Mehrere der wohlhabenderen Ghadämsi- Kaufherren besonn
dere Geschäftsführer. Ich will hier. eine Liste der angesehensten,
in Timbuktu angesiedelten, fremden Kaufleute gehen.
Zuerst habe ich den einflussreichen und einflusssuchenden
Tfileb Mohammed zu erwähnen; dann gleichfalls aus
Morocco als die wohlhabendsten Kaufherren während der
Zeit meines »Aufenthaltes den Astronomen? El Mehedi, den
ehrgeizigen Edelmann Muli, cAbd e’ Ssaläm und meinen gelegentlichen
Freund aus.Ssuera; dann unter den Ghadämsi*
Kaufleuten Mohammed ben Täleb, Ssnüssi ben Kiäri, Mo*
hammed Lebbe-Lehbe, Hadj Ali ben Yoschua und Mohammed.
Ueled el Kädhi. Von den einheimischen Kaufleuten ist
Busu der bedeutendste, aber eben, kein sehr nobler Herr.
Selbst auf diese ersten Timbuktuer Häuser .dürfen wir
keinen Europäischen Maassstab von' Reichthum anwenden,
und ich glaube ganz gewiss, dass das wirkliche Eigenthum
keines derselben die Summe von 10,000 'harten Th al am
übersteigt; ja selbst das ist eine Ausnahme von der Begeh
Kaum Einer der erwähnten Herren führt ein grosses ’.Geschäft
und die Meisten derselben sind weiter nichts als
Agenten für andere, in Gbadämes, Ssuera oder.-Mogadöre,
Meräkesch oder Morocco und in Fass oder Fez angesessen^
Handelsherren. >- •
Her grpssere Theil der Europäischen Waaren kommt über
Ssuera — wo mehrere Europäische Handelsherren angesiedelt
sind —, zumal aber das gewöhnliehe rothe -Tuch,-
welches zusammen mit Kaliko einen der hauptsächlichsten
Artikel Europäischen Handels bildet, welche girier zu
Markte gebracht werden. Aller Kaliko, dem ich sah, trug
den Namen eines und desselben Manchester Handlungshauses,
der mit Arabischen Buchstaben darauf gedruckt war.
Aber ich bin ganz ausser Stande, in Bezug auf diesen oder
sonst irgend einen Artikel eine Schätzung der hier jährlich
zu Markt gebrachten Menge zu machen.’ Alle Messerschmied-
Handelsartikel Timbuktu’s. 35
waaren in Timbuktu sind Englischen Fabrikates; selbst die
so weit in’s Innere gehenden Steirischen Rasirmesser sucht
man hier vergebens. Thee bildet bei den innerhalb und in
der; Nachbarschaft der • Stadt angesiedelten Arabern einen
stehenden Verbrauchsartikel; dieselben schätzen eine Tasse
Thee sehr hoch und haben wo möglich' ein vollkommenes
Theege’schirr, während Thee mit seinem mothwendigen Zubehör,
dem Zucker , für die .Eingeborenen ein zu theurer
Luxus ist? sie ziehen daher ihren"„dakno” oder selbst:den
berüchtigt'en 'i,bfrgu”-Honigtrank vor. j
Ein Zug, welcher den Markt von Timbuktu »von demjenigen
Kanö’s durchaus unterscheidet, ist. die. fast ■ gänzliche
Abwesenheit jener . abscheulichen Art Seide oder vielmehr
Ausschusses („tuäni” , oder „kundra”), welche den .HauptVerkaufsartikel
.in Kanö bildet.' Auch einige Artikel der zerbrechlichen
Nürnberger -Waaren fehlen- gänzlich rauf diesem
Markte, wie zum Beispiel, die kleinen, runden, ,’lemmä” genanntem
Spiegel, welche vor Kurzem .im Kanö noch’ fast.allgemein
in Umlauf waren. .So AiherMfffe- denn der Markt von
Timbuktu, obgleich .keineswegs so reich' an Mejige’, seinen
.Nebenbuhler, den Markt von Kanö, in der Güte deiner Waaren.
Auch, Bernuse1 (Ar ab ifi Qhe i-Mäntel init Kapipe) scheinen
Wer in ansehnlicher Menge.Verkauft zu werden,,obwohl,sie
natürlicherweise für den-ghösseren Theil der .Beamten an
dsp Höfen der .kleinendLändesfürsten dieser Gegen dein, im
jetzigen heruntergekommenen politischen Zustände ..eine, zu
kostbare Kleidung abgeben würden; jedenfalls , sieht man
dies stattliche Gewand'-hier* .«viel seltener, .als in den, östlichen
Gegenden- des Landes der Schwarzen. JD^e'Mäiitel werden
.von Arabern und Mauren im Norden verfertigt, -äbpr .das
Tuch dazu ist Europäische^ Erzeugniss, Bedeutender jedoch,
als -die Einfuhr dieser Artikä^ ist diejenige'des Kaliko, und
er wird von hier in>s'Land aufwärts bis nach Ssan^ssändi
verführt, wo dann diese auf .der/nördhohen-r'Wüstensla-asse