatten  ein  reinliches  Aussehen.  - 
 Der Zweck meines  hiesigen Aufenthaltes'war der^miob mit  
 dem Amtmanne -r* „bfllama” —  über die besten Mittel  zu  her  
 rathen, um den grösseren Arm des' „komädugu”- zu päsäiren,  der