
Verhältniss zum Gang des Nabelbläschens im Zusammenhänge
steht. Indem sich der zum Nabel gehende obere Theil des Darms
verlängert und windet, der vom Nabel zurückgehende untere
Theil des Darms aber sieb erbebt, so entsteht der grosse Bogen
oder Kranz des Dickdarms um den grossem Theil des dünnen
Gedärmes. M e c k e l , Archiv 1817. M u b l l e b , ebend. 1830. Ueber
die Bildung des Peritoneums und Gekröses siehe oben p. 678.
Das Gekröse ist anfangs gerade, wie der Darm selbst, und
auch der anfangs gerade gestellte Magen hat sein Mesogastrium,
welches von seiner grossen Curvatur ausgehend ihn an die hintere
Mittellinie der Bauchhöhle haftet. Wie dieses Mesogastrium .sich
mit dem Magen querstellt, Omentum majus wird und mit dem
Colon transversum sich später verbindet, ist schon oben Band I.
3. Aufl. p. 402 auseinandergesetzt worden, wie auch, dass die Milz
innerhalb des Mesogastriums entsteht, und also so gut wie die
Mesenterialdrüsen ein symmetrisches Organ ist. Ueber die Entwickelung
der Leber, des Pancreas und der Speicheldrüsen siehe
oben Bd. I. 3. Aufl. p. 377. Bd. II. p. 687.
8. A t h em W e r k z e u g e .
Ueber die erste Entwickelung der Lungen siehe oben p. 699.
Die Lungen entstehen zuerst als Höckerehen an der Bauchwandung
der Speiseröhre, an ihrem vordem Umfange hängen sie
zusammen, und hier zieht sich ein Stiel in die Luftröhre aus.
f Bald erscheint die Lunge als ein Haufen von Blinddärmchen,
welche von den Luftröhrenästen ausgehen. In Hinsicht des einzelnen
und der Entwickelung der Luftröhre und des Kehlkopfes
verweise ich auf die besondern Werke: v. B a e r a. a. O. R a t u k e
Nova Act. Nat. Cur. XIV. 1. p. 162. V a l e n t in a. a. O. p. 49.
In Hinsicht des Zwerchfells hat v. B ajer beobachtet, dass je
weiter man in der Entwickelung zurückgeht, um so weiter nach
vorn stehend das Zwerchfell angetroffen wird. So sah er an
Schweinchen von £ Zoll Länge, wo die Herzkammern so eben
im Rumpfe Platz genommen, den ohern Rand des Zwerchfelles
an den Anfang des Rumpfes, scheinbar an den ersten Brustwirbel
gehen. Mit Sicherheit konnte er das Zwerchfell noch erkennen,
wenn die ungetheilte Herzkammer kaum noch in den Rumpf
einzutreten anfing, a. a. O. II. p. 226.
9. W o i F l ’ s c h e K ö r p e r , H ' a r n w e r k z e u g e, G e s e h l e c h t s t h e i l e .
Die WoLFF’schen Körper sind zuerst von C. F r . W olff gesehen,
aber für die Uranlage der Nieren gehalten worden. O k e n
kannte sie hei Säugethieren, M e c k e l kannte sie ebenfalls beim
Menschen und den Säugethieren, erkannte jedoch ihre Eigentümlichkeit
nicht und stellte sie mit den Nebenhoden zusammen.
R a t h k e hat sie bei Vögeln, Säugethieren und beschuppten Amphibien
untersucht, die Unabhängigkeit der Nieren von ihnen
gesehen, er stellte sie noch mit dem Nebenhoden zusammen, während
sie bei den Weibchen verschwinden. Da sie bei den Fischen
und nackten Amphibien zu fehlen schienen, so warnt sie ^ ihre
Thieren beobachtet die eine Allantois undAmmon 1iahen midihre
Existenz schien damit zusammenzuhängen. ei e , . ,
sie wirklich. Ich fand sie jedoch bei den Batrachiern im Fötus
und Larvenzustande, und sie haben bei einem Ausfuh™ " ^ §
hier eine von den Gesehlecbtstheilen und Nieren ^ entfern
Lage, im obersten Theile der Bauchhöhle dicht unte^ e“ ^ “ f ^
dass’ihre gänzliche Unabhängigkeit von, den GescUeehtst«len
sowohl, als Nieren offenbar war, gleichwie ich auch de«J J » -
hoden der Säugetiere sich völlig unabhängig
Körper zwischen jenem und dem Hoden an diesem s^h entwmkeln
sah. Sie sind offenbar Absonderungsorgane, denn sie haben Au-
führuogsgänge, welche in die Kloake einmunden, und ich sa
beim Vogelfötus ein weissgelbes Secret »m ihren Canalen mul ihrem
Ausführungsgang, welches in den Cana en \er&c o b
den konnte. Die Beobachtung von J a c o b s o n ,
in den ersten Tagen der Bebrütung des Vogelembryo Harnsäure
im Liquor Allantoidis der Vögel vorfindet, wahrend sichdie Nieren
erst am sechsten Tage zeigen macht es auch wahrschemhch,
dass sie dieselbe Bedeutung wie die gieren hat.en, u,nd. Pr
mordialnieren, Vomieren dasselbe Verhältniss
ben, wie die Kiemen der nackten Amphibien zu ihren spateren
Lunsen Dafür spricht auch, dass in diesen Organen zufolge
R a t h k e ’s Beobachtungen auch die Malpighischen Körperchen d |i
Nieren vorhanden sind. Die Dauer der W o l f e s c h e r “
den verschiedenen Gassen ist sehr verschieden lang. Am längsten
dauern sie bei den nackten Amphibien. Bei ^ n F ro sch - und
Salamanderlarven bilden sie einen Haufen von Blinddärmchen im
obersten Theil der Bauchhöhle, von welchen ein Ausfuhrungsgang
iederseits der Wirbelsäule herabgeht. Sie dauern hier das ga ^
C Ä S * * Bei den Vögeln entstehen ™
der Bebrütung und reichen vom Herzen bis ans hintere Ernte
Sie bestehen auch aus Blinddärmehen, die zu einem Ausfuhrungs-
eang verbunden sind, welcher jederseits in die Goake ausmundet.
Hinter ihnen bilden sich die Nieren, über diesen die Nebennieren.
Indem sich die Nieren vergrössern, werden dm W o l f f sehen K orpei
allmählig kleiner. Die Hoden oder Eierstöpke entstehen vor ihnen
und b e id e n Weibchen unterscheidet man immer auch einen vom
Ausführungsgang des WoLFF’schen Körpers verschiedenen Eierleiter
(der rechte Eierstock und Eierleiter verkümmern bei den
meisten Vögeln mit Ausnahme einiger Raubvogel). Bei den Ma chen
sah fch keinen besondern Samenleiter ausser dem Ausfuhrungsgang
des W o L F F S c h e n K ö rp ers, vielmehr schien eine Ver-
S i n g zwischen Hoden und Ausfehrungsgang W o l f f sehern
Körpers durch Vasa efferentia selbst einzutreten. Mit foitschrei
» r / Ä Ä w erfe» die W e l c h e » | j W * £ £
nach dem Auskriechen findet man noch einen Rest von ihnen
auf den Nieren vor. } , - , . •„ •
Bei den Säugethieren sind die Körper bohnenfiormig,
besteben aus quer gelagerten Blinddärmchen, hinter ihnen ersteht
die Niere und die Nebenniere. Diese Körper sind anfangs