llacillarien theilen sich der Länge nach und 'bilden dann polypenartige
Stöcke, einzelne können sich auch von dem Stiel losmachen
und' frei herumkriechen, wie die Gomphonema. Die Vorticellen
theilen sich.in die Länge, dann lösen sie sich von ihrem Stiele
ah Durch Längs- und Quertheilung vermehren sich auch die
Familien der Euchelia, Trachelinäy Colpoda und Oxytrichinä. Die
Beobachtungen von O. Fb. Mueller und G ruithuisen über die
spontane Quertheilung der Naiden sind schon oben angeführt.
Wachem die Einschnürung zwischen der Mutter und der aus dem
Bintertheil entstehenden Tochter sich gebildet hat, entsteht an
letzterer schon vor der Trennung Kopf und Bussel, und der vor
der Tochter liegende TheiL beginnt schon seine Absonderung vor
der Ablösung des hintersten Stückes, und züweilen sieht man das
Mutterthier mit drei jungen, durch Absonderung entstandenen
Individuen noch verbunden. Auch bei den Planarien ist die
Selbsttheilung beobachtet.
Die Selbsttheilung'ist meist vollkommen, zuweilen auch unvollkommen.
Monaden, welche sich in die Länge und Quere
abwechselnd theilen, Wo es aber nicht zu gänzlicher Lösung der
setheilten kommt, bilden Beeren. Bei einer beständig fortgesetzten
Längstheilung entstehen Reihen von Individuen, die mit, den
Längsseiten Zusammenhängen. Bei einer fortgesetzten Selbsttheilung0
in die Quere ohne Trennung entstehen fadenartige Reihen.
Als solche Systeme betrachtet E hrenberg die Vibrionen, die man
bald aus 2 — 3, bald aus sehr vielen Gliedern bestehen sieht, und
welche sich durch eine eigene zitternde Bewegung auszeichnen.
Die verzweigten Vorticellinen Carchesium und Epistylis E hrenb. entstehen
durch unvollkommene Theilung der Thiere in 2, während
diese durch den aus dem Bintertheil ansgeschiedenen Stiel verbunden
bleiben. Diese Art der Theilung kömmt selten bei den
Corallenthieren, wohl aber nach E hrenberg bei den Caryophyl-
laeen vor, und bedingt dann dichotomische, büschelartige, gestielte
Formen, indem 2 aus einem, 4 aus 2, 8 aus 4, 16 aus 8 werden
u. s. w. .
Dass den Pflanzen irgendwie Selbsttheilung zukomme, ist
theils entschieden verneint,- theils wieder bestimmt bejaht worden.
E hrenberg spricht aus, dass es keine ihm bekannte Pflanze, auch
keinen Theil einer Pflanze, ja keine Zelte des Zellgewebes gebe,
welche sich zur Vermehrung theile. Alle Pflanzenentwickelung
geschehe durch Verlängerung und Knospenbildung, und die Theilung
sei nur Ablösung von Knospen. Bericht über die zur Bekanntmachung
geeigneten Verhandlungen der K. Pr. Academie der Wissenschaften
1836. 34. M eyen hingegen schreibt den Pflanzen und
selbst Pflanzenzellen vielseitig die Vermehrung durch Iheimng
zu. Neues System der Pflanzenphysiologie 3. B. p. 440. Meyen
bezieht sich theils auf die Clösterien, welche hinwieder E hrenberg
mit mehreren, der Untersuchung wenig zugänglichen, aber
sich durch Theilung mehrenden Formen zu den Thieren rechnet.
Aus den übrigen von Meyen angeführten Fällen scheint mir mehr
die Bildung der Sporen durch Theilung, und die Theilung einzelner
Zellen zu folgen. Es giebt aber so einfache vegetabilische
Vermehrung durch Theilung. 603
Gebilde, wo Sporen durch blosse Einschnürungen, also Theilun
een eines fadenartigen Schlauches entstehen, Siinpla eines virtuellen
Ktiplums und esS giebt wieder Gebilde, wo
^einander entstandenen Zellen eine Reibe bildend das Multi-
ulum der Pflanze ausmachen, welches sich durch wahre Theilung
fn seine Simpla trennt. Meyen beruft sich auf die Beobachtung n
an Palmellen, Oscillatorien, Nostoch inen und Fadenpilsen .Dr
gefärbte sphärische Masse, welche ein .einzelnes PalmelienIndividuum
darstellt, ist jedesmal in einer Schle.mhulle eingeschossen
Ünd im Innern dieslr Hülle, welche als Mutterzelle anzusehen st,
erfolgt die Selbsttheilung jener Masse. Nach der Theilung wird
jeder einzelne Theil von einer eigenen SchlcimhulLe umschlossen
wobei die erstere allmählig resorbirt wird doch mitun er wird
sie bedeutend ausgedehnt, und man sieht dann noch die neuen
Palmellen -in ihre! besonderen, vollständig ausgebildeten Huden
eingeschlossen. Bei -den wahren Oscillatorien mit ungegliedertem
Schlauch sah- Meyen, dass die grungefärbte Masse m diese
Schlauch anfangs ungegliedert, später gegliedert auft*i«. Z ^ i
len bricht der Inhalt in mehr oder weniger langen Socken au ,
woran sich dann die Glieder ablösen. In, diesem Talle scheint
S ir die Selbsttheilung mehr eine Theilung der ,SpoWB»s»e m
Die msenkraniförmigen Fäden, welche bei der Gattung
Nostoc. gewunden in der Gallertmasse liegen,
Meyen durch Selbsttheilung ihrer einzelnen Bläschen. Sobald die
alte Nostoc zerfällt, treten jene Bläschen aus der gallertartigen
Masse hervor, und jedes derselben vermag sich zu vergrossern-
u n f zu einer neuen Nostoc »».»wandeln, D«. W
aus einer etwas erhärteten und grünlich f 1FaIJ ten
und sind mit einer schleimigen, wasserheUen Flüssigkeit_gTuUt
bei der Entwickelung schwillt ]ene Hülle zu der gallertartigen
Masse der Nostoc, in dieser entstehen Trubungen, ^n
die. ersten Bläschen hervorgehen, welche sich duic bestandig
fortgesetzte Theilung vervielfältigen und die rosenkranzformig
f e r a Ä * » auch die Sä».» der Moose und Le-
bermoose nicht im Innern von Mutterzellen, sondern durch Ihei-
lung, und die einzelnen Samen werden von dem grosser,VPrmeh
samen abgeschnürt. Hierher rechnet derselbe auch die Vermehrung
der Zellen bei einigen gegliederten Conferven z B 'Conferva
glomerata, durch Abschnürung eines Auswuchses. Be f c ”“
ren Pilzen, z. B. Penicillium glaucum geschieht nach
Bildung der Sporen durch Abschnürungen des fadenar iscn Sp ^ -
ches. Bei dem Gährungspilz Saccharomyces entsteh.
Zelle des aus einer Reihe von Zellen bestehenden IMlanzcliens durch
eine Knospung einer der' älteren Zellen in gerader Lime oder
nach den Seiten. Die Zellen lösen sich leicht ab, u n d g e lösten
Zustand treiben sie wieder Knospen und bedingen
kleine Systeme. Jede Zelle der Pflanze ist hier eine Spoie, r
jede Zelle ist Individuum, welches durch Knospung neue Indiv-
duen bildet, w o aber die Individuen des Systems sich von einander
ablösen. Die Selbstlheiluiig des Gahnmgspilzes ist daher