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 kräuselt waren.  Wiederum  folgte  auf  kurze Mittagsrast  ein  
 angreifender Marsch  bis  zum  Abend. 
 [Dienstag,  3ief»  Juli?[  Schon  kurz  nach Mitternacht brachen  
 wir  wieder  auf  und  durchzogen  früh  am  Morgen mit  
 ansehnlicher  Schwierigkeit  und  beträchtlichem  Zeitverluste  
 einen  rauhen,  sandigen Pass Namens  „thnïe el keblra”;  dann  
 machten  wir  Halt.  Wir  waren  8£  Stunden  märschirt,. hatten  
 aber  nur  ehre Strecke  von  15 Meilen  zurückgelegt.  Gern  
 hätt  ich  hier  einen  längeren Aufenthalt  gemacht,  denn  ich  
 war  ausserordentlich  erschöpft,  aber  der Brunnen  war  noch'  
 weit  entfernt  und  ein  langer Marsch  stand  uns  daher  bevor.  
 So  brachen  wir. denn  am  Nachmittag  wieder  auf  und  erreichten  
 nach  einem  höchst  mühsamen1 und  beschwerlichen  
 Marsche  von  mehr  als  18 Meilen,  mit  wiederholtem  Aufenthalte  
 und  verschiedenen  schwierigen Passagen  über die Sandhügel  
 verbunden,  dén,  Brunnen  Méscheru.  Dieser  ist  allge-  
 . gemein  berüchtigt  wegen  der  grossen Menge  von  Gebeinen,  
 unglücklicher  Sklaven,  mit  denen  er  umgeben  ist;-aber  obgleich  
 diese  menschlichen Überreste  ohne  Unterlass  von  dem  
 Sturm,  der  über  die  Wüste  peitscht,  in  den  Brunnen "getrieben  
 werden,  gilt  doch  das Wasser  allgemein  für  ausgezeichnet; 
   augenblicklich  war  es  jedoch  nicht  eben  sehr  rein.  Die  
 ganze  Umgegend  gewahrt  ein  höchst  merkwürdiges  Schauspiel, 
   zumal  der  nördliche  Landstrich,  welcher  hart  an  
 den  Brunnen  grenzt  und  den  die  Araber  in  etwas  bösartigwitziger  
 Weise  „ dendal  Ghaladima”  (d.,  i.  Promenade  des  
 Ministers)  genannt  haben.  Dieses Landschaftsbild würde  für  
 einen  ;in Wasserfarben,  erfahrenen  Landschaftsmaler  ein  gutes  
 Studium  bilden,  aber  es  würde  unmöglich, sein,  in  einer  
 Bleistiftskizze  die  charakteristischen  Züge  desselben; wiederzugeben. 
 Auf  unserem  fluchtähnlichen  Marsche  war  es  uns  nicht  
 einmal  gestattet,  uns  hier  die geringste  Ruhe  zu gönnen,  und 
 wir  blieben  nur  eben  lange  genug,  um  einen  hinreichenden  
 Wasservorräth  einzunehmen  und  .eines-  unserer'  Eameele  
 zu  schlachten,  das  zum Weitermarsche  vollkommen  unfähig  
 war.  So  legten  wir  denn  heute  etwa-nur  18  Meilen  zurück  
 und  erreichten  am  folgenden  Tage  nach  einem  mässigen  
 Marsche  von  19  bis  20  Meilen  den  südlichsten  verein*«  
 zelten'  Palmenhain  von  Fesän.»  Hier  waren  wir  so.,  glücklich, 
   mit  einer  kleinen  Tetra - Karawane  zusammenzutrefifen;  
 darunter  befanden  sich .auch  einige  sehr  angesehene Männer,  
 die  uns  die  jüngsten Nachrichten  von Mursuk  brachten,'.und  
 ich  war  hoch  erfreut,  zu-  hören,  dass  mich  daselbst .."Herr  
 Frederic «Warrington,  der  mir  vor  länger  als-  5  Jahren, so  
 freundlich  das  Geleit  aus.'  Tripolis-gegeben j  hatte,-  .erv  
 warte  und  dass  der  Mann,  der  während  meines-" -ersteh  
 Aufenthaltes  als  Statthalter  von  -Fesän'eingesetzt-  worden,  
 war,  einige .Tage  zuvor  dasselbe  Amt  wieder .übernommen  
 habe. 
 [Freitag,  fiten  Juli,]  Dies  war  ein  wichtiger.  Tag'meiner  
 Reise. ".  Ich  hatte  nämlich  nun den  gefahrvollsten Theü dieses  
 mühseligen Wüstenmarsches  zurückgelegt  und erreichte heizte  
 Tegerri  oder Tejerm, flie  erste bewohnte Ortschaft  von .Fesän,  
 Ungeachtet - der Kleinheit  und  Unwiehtigkoit  des  Städtchens  
 machte"-es,doch  einen  tiefen und  wohlthätigen  Eindruck  auf  
 uns,  als .uns .die .hohen,  kastellähnlichen  Thönmauem,  die  es  
 , einsbbliessen,  plötzlich  durch  den  lichten  Brätterschmuck  zu  
 Gesicht  kamen,  und  ich  konnte  dabet .meinen  Leuten  nicht  
 wehren,  ihy$ti Freude,'  diesen  wild-wüsten  und  unsicheren  
 Landesgürtel  in  -so  kleiner-  Gesellschaft  glücklich  durch»  
 zogen  zu  haben,  durch  eine  'Menge  .Schüsse  Ausdruck  zu  
 verleihen.  Diese  Demonstration  hatte  zur .Felge«,,  dass  die  
 ganze • Bevölkerung  .des  kleinen;-Städtchens  herauskam,  um  
 mich  zu begrüssen und" mir  wegen des Erfolges meinen Unter»  
 npttmrmg Glück  zu  wünschen. i Das  war-aber aueh-der einzige  
 Vortheil,  den  wir  daraus  zogen,  einen Ort  mit  festen  Ansied»