[Montage 27*ten Mov&mher^\ ; -In • Erwartung des verspro-
ebenen Führers verlor ich selbst viel Zeit, ehe ich mei*
nen Leuten, die ich hatte vorausgehen lassen, nachfolgte.
Die Strasse war in Folge des Bürgerkrieges, der zwischen
Scheri und seinem Nebenbuhler gewüthet hatte, ganz öde;
denn die Anwohner hatten ihre Dörfer mit den gereiften
Saaten auf den Feldern sammt Allem, was ihnen sonst in
ihrer einfachen, beschränkten Lebensweise am Herzen“lagr
im Stich gelassen. So liess sich denn auf «her Strecke von
mehr als 25 Meilen auch nicht ein einziges menschliches
Wesen sehn; da endlich begegneten wir einer Gesellschaft
einheimischer ‘Reisender — „fatäki’V^f., die.auf dem Wege
nach Kanö begriffen waren. Bald darauf erreichten wir das
kleine Städtchen Fdnyakangua, das mit einer Mauer und
Holzverhaek umgehen ist, und lagerten auf den mit-nie-,
drigem Dümgesfcrüpp bedeckten Stoppelfeldern, und zwar in
geringer Entfernung von einem -tiefen Brunnen. -' Wir waren
in der That froh, als wir fanden, dass wir endlich; einen
ziemlich wohlhabenden Landstrich erreicht hatten; denn das
Korn war hier4 nur halb so theuer als in Giimmol. -Auch
Rindvieh gab es- in Menge und ich erhielt daher einen
reichlichen Vörrath an Milch; aber Wasser war augenblicklich
nur in sehr spärlichem Maasse vorhanden, und- ich
kann mir kaum vorsteljen, was die Leute in der Regenzeit
änfangen.
Ein Marsch von etwas mehr als 2 Meilen. führte uns nach
Malam. Dieser Ort besteht aus zwei Dörfern; das östliche
davon war mit einem Erd wall umgeben, der gerade ausgebessert
wurde, während das westliche, wo der gegenwärtige
Graf von Maschena seine Residenz hatte, eben mit s einem
Verback umgeben werden sollte. Mitten zwischen - den- beiden
Dörfern liegt der Marktplatz, wo jedeni Sonntag und
Donnerstag Markt gehalten wird. Der gegenwärtige Herr
von Maschena, dessen Vater ich auf meiner früheren Reise
besucht, hatte, ist ein junger, unerfahrener Mann, dem-es
wohl einiget Mühe machen mag, seine Provinz in dem wir-
renvollen iZustande, in welchen das- Reich Bornu in--Folge
des.- Bürgerkriegs zwischen dem, Scheich''Omar und seinem
Bruder cAbd e’ ■ Rahmän versunken ist, zu bpschützfen;,
Während- 'ichf die heissen'Tagesstunden an diesem • Or-te
zubrachte, erhielt ich Besuche von mehreren Arabischen
Handelsleuten'; von-,Einem-derselben vernahm ich,- dass Dr.
Vogel nach- Mändarä gegangen sei, aber ohnegirgeijd einen
von* .seinen Gefährten mitgenommen zu; haben. Am Nachi
mittag setzte ich, sobald es. die Hitze gestatteteytdie ‘‘Reisle
nach der ■ Stadt Maschena- fort, und- wir, -lagerten-^diesen
Abend an dem Brunnen eines Dorfes Namenb Allam;ül3e.,(ein
in d-ieSer^Gegend -keineswegs so ungewöhnlicher Name)jj?wo
wir. von den Einwohnern höchst gastfreundlich aufgeriommen
wurden. Während sie sich mit tTänzen = und--Singen...vefe
gnügten, feierten? sie meine Ankunft durch| ebteir hesonderen-
Gesang-; .auch sändten. sie, .-mir ausserdem mehrere Schüsseln*
-m-fvihrer! Hauskost.
{Mittwoch, 29sten Novemberi] -Der ganze Landstrichden-
wir auf.-unserem Marsche von hier -bis nach der Stadt Mä-
soheha- durchzogen, war hauptsächlich mit Dümpalmen ge-
sehmfekt, was nicht eher auf hörte, als bis wir Demänmäriat
erreichten, ■ Der. Bpden - war -gut .angebaut und-, das Land
leidlich bewohnt: auch an Vieh fehlte es nicht, und-'es fiel
mir .als-.ungewöhnlich auf, dass^jin-eihem- Dprfe, welchestwir
nahe, .hei der-Stadt Mairimadja passirten, d a s. Vieh noch
nicht.aüsgetrieben war, wiewohbes beinahe schon 9£,Hlw$pybr?
mittags war. Hier schien das Wasser nufcin geringer Tiefe'
unter der Oberfläche des Bodens zu sein;- denn-,einige Brunnen
massen nicht mehr als 4 Klaftern Tiefe,^^.Dap®,.folgte„ ein
besonders mit schönen Tamariudenbäumen igeschinüektaer
Landstrich und so erreichten wir die Stadt- Mäschena. mit.
ihren in der Landschaft .zerstreut umherliegenden: Felshöhen,