
der Dottersack allmählig kleiner. Später wird er ganz in dén
Baach aufgenommen, und bleibt hiér durch den Döttergäng mit
dem Darm Verhuilden, während sich dér Nahei schliesst. An ausgekrochenen
Vögeln und beschuppten Amphibien findet man ihn
hoch in der Bauchhöhle.
r & h
a Riickentheil
des Embryo.
b Amnion.
c Dottersack.
c' Dottergang.
o Allautois.
o' Urachus.
Die Entwickelung der Crocodile, Schlangen, Eidechsen und
Schildkröten scheint hach denselben Principien zu erfolgen. Alle
haben einen Dottêrsack, der anfangs mit dem Darm in Verbindung
steht, aber bei den Schlangen nach V o l k m a n m ’s und R a t h k e ’s
Beobachtungen frühe diese Verbindung verliert, alle haben ein
Amnion und eine Allantois. Siehe E m m e r t und H o c h s t e t t e r über
die Entwickelung der Eidechsen. R e i l ’s Arch. X. p. 84. T ie d em a n n
über das Ei der Schildkröten. Heidelb. 1828. V o l u m a n n de colubri
natricis generatidne. Lips. 1834. R a t h k e Entwickelungsgeschichte
der Natter. Königsb. 1839. Alle beschuppten Amphibien zeichnen
sich dadurch aus, dass dér Dottersack nach innen zahlreiche
Vorsprünge mit in das Innere des Dottersacks herabhängenden
Gefäss-Schlingen bildet. Diess ist eine weitere Entwickelung der
geschlängelten Gefässe, Vasa lutea, Welche beim Vogelembryo an
der innern Seite des Dottersacks hervortreten.
2. D i e e r s t e A n l a g e d e r v e r s c h i e d e n e n o r g a n i s c h e n S y s t em e
im V o g e l e i .
(Au s z u g aus R e ic h e r t ’s h a n d s c h r i f t l i c h e n Mi t th e i lu n g e n . )
An der Entwickelung des Embryo haben einen unmittelbaren
Äntheil nur die Zellen der Reimanlage und die der Dotteihöhle;
von den Zellen der Dottersubstariz lässt sich ein directer Uéber-
gang in die Gebilde des Hühnchens zu keiner Zeit nachweisen.
Der Kern des Hahnentritts, Welcher nur als die oberste Schicht
von ängehänften Zellen der Dotterhöhle im Canale anzusehen ist,
lässt sich in dem reifen unbefruchteten Hühnerei und auch zu
Anfang der Entwickelung nicht ganz von der Keimanlage isoliren.
Ist die erste Anlage des Embryo gebildet, so wird der Kern des
Hahnentritts frei und verschwindet bald ganz.
Characterislisch ist für dié erste Epoche der Entwickelung,
dass sämmtliche Gebilde entstehen und sich erweitern; indem die
Zellen der Keimanlage, dann die in der NähC befindlichen Zellen
der Dotterhöhle schichtenweise sich ablagern, und die so zuerst
formirten Anlagen durch Aufnahme neuer geeigneter Zellen ver-
grössern. Nahrungsmaterial wird noch auf keine Weise diesen
Zellen zugeführt. Sie entwickeln sich behufs der individuellen
Ausbildung der Anlagen auf Kosten des ihnen reichlich zugetheii-
ten kugligen Inhaltes, Dieser schwindet unterdess allmählig, während
zahlreiche junge Zellen in einzelnen Gebilden sichtbar werden.
Umhüllungshaut. Das Erste, was der^ Dotter behufs der Bildung
eines thierischen Organismus unternimmt, ist ganz wie beim
Frosch die Formirung einer Hülle, unter deren Schutz und Bei-
stand das Entwickelungsleben des Embryo vor sich gehen und
gedeihen soll. Diese erste Conformat.ion zeigt sich auf der Narbe
oder dem Keim jedes befruchteten Eies, sobald dasselbe gelegt
ist. Sie stellt sich als eine kreisrunde Scheibe dar in der Grösse
der Narbe selbst. Als erste zu einer Membran sich ablagernde
Zellenschicht ist sie von der Keimanlage in den ersten Stunden
des Bebrütens auf keine Weise im Zusammenhänge loszüpräpari-
ren. Ihre Anwesenheit lässt sich erkennen an der deutlich cir-
cumscripten Umgrenzung des Keimes, und unter dem Mikroskop
an den polyedrischen Zellen der neuen Schichte. Diese Anlage
der Umhüllungshaut ist früher das seröse Blatt der Reimhaut
genannt worden; sie ist durchaus von dèrsëlben Bedeutung wie
die gleichbenanrite Membran von schwärzlicher Färbung beim
Frosch. Sie besteht gegenwärtig, wie S c h w a n n diesés bei der
Keimhaut beschreibt, aus dicht nebeneinander liegenden mehr
dunkeln Zellen von etwas verschiedener Grösse, mit kugeligem
Nahrungsinhalte dicht angefüllt. Zellenmembran und Kern sind
anfangs nicht zu unterscheiden. Die Anlage dér Umhüllungshaut
schreitet ohne Aufenthalt vor, sie erweitert sich daher, mit ihrem
Centrum an dér Bildungsstätte des Embryo festhaftend, an der
Peripherie gleichmässig sich ausdehnend, unter der Dotterhaut
über den Dotter hin. Das erste Wachsthum der Umhüllungshaut
geschieht durch Ausdehnung der ihre Anlage zusammensetzenden
Zellen, welche dabei heller werden und die Zellenmembran zum
Vorschein treten lassen, später lagern sich immer von Neuem
solche Zellen dér Dötterhöhle an der Peripherie an, Welche durch
ihren kleinkugeligen Niederschlag auf den Kern den Zellen der
Keimanlage ähnlich werden. Die Umhiillungshaut gëhört zu den
Gebilden, deren Entwickelung nur dürch derartige Zellen der
Dotterhöhle ohne Vermittelung des Blutsystemes vollendet wird.
Anläge des Central-Nervensystems. Die Entwickelung des
Dotters zu den Gebilden, welche dem Embryo allein und eigen-
thümlich angehören, beginnt mit dér Anlage des Centralherven-
systems. Es wartet jedöéh dieser Bildüngsäet nicht, wie beim
Frosch, das vollständige Umwachsen des Dotters von dér ümhül