diese verschiedenen Arten von Kolanüssen liefern , gehört®
nioht einer und derselben Speoies an, sondern unterscheiden
sieh als Sterculia acuminata (der Baum, welcher die rothe
Kolanuss erzeugt) und Sterculia macrocarpa (von der die
weisse, grössere: Kolanuss stammt). Die Verschiedenheit dieser
Bäume bezieht sich allem Anscheine nach ganz allein auf den
Samen, indem die Frucht der letzteren Art gemeiniglich von
ansehnlicherer Grösse ist, während sowohl Blüthe als Blatt
von beiden sich einander gleichen. ^ I
Aber es gibt im Charakter dieser beiden Arten der Kolanuss
sehr viel Mannichfaltigkeit. So unterscheidet man in
Kanö vier besondere Arten, je nach der Grösse der -Frucht:
erstens die „gurle”, die grösste Frucht (sie-,» misst oft 1£
und zuweilen fast 2 Zoll im Durchmesser und wird zu sehr
hohem Preise verkauft), zweitens die „marssakätu” , drittens
die „ssära-n-uäga” .und viertens ’die „menu”. Aber darauf beschränken
sich die Unterschiede noch nicht; ■ sondern man un- * j
terscheidet ferner drei Arten nach der Jahreszeit, wo die Frucht
gelesen wird: zuerst die „dja-n-karägu”, die erste Güronuss,
welche gegen Ende des Februar eingesammelt wird,. aber
leicht verdirbt, ganz wie das unter den Datteln mit der
„takdüf” der Fall ist; zweitens die „gammagäri”, welche
man in einer späteren Jahreszeit einsammelt, wenn der grössere
Theil der Frucht reif ist (dieselbe bleibt etwa 3 oder 4 Monate
auf dem Baume, indem sie von den Arabern - als der
„tässfirt” genannten Dattelart entsprechend angesehen, wird)?, ,
und endlich die „näta”, welche Sorte die übrigen GüronüBse
begreift;, die . zwar von geringerer Grösse, aber unverderb-
lich sind.
Dies sind allerdings Verhältnisse, die - Sich eigentlich lauf
Kanö beziehen; aber in Timbuktü hatte ich keine Gelegenheit,
so viele verschiedene Arten zu beobachten, sondern es
wurden da, so ’viel ich gewahr wurde, nur drei ''Unterschiede
gemacht, nämlich die „tinöro” .oder „Tino-üro” (,;üro” ist.nämlieh
der entsprechende Sonrhay-Name und wahrscheinlich. die
ursprüngliche Form des Haussa-Namens „güro”, und „Tino”
oder „Tina” ist der Name eines Bezirkes); dann die „ssigä’^
genannte Art, und drittens die „fära-fära”.
Ich will hier noch einige.. Eigenthümlichkeiten in Bezug auf
Sselga erwähnen,—• die Landschaft, woher die Haussa-Han-
delsleute ihren Vorrath von Güronüssen beziehen. Drei Umstände
.sind wesentlich zum Kölahandel erforderlich: zuerst,
dass die Mö-ssi-Leute ihre Esel bringen; zweitens,. dass
dié Tonäua oder Eingeborenen Assänti’s die Nuss in gehöriger
Menge zu Markte schaffen, '‘•und drittens, dass der Zustand
der Strassen ein solcher ist ^ dass die Haussa - Leüte'
• nicht-verhindert werden, zu kommen. Im Falle, -dass^eine
dieser Bedingungen fehlt, ist der Händel' nicht blühend. Der
Preis der Esel steigt mit der Billigkeit dér Güro; da^inn-je
grösseren .Menge die, Nuss’^-vorhanden, ist, auch die 1 Anzahl
der zu ihrem Transport ■ erforderlichem Esel um so-grösser
ist.-; Der Durchschnittspreis ein.® Esels auf dem Märkte- Von
S.aelgaList 15;OQO Muscheln, das Dreifache des gewöhnlichen
Preises in Haussa. Aber dennoch' bringen-' dip einheimischen
Händler*; • „fatäki’^s-^ynur • gerade, ,so' viel Esel von Haussa
mit, als zum Transport..ihres G’Cpäökes’.nöthig, ist; denn “.der.
Zollv'f— „£tt&”v—, den .die kleine® .Häuptlinge auf der
Strässe von jèd^EseberFt$%r, 'is,t)lrbchst bedfi|ertd| Diese
yiClfen.-TZöllen drückén --den . binnenländische'n -Afrikanischen
HMölNiaussererd^jbkGh^^^pelsJ^dung. /besteht aus^ö-
-®is£(|P00 Kolanüssen.
-Sselga,dér Marktplatz für diese®; wichtigen ^ r fik d f istiüÄ;
1^1.,Anscheine’ nach eine höchst;. o][eü.d('- Stadt. wo/’selbst.
Wasser in-nur’'sehr kärglichetcMdngc. vorhanden ist und
,sehrvtheufer' gekauft werd^^niuèfll’ die Handélsl^utè'^rieh-
W ’tes daher ste|s}t ||^ e in , da'ss ihr,•Aufenthalt''in rfselga
sh,,«kurz wie\ möglich? isföÄö warten, si^ dié günstige Jahres-
zeit entweder irt;"Véndfe ab;?;*das- in -‘meiner Sammlung .-von