
and drinnen die noch ganz runden Blutzellen mit Kern und Kern-
kügelchen und feinkörnigem Inhalt. Auch entsteht eine eigene
von der Bauchhöhle abgesonderte Herzhöhle mit epitbeliumartiger
Auskleidnng (Herzbeutel). Mit den Aortenbogen bilden sich drei
Kiemenbogen aus, sie liegen in der zweiten frühem Visceralspalte
oder sogenannten Kiemenspalte. Auch entstehen von dem Bildungsstoff
der Kiemenbogen die äusseren Kiemen. Kiemenbogen
und äussere Kiemen entstehen mit der späteren Cutis aus dem
Urgebilde, welches Hautsystem genannt wurde.
Während vorn das Herz durch die Aortenbogen mit den
Kiemen in Verbindung steht, verzweigt sich das hintere Ende
desselben unmittelbar in der vordersten Dotterpartie der Bauchhöhle.
Diese sieht man nun sehr bald von der übrigen Masse
sich isoliren und selbstständig werden. Es ist die noch gaf nicht
geschiedene Anlage für die künftige Leber und das Pancreas.
Sie entstehen beim Frosch aus dem Dotter selbst zu einer Zeit,
wo bei ihm noch keine Spur vom Darmsystem in der Bauchhöhle
Vorhänden ist. Nirgends findet man die Erzeugung neuer Generationen
von Zellen in den Mutterzellen so auffallend, als in dieser
Bildungsmasse der Leber und des Pancreas. Dieses thätige
Zellenleben steht wahrscheinlich mit der Blutbildung im Zusammenhänge,
da hier ein solcher Vorgang wie bei anderen Thieren
in der Area vasculosa der Keimhaut nicht stattfindet. Ausser der
Leber und Pancreasanlage entwickeln sich durch unmittelbares Zu*
sammentreten der Dotterzellen in der Bauchhöhle die WotFF’söhen
Körper, an der von Muelleb angegebenen Stelle, dicht am Kiemenapparat,
und die Ausführnngsgänge verlaufen längs der Rumpfvisceralhöhle
zu der vom Hautsystem gebildeten ephemeren Afteröffnung.
In der letzten Figur ist die Lage der Ausführungsgänge
der WoLLF’schen Körper durch W auf dem Querdurchschnitt
angedeutet.
Fortschritt der Entwickelung des animalen Systems. Der Froschembryo
bildet sich zunächst zu der fischähnlichen Form .aus, das
Hautsystem entwickelt die Flossen und auch die Hornplatten der
Froschlarve im Munde. Im übrigen ist es jetzt ztim grössten
Theil schon blosse Schutzhülle des Wirbelsystems
oder der animalen [Rumpfwände geworden.
Nur am Rumpf fungirt es noch
als Membrana reuniens inferior und formirt
die ephemere AfterÖffnuug. Das Centralnervensystem
verliert durch Verdickung der
Wände mehr und mehr die 'Röhrenform
und die im Innern des Canals befindlichen
Rudera der schwarzen Umhüllungshaut. Das
peripherische Nervensystem wird sichtbar.
et Centraltheil des Nervensystems.
f Chorda dorsalis.
E Wirbelsystem mit den oberen und unteren
Fortsetzungen, Rückenplatten und
Bauchplatten.
00' Hautsystem, 0 Membrana reuniens inferior.
U Dotter in der blossen Bauchhöhle enthalten, indem der Darm
noch nicht gebildet ist.
Anlage des Darmsystems. Die Entwickelung des Darms beginnt
beim Frosch nach der Ausbildung des animalischen Systems
und nachdem das Blutsystem zur Vermittelung des gemeinschaftlichen
Zellenlebens angelegt ist. Das Nahrungsmaterial befand
sich anfangs in dem kugeligen Inhalte der Zellen selbst, später
wurde ß f durch die Leber- und Pancreasanlage dem Blutsysteme
zugeführt. Einer Verdauung bedurfte es hier nicht. Die Larve
sieht nun um diese Zeit oberflächlich betrachtet, ganz vollständig
aus. Sie lebt mit äusseren Kiemen und bewegt sich sehr behende,
doch nimmt sie keine Nahrungsmittel zu sich. Das zur Aufnahme
fremder Nahrungsstoffe bestimmte Darmsystem bildet sich folgen-
dermassen. Der Rest des Dotters nimmt gegenwärtig die grosse
hintere Abtheilung der Rumpf-Visceralhöhle ein, so zwar, dass
er oben an der Schlundöffnung beginnt und bis auf die Leber
und Pancreas-Anlage und die WoLFF’schen Körper den übrigen
Raum vollständig ausfüllt. Er grenzt demgemäss vorn an die
Schlundöffnung, an die hier anstossende Auskleidungsmembran der
Mundhöhle und an die Leber und Pancreas-Anlage, hinten, unten
und seitlich an das Hautsystem, Membrana reuniens inferior und
oben an die Wirbelsäule, an die Visceralplatten und an die daran
liegenden WoLFF’schen Körper. Siehe die letzte Abbildung. Im
übrigen aber liegt der Dotter ganz frei, durch keine eigentümliche
Membran zusammengehalten.' In den einzelnen Dotterzellen
findet man jetzt schon überall junge Generation," und rund um
die Oberfläche haben sich dieselben befreit und zur Disposition
der weiteren Entwickelung gestellt. Beim Frosch und Triton
und wahrscheinlich bei allen denjenigen niederen Wirbeltieren,
wo der Dotter schichtenweise für die Entwickelung des Embryo
verbraucht wird, entsteht zuerst ein Rohr des Darms, dem noch
die Schleimhaut fehlt und darin als letzter Bildungsact des Dotters
die Schleimhaut.
Die Darmhaut. Die Urmembran des Darms entwickelt sich
von dem Dotter auf die Weise, dass die oberflächlichste Zellen-
schicht des Dotters jederseits zu einer häutigen Anlage Zusammentritt.
Dieselbe stellt sich dann als eine dachförmige Bedeckung
der Dottermasse dar, und haftet mit ihrer oberen Kante längs
der Wirbelsäule fest, so dass an der Wirbelsäule zwei membra-
nöse Platten herabhängen (v. Baer’s Darmplatten beim Hühnchen).
Sehr bald verwachsen diese beiden Urplatten der Darmhaut tief
nach unten und hüllen dann den ganzen Dotter ein. Die Darmhaut
bildet dann einen flach ovalen Sack in der Rumpfvisceralhöhle.
Hinten öffnet sie sich durch den ephemeren Hautafter,
gleichzeitig mit den Ausführungsgängen der WoLFF’schen Körper.
Vorn reicht sie an die Schlundöffnung und ist hier in unmittelbarer
Verbindung mit der Auskleidungsmembran der Kopf-Visceralhöhle,
so dass man letztere als den am frühesten entstehenden
Kopftheil der Darmhaut ansehen muss. Ursprünglich sind es die
einfachen Dotterzeilen, welche die Darmhaut bilden. In diesen
entwickeln sich dann junge Generationen. Ist nun die Larven