
darmform schon ziemlich erkennbar, so werden die Zellen der
Darmhaut auf zwiefache Art verwendet: 1. sie formiren im Bauch-
theil des Darms eine Muskelhaut und die Zellen verwandeln sich in
primitive, meist quere Muskelbiindel; 2. sie entwickeln die Drüsen,
deren Secrete die Verdauung der Nahrungsmittel bewirken. Ferner
entwickelt sich in der Darmhaut ein dichtes Blutgefässnetz,
auch hier haben die Blutkörperchen einen feinkörnigen Inhalt in
der Nähe des Kerns oder in der ganzen Zelle des Blutkörperchens.
Die Schleimhaut. Um die Zeit, wenn der Darm bereits einen
kleinen schneckenförmig aufgewundenen Schlauch darstellt, liegt
der Rest des Dotters innerhalb des Kanals desselben, und bildet
an den Wandungen eine lockere, doch ziemlich dicke Kruste, so
dass in der Mitte eine kleine Höhle übrig gelassen wird. Diese
Zellenkruste wird meist nur aus den kleineren-Dotterzellen zusammengesetzt,
die grösseren sind jetzt höchst selten. So weit
nun die Bauchabtheilung der Darmhaut sich ausdehnt, ebenso
weit lässt sich auch nnr die Kruste verfolgen. Aus der Kopfab-
theilung hatte der Dotter sich schon früher zurückgezogen, hier
fehlt auch die Zellenkruste. Je mehr sich nun der Darm verlängert,
desto dünner wird die an den Wandungen anliegende
Zellenschicht und die innere Höhlung nimmt zu. So wird der
Dotter allmählig an der innern Wand der Darmhöhle so ausgebreitet,
dass nur eine einfache Schicht von Dotterzellen vorhanden
ist, und diese verwandelt sich nun in das Gebilde, welches für die
Schleimhaut zu halten ist. Die Zellen dieser Schichte verändern
bald ihre Form, so dass sie in der Richtung des Radius der Darmhöhle
sich verlängern, und theils die Kegelgestalt, theils die Cy-
linderform annehmen, mit nach aussen gewandten Spitzen der
Kegel und deutlichem Kern. Die Zellen werden allmählig mit
fetttröpfchenartigen Kügelchen gefüllt. Diese Schicht ist gefässlos.
Der Darm besteht nun ans 2 Röhren,: der Muskelhautröhre und
Schleimhautröhre und der dazwischen befindlichen Drüsenschicht.
Diese assimilirende Schichte des Darms findet sich merkwürdiger
Weise nur in der Bauchabtheilung des Darmsystems. Sie hat
die grösste Aehnlichkeit der Structur mit- dem sogenannten Epithe-
liüm der Darmschleimhaut. Wir vermeiden hier diesen bedenklichen
Ausdruck Epithelium, da wir es jedenfalls hier mit dem
assimilirenden Organ des Darms zu thun haben, und eine andere
Schleimhaut bei der Froschlarve nicht existirt, da ferner auch
die Zellen des sogenannten Epitheliums bei den erwachsenen
Thieren leicht eine höhere Bedeutung, als die man dem Epithelium
gewöhnlich beilegt, nämlich diejenige haben mögen, die
wirksamen Elemente der aufsaugenden und assimilirenden Thä-
tigkeit zu seyn.
Mesenterium. Ursprünglich ist kein Mesenterium vorhanden.
Nach der Form des Dotters in der Rumpfvisceralhöhle hatte der
Darmhautsack eine etwas sich erhebende Kante, welche an der
Wirbelsäule festhaftet. In dem Grade aber, als der Darmhautsack
sich verlängert, muss der Dotter und seine Umhüllung sich von
der Wirbelsäule entfernen. Diess geschieht am meisten da, wo der
mittlere Theil sich zur Schneckenform auszieht. Dadurch gelangep
die beiden an der Wirbelsäule festhaftenden Wände (Mçsep-
fen él-Platten) ’dëVÔafmhâutsackës ällmäblig und der Entfernung
der Darmröhre von der*fIWxrbfeßäule entsprechend aneinander,
und verwachsen, um als Verb in dungsth eil zwischen Darmsphiauch
u'ml Wirbelsäule, Aföseiiteyium; aufzutreten. ' Wehn nun die Indi-
:yiäü.alisirürig déy Gpwéb'è in der Darmhaut eintritt, so sondert
'slöh von der letztern, - Wo Sie mit der Oberfläche frei liegt,- eine
gefässlose Epithehumschicht ab. Dasselbe thun alle übrigen
Gewebe 'in dep Bauchhöhle an/ihrer freien Oberfläche. (Peritoneum),
' Die Bilduiigsmasse der Mésentenaiplatten dient zur Ent-
j^cielung :jpSn t^efässenj ftörveh, Milz. Während also ; später die
abgesonderte gelä?slösc Zellehsehieht nür als Anhéftungsband da-
'sfebt1,' ist es Sache’ der Hauptmasse auch die wesentliche Verbindung
zwischen, animäiemTiind Vegetativem Leben zu fepräsentirgq.
yy/,, das Ihh'iiimeuni so bildet, sieb auch das Perieardiüm in dei^
Herzhöhle,* die Pia ihater. und wohl auch allé seröse Säcke bei
anderen Thieren. / 7/ _ .
1 Mit 'der Entwickelung dés Darms ist auch der Dotter voll-
h&ndig’ veybräücht' uri ä ‘ dér Larveriorgaoismus des Frosches con-
stihm-t;‘ Gleichzeitig sind/auch die äusseren Kiemen geschwunden
'und die .inneren Kiemen haben , sich entwickelt. Alle weitere
E ii Uv! ekeln n g eil im, Verlauf dér Larv.eri-Métamorphosé geschehen
diirch Entstehung neuer Mutterzellen an . bestimmten Orlen,' so
die Extremitäten , wovon die' vorderen in der Kiemenhöhje. ver-
deçkt liegen. Diese Hohle : entsteht dadurch, dass der häutige
Kienieri decke), weicher zum Schutz der Kiemen sich entwickelt,
mit dem Anfang des Rumpfes bis auf eine kleine runde Ki.emen-
öflqung verwächst. Die vorderen Extremitäten werden erst bei
der /Verkümmerung dès Kiemen apparû tes frei, w,enn die Lungen-
athmung. eintritt. Sobald das Wirbefsystèm 'gänz., ausgebildet ist,
behalt das Hautsystem nur diè Function, die äusserste Umhüllung
dés'ganzen Thiers zu seyn,. Es giebl keine Flossen, keine Mem-
branae reunientes, keinen Häutafter, keine hornartigen Lamellen
mehr. Die Gingen j entspringen nicht aus dem System, woraus
die°Kiemen hervorgingen. ‘Mut der Réduction desHautsystems
auf die,Cutis ist gleichzeitig das Verkümmërn der Umhüllungshaut
und das Auftreten der Epidermis verbunden, welche-noch unter
dér Umliüllungshaut anzufreffen glückt. Die Entwickelung der
Lungen beginnt schon früher, wenn der Darm eine Sförmige
Biegung gemacht hat. Sie entstehen neben der Darmhaut, wo
der Darm in den Kopf tritt, nicht aus dem Darm. Die Nieren
entwickeln sich Bei der FroschTarve um die Mitte der Larveozeit.
Auch im Bau des Darms gehen grosse Veränderungen vor sich,
yvelcW7,sick aüf die Veränderung der, Nahrung beziehen. Die
Geschlechtsthcile fehlen der Larve anfangs ganz, die Entwickelung
beginnt, mit derjenigen der Extremitäten.