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 Anbaues  auf,  während  hie  und  da  einzelne  Felsmassen  an  
 die  Oberfläche  traten.  Im  Ganzen  genommen,  war  der  Charakter  
 der  Landschaft  so  freundlich,  dass  wir  in  einer  Einsenkung  
 des Weidebodens,  nahe  bei  einem  seichten Wasserpfuhl, 
   zu  lagern  beschlossen.  Es  kostete  mir  überhaupt  
 grosse  Mühe,  mit  meinen  Reisegenossen  täglich  höchstens  
 15  Meilen  zurückzulegen. 
 Wir  hatten  diesen  Lagerplatz  des  schönen  Weidegrüns  
 halber  gewählt,  allein  kaum  waren  unsere  Zelte  aufgeschlagen, 
   als  wir  gewahr  wurden, , dass  hart  jenseits  des  
 Baumgürtels,  der  unseren  Lagerplatz  umsäumte,  ein  kl&ines  
 Flüsschen  dahinrauschte,  das,  obwohl  Toller  Felsen,  doch  so  
 tief  war,  dass  es  hinreichenden  Baum  für Krokodile  oder  
 Alligatoren  gewährte  und  an  dieser  Stelle  nicht  furthbar  
 war.  Es  that mir  recht  leid,  dass  wir  hier  keinen  erfahre-:  
 nen  Führer  bei  uns  hatten,  der  mich  über  die  Hauptzüge  
 des  Landes  hätte  belehren  können..  Denn  die  Vermuthühg  
 meiner  Gefährten *),  welche  meinten,  dass  dies  Flüsschen  
 im  Süden  von  Hömbori  seinen  Anfang  hätte,  wo  es  A'gelä  
 genannt würde,  war  vollkommen  abgeschmackt,  wenn  es  anders  
 richtig  ist,  dass  der  Galindu, 'den  wir  am  vorhergehenden  
 Tage  passirt  hatten,  wirklich  der  untere  Lauf des  Flusses  
 in  der Nähe  von A'ribinda  ist;  aber  es  ist überaus schwer,  
 anzugeben,  wie  diese Wasserläüfe  einander  entsprechen,  und  
 nichts  ist  wahrscheinlicher,  als  dass  sieh  ein  und  derselbe . 
 - *)  Unter  meinen  ßeisegenossen  besass  der Hartäni  Mäleki,  welcher Mö-ssi  
 und  Bambara  besucht  hatte,  interessante Kenntnisse  über  unbekannte  oder  nur  
 wenig  bekannte  Landschaften  dieser  Gegenden,  aber  unglücklicherweise  hatte  
 er  etwas  sehr Abstossendes  in  seinem  Charakter,  und  dies  verhinderte  mich,  
 alles  das  von  ihm  zu  erfahren,  was  mir.  unter  anderen  Umstanden  möglich  
 gewesen wäre.  Heute  schrieb  ich  nach  seiner  Angabe  den Hamen  des  heidnischen  
 Stammes  der  Nenmer  nieder,  die  zwischen  den  Tömbo  und  Bambara  
 angesessen  sind,  sowie  dann  den  der Norma,  welchen  besonders  zwei  Plätze  
 gehören,  von  denen  einer  Pura  heisst. 
 Wässerlauf  durch  mehrere  Mündungen  mit  dem  Niger  vereinigt. 
   Wie  dem  immer  sei,  wir  hielten eine länge Berathung  
 über  die  Art  und Weise,  wie  wir  dies  Wasser  passiren  sollten  
 ,  und  mussten  doch  am  nächsten  Morgen  einen * langen  
 Umweg  einsohlagen,  um  hinüberznkommen. 
 Nach  einem  Marsch  von  2  Meilen  von  unserem  Lagerplatz  
 aus  erreichten  wir  einen -Kreuzweg  und  schlügen  den  
 Pfad  zur  Linken  ein,  während  der  zur  Rechten  geradezu  an  
 den  Fluss  führte.  Es  war  früh  am  Morgen  und  wir  waren  
 unserer  Sache  nicht  ganz  gewiss,  ob  der  Strom  auch- hier  
 furthbar  wäre,  aber  es  war  immerhin, so  besser.  Nach*  
 dem  dann  meine  Gefährten  ihr Morgengebet  verrichtet hatten, 
  Was  sie  stets  auf  dem Marsche  zu  thun  pflegten,  setzten  
 wir  unseren  Weg  fort,  während  die  offenen  Weidegründe  
 hier  von  grossen  Granithlöcken  unterbrochen waren  und  das  
 Flüsschen,  von  schonen  grossen  Bäumen ümsäumt,  zu  unserer  
 Béchtèn  heranrückte' (es  war  wenigstens  ein Arm  desselben, 
   da  der  Fluss  nahe  km  seiner  Mündung  ein Netz  von  
 einer  grossen  Anzahl  kleinerer  Arme  bildet).  Hier  erreich^  
 ten' wir  wieder  das  Ufer  dés  Eghirrëu  seihst  und  gaben  nun  
 unserem  Marsche  eine  andere  Richtung,  an  seinem  Ufer  
 hin;  er  • hatte • hier  einen  etwas  wilden  Charakter.  Auf-  
 einer  felsigen  Insel  lag  das  Dorf Ayöiü  oder- Aku,  wo  sich  
 gerade  eine  Schaar  von  etwa  20  -Leuten  ihrer  Feldarbeit  
 zuwandte.  Die  Meisten  derselben  waren  hocbgewächson,  
 aber  bis  auf  eine  weisse  Mütze  und  einen* reinlicheü weis-  
 sen  Baumwollenschurz  unbèkleidct;  nur  zwei  oder  drei  von  
 ihnen  trugen  blaue  Toben.  Ihre  Waffen  bestanden  in  einem  
 Bogen  und Pfeilen  oder , in  einem Speer,  und ihr Ackergeräth  
 beschränkte  sich  auf  eine  Hacke  von  eigentümlicher  Gestalt  
 und; mit  langer  Handhabe;-  dieses  Instrument  wird- von  
 den  Arabern  ,',djerräh”  und  vóh  dén  Soiirlüfy  „kambul”  genannt* 
   Aber  ausser  seiner Waffe  und  dem  einfachen. Ackef-  
 geräth  trug  -Jeder  von  ihnen  noch  eine'Meine  Schale  mit.