
IX. Mundstück aus dem Anspruchsrohr d der Qctave über
c dem Grundton der Labialpfeife.
Mit Fuss bleibt d. ■ '
Verlängerung des Fusses von 1 zu 2, dasselbe d.
Verlängerung des Fusses durch das Quintenstück, dasselbe d.
Verlängerung des Fusses von 1 zu 4, — dis.
Verlängerung des Fusses, von 1 zu 8, dasselbe unreine dis.
Die Widersprüche der einzelnen Versuche sjud auffallend.
Ursachen davon sind das verschiedene Verhältniss des Grund-
tons des Mundstücks zu dem Gründton des Ansalzrohrs, und
die verschiedene Art des Anspruchs, die tiöthig war Um den
Ton hervorzulocken, und welche sogleich den Tön modipeirt.
So viel ergiebt sich dagegen als Gewissheit, da^s ein kurzes* Rohr,
dessen eigener Ton ohne Mundstück viel höher seyn würde, als
der Ton des, Mundstücks allein, bei kurzer Wiudlade den Ton
nicht zu sich in die Höhe zieht, sondern gewöhnlich etwas vertieft,
und dass eine Vermehrung des Ansatzes, wenn der Ton gefallen
war, zuletzt wieder in die Nähe des ursprünglichen Tons
zurückführt.
Bei dén vorher angeführten Versuchen w a rd e r Anspruch
der Zungenwerke mit membranöser Zunge mit dem Mund geschehen.
Ganz interessant wird der Fall, wenn man das auf eine
Ansatzröhre gesetzte Mundstück nicht mit dem Munde anbläst,
wobei der Strom der Luft nothwendig durch das AriSatzrohr
durchweht, sondern die membranöse Zunge durch Hinwegblasen
mit einem feinen Röhrchen übèr dieselbe anspricht. In diesem
Fall geht gar kein Strom der Luft durch die Ansatzröhre durch.
Die Veränderung des Tons des Mundstücks durch das Ansatzrohr
blieb auch hier nicht ganz aus. Ich führe einige der auf diesè
Art angestellten Versuche an.
I. Ton der Kautschuckzunge des Mundstücks ohne allen
Ansatz beim Anspruch mit einem feinen Röhrchen h.
Mit dem Fuss, Anspruch der Zunge mittelst ,des feinen Röhrchens
ais. _ - ■,
Ansatz eines Rohrs von c, Anspruch der Zunge wie vorher,
Ton ~h, spricht schlecht an. : _
Verbindung des Fusses mit dem Quintenstück, h.
Ansatz des Rohrs von c giebt mit der Zunge den Ton gis.
Ansatz eines Rohrs von c giebt mit der Zunge_uw;
II. Ton einer Zunge bei 3^- Zoll Ansatzrohr c,
beim Ansatzrohr von c giebt c,
beim Ansatzrohr von c giebt c., ^
Fussstück mit dem Quintenstück c,
beim Ansatzrohr von c giebt
beim Ansatzrohr von c giebt h. __
III. Ton einer Zunge bei_ 3 | Zoll Ansatzrohr dis,
beim Ansatzrohr von £_giebt d,
beim Ansatzrohr von c giebt d, __
Fussstück mit dem Quinten stück cis,
beim Ansatzrohr von c giebt dis,
beim Ansatzrohr von c giebt d. _
IV. Ton der Kautschuckzunge bei Zoll Ansatzrohr h,
beim Ansatzrohr von c^giebt ais,
beim Ansatzrohr von c_ giebt schwach,
beim Aüsatzrohr von c giebt X schwach,
beim Ansatzrohr von c giebt h schwach.
Die bisherigen Reihen der Versuche geben nur einen unvollkommenen
Begriff von der Modification des Zungentons durch
das Ansatzohr. Die angewandten Röhren von bestimmtem Maass
können in einzelnen Fällen den Ton wenig verändern und doch
würden es andere Verhältnisse der Röhren sehr gut thun können.
Es ist diess ein Hauptgrund, warum die bisher angewandten Ansatzröhren
bei gewissen Tönen des'Mundstucks nur geringe, bgi
anderen aber grosse Veränderungen hervorgebracht haben. Um
einem bestimmten Gesetz, welches hierbei obwaltet, auf die Spur
zu kommen, wandte ich Röhren von 1 Zoll Durchmesser an, die
durch Verschiebung von kleinen Dimensionen bis zu 4 fuss
ganz successiv verlängert werden können. . ,
° Mit dieser Vorrichtung wurde der Einfluss des Ansatzrohrs
auf den Ton des Mundstücks von den kleinsten Dimensionen an
gemessen. ,u
Folgende Versuche wurden damit angestcllt.
I. °Grundton einer einlippigen Kautschuckzunge (durch ein
Windrohr von 3”) cis.
Ansatz. Ton.
0
6"
6" 9’"
h
7” 6’"
ais
9"
9" 6”'
a und cis
18" •
20”
cis
22” 6” a und '
cts
Bemerkungen.
Der Ton fällt.
Der Ton springt von a auf cis, cis bleibt
bis
gegen 18” Ansatz.
Fällt.
Der Ton springt von a auf cis und bleibt
dann cis bis gegen 30” Ansatz.
M iille i’s Physiologie. o r B (l. I .