
der mittlern Membran durch den peripherischen Theil ein eben-
massiges Ganze mit der Dotterkugel, so wird es zu Anfang dieser
Bildungsvorgänge über dieselbe in Form eines Daches erhaben,
dessen Kante oder Giebel unter der Wirbelsäule durch die Aorta
und die Endäste mit dem Embryo verbunden ist. Diess Dach
wird allmählig zu einem Canal abgeschnürt, der in der Mitte
durch eine weite Oeffnung mit der Dotterhöhle in Verbindung
steht. Die Abschnürung schreitet weiter vor, die Höhle des Darmcanals
wird vergrössert, die Communicationsöffnung mit der Dotterhöhle
nimmt ab und wird allmählig auf einen sehr engen Gang
beschränkt.
Der Abschnürung des Darms folgt die Schliessung der Rumpfhöhle
am Bauche auf dem Fusse nach. Voran geht die Basis des
Amnion als Membrana reuniens inferior und die Visceralplatten
■wachsen nach. Es entsteht so die anfangs weite Nabelöffnung,
von welcher jetzt das Amnion abgeht.
a Centraltheil des Nervensystems.
b Chorda.
c Aorta.
d Leibeswände, oben in die Rückenplatten
sich fortsetzend.
e Visceralplatten.
ƒ Amnion.
g Darmhaut.
h Magenhöhle mit Schleimhaut.
' i Leber.
k WoLFf’sche Körper.
Die zweite Figur stellt eineü Querschnitt in der Gegend der
oberen Extremitäten dar.
a Rückenmark.
b Chorda,
c Aorta.
d Rückenplatten.
e Visceralplatten.
ƒ Amnion.
g Darmhaut.
k Magenhöhle mit Schleimhaut.
I Mesenterium.
m Dottersack.
n WoLFF’sche Körper.
Das Mesenterium bildet sich ganz so wie beim Frosch. Die
Schleimhaut ist ausser der vergänglichen Chorda das einzige und
zugleich so wichtige Gebilde des Fötus, welches selbst angelegt und
ohne Vermittelung des Blutsystems erweitert und. ausgebildet wird.
Ihre Hülle erhält sie durch das Centrum der Membrana intermedia.
Der peripherische Theil der Membrana intermedia hat sich allmählig
über den ganzen Dotter ausgedehnt und umhüllt denselben
bis auf eine kleine runde Stelle. Die Corticalschicht des Dotters
tritt in innige Verbindung mit dem peripherischen Theil der Membrana
intermedia. Die Dotterarterien bilden von dieser Schicht
aus die als Vasa lutea bekannten Gefössschlingen ins Innere des
Dotters. Der Dotter ist jetzt auf die Bedeutung des Nahrungsstoffes
herabgesunken und der Inhalt der Dotterzellen zeigt sic
wesentlich verändert, und hat beim Zerdrücken ein zusammenhängendes
fettartiges Ansehen.
III. Capitel. E n tw ick e lu n g der S ä u g e th ie r e und des
Menschen.
Ueber die der Dehiscenz des Folliculus Graafianus vorausgehende
Bildung des Corpus luteum ist bereits oben pag. 645 gehandelt.
Nach Barry entwickelt sich dasselbe auf Kosten dei
vasculösen Bedeckung des Ovisack,
Rob. Lee beim Menschen (med. chirurg. Transact. XXII.)i bildet sich
das Corpus luteum um den Follikel und dessen beide Haute. Ein
wahres Corpus luteum scheint sich nur m Folge einer Conception
zu bilden. Dagegen sind falsche Corpora lutea nicht so seiten.
Montgomery beobachtete sie meist mit dem Anschein wie von
Extravasat in den Follikel formirt. Zuweilen giebt eine im vorgerückten
Alter sich ausbildende Verdickung der Schichten des
Follikels den Anschein eines Corpus luteum. Falsche Narben des
Follikels haben ein unregelmässiges Ansehen, verschieden von de
kleinen runden Oeffnung nach einer Conception. Rob. Lee sah
ausser diesen Formen bei Frauen die während der Menstruation
gestorben, bei denen auch die Trompeten und Fimbrien stark
L ö th e t sind, einen falschen Anschein von Corpus luteum am
Eierstock in Form einer Perforation des Pentoneal-Ueberzuges
des Ovariums mit Wuchernng der Oberfläche des Ovarmms um
diese Stelle, und mit oder ohne Bildung einer Cavitat an dieser
Perforationsstelle.
1, E i d e r S ä u g e t h i e r e .
Der Uebergang des Eies aus dem Eierstock in die Tuben
erfolgt zuweilen schon einige Stunden nach der Begattung jw ie
z B Barry fand, dass die Eichen der Kaninchen schon 9 10
Stunden nach der Begattung abgehen) oder, in spaterer Zeit, innerhalb
24 Stunden oder mehreren Tagen. , ,
D e Graaf fand die Eichen der Kaninchen 3 Tage nach der
Begattung ausgetreten. Op. omn. 215.
Auch Cruikshank fand dieselben am dritten Tage nach der
Begattung in den Tuben, am vierten im Uterus. Phil. Tiansact.
1797. Reil’s Arch. III. 74.
Coste fand bei Kaninchen 24 Standen nach der Begattung
Eier im Uterus. . . . -, rr
WiiARTON Jones fand die E ier eines Kaninchens in den Lüben
2 Tage nach der Befruchtung. Bei einem Kaninchen, das 41
Stunden nach der Befruchtung untersucht wurde, fanden sich
noch keine Eier in den Trompeten und im Uterus.
P révost und D umas fanden die Eichen zweier Hündinnen
8 Tage nach der Begattung im Uterus, bei der einen fand sich
ein Eichen noch in der Tuba,