
ste muschelartige Gehörknöchelchen, das letzte ist mit dem vordem
Ende der Schwimmblase verbunden.
Bei den Sparoiden (Boops und Sargus) gehen vom vordem
Ende der Schwimmblase zwei Canäle aus, deren blinde Enden
an besondern, häutig geschlossenen Oeffnungen des Schädels befestigt
sind.
. ' Bei den Clupeen setzt sich das vordere Ende der Schwimmblase
in einen Canal fort, der sich gabelig theilt. Jeder dieser
Canäle tritt in einen Knochenkanal des Hinterhaupts, hier theilt
er sich wieder gabelig, bis jedes der Canälchen in einer knöchernen
Capsel sich erweitert. Die eine dieser Capsein enthält bloss
das blinde Ende des Fortsatzes der Schwimmblase, in der andern
aber stösst ein Fortsatz des häutigen Labyrinthes an den blinden
Fortsatz der Schwimmblase;
Bei den Myripristis findet' nach Cuvier auch eine Verbindung
der Schwimmblase mit dem Labyrinthe statt. Der Schädel ist
unten offen, und nur von einer häutigen Wand geschlossen, an
welcher die Schwimmblase anbängt.
Die Trommelhöhle und Eustachische Trompete der höhern
Thiere, die Nebenhöhlen der Nase bei denselben, die Luftsäcke
der Vögel und die Schwimmblase der Fische gehören übrigens
in eine Klasse von Bildungen, indem sie sielt als mit Luft gefüllte
Recessus des Tractus respiratörius und intestinalis ursprünglich
bilden, mögen sie später noch durch Gänge oder Oeffnurigen
mit diesen Höhlen Zusammenhängen, oder sich davon ganz isoli-
ren, wie die Schwimmblase mehrerer Fische, denen später der
Verbindungsgang mit dem Schlunde fehlt, v. Baer.
Von den Amphibien an sind allgemein, entweder ein oder
zwei Fenster des Labyrinthes vorhanden, welche entweder ohne
mit einer Trommelhöhle in Verbindung zu stehen, und bloss von
Haut und Muskeln bedeckt, an die unter die Haut, führenden
Fortsetzungen des Labyrinthes einiger. Fische erinnern^ oder
mit einer lufthaltigen Trommelhöhle in Verbindung stehen. Das
membranöse Labyrinth liegt ganz innerhalb der Schädelknochen.
Das Labyrinthwasser enthält nur selten Hörsteinchen, wie bei einigen
Amphibien, namentlich den Fischartigen (Menobranchus),
meist nur eine Kalkmilch von mikroskopischen Crystallen.
Bei den Amphibien kommen noch grössere Variationen im
Bau der Gehörwerkzeuge vor. Sowohl unter den nackten als
beschuppten Amphibien giebt es Familien, bei welchen die Trommelhöhle
ganz fehlt, und andere, bei welchen sie mit Trommelfell
und Eustachischer Trompete vorhanden ist, aber beide Abtheilungen
sind darin durchaus verschieden, dass die nackten nur
ein Fenster , des Labyrinthes und keine Schnecke haben.
ß . N a c k t e A m p h ib i e n .
Das einzige Fenster, welches sie besitzen, ist das ovale oder
Steigbügelfenster, wölches durch den plattenartigen oder kegelförmigen
Steigbügel geschlossen wird. Das runde oder Schnek-
kenfenster fehlt mit der Schnecke.
a. Nackte Amphibien ohne Trommelhöhle.
Ihr Gehörknöchelchen ist die Platte des Steigbügels, bedeckt
von den Muskeln und der Haut. Das membranöse Labyrinth besteht,
wie bei den mehrsten Fischen, aus dem Alveus communis und
drei halbcirkelförmigen Cänälen. Hieher gehören die Coecilien,
(Coecilia und Epicrium), die Derotreten, (Amphiuma, Menopoma),
die Proteideen,-(Proteus)'Menobranchus, Siren, Axolotes, wahrscheinlich
auch Lepidosiren), die Sälamandrinen, (Salamandra,
Triton) und die Bombinatorèn unter den Batrachiern oder schwanzlosen
nackten Amphibien. Siehe W indisghmann de penitiori au~
/■is in amphibiis structura. Bonnae. 1831.
b. Nackte Amphibien mit Trommelhöhle.
Sie besitzen ein Trommelfell, welches entweder fréi oder
unter der dicken Haut verborgen liegt, 2 — 3 Gehörknöchelchen,
den mit dem Trommelfell verbundenen Hammer, w'elcher bloss
ein kleines Knorpelplättchen darstellt, den knöchernen Amboss
und Steigbügèl. Die Eustachische’ Trompete, ein Recessus [der
Rachenhöhle,‘ ist hier, wie immer mit dem Vorhandenseyn der
Trommelhöhle verbunden. Hierher gehören alle Batrachier oder
ungeschwänzte nackte Amphibien mit Ausnahme der Bombina-
toren
Bei den ungeschwänzten nackten Amphibien kommen die
grössten Verschiedenheiten im Aussentheil des Gehörorganes Vor.
Man kann sie in 3 Familien bringen.
1. Batrapbier ohne Trommelhöhle, Trommelfell und Eustachische
Trompete.- Bombinatorèn: die Gattungen Bombinator,
(igneus), Gultripes Muell.' (C. provincialis) und Pelobafes Wagl.
(P. fuscus Wage.) es ist Cultripes minor Mueél.
2. Batrachier mit äusserlich sichtbarem oder unter der Haut
verborgenem Trommelfell, Trommelhöhle, die grossentheils häutig
ist, drei Gehörknöchelchen und von einander getrennten Oeff-
nungen der Eustachischen Trompeten. Hierher gehören die meisten
Gattungen der Frösche und Kröten, von unseren z. B. Ranä,
Bufo, Alytes u. A.
3. Frösche mit knorpeligem Trommelfell, ganz von Knochen
eingeschlossener Trommelhöhle, zwei Gehörknöchelchen und vereinter
einfacher OefFnung der Eustachischen Trompeten in der
Mitte des Gaumens. Hierher gehören bloss die zungenlosen Gattungen
Pipa und Dactylethra; Von den drei Gehörknöchelchen
der .vorigen, ist das. erste zum knorpeligen Trommelfell geworden,
das zweite erscheint als sehr langer gebogener Stiel, das dritte
ist ein kaum bemerkbarer, das Fenster verschliesserider blättchenartiger
Anhang des vorhergehenden. Siehe J. Mtjeller in Tie-
demamn’s Zeitschrift 4. 2. und Muell. Archiv 1836. LXVII.
C. B e s c h u p p t e A m p h ib i e n .
Sie haben das Steigbügel- und Schneckenfenster. Ihre
Schnecke besitzt den Bau der Vogelschnecke (mit Ausnahme der
Schildkröten).
a. Beschuppte Amphibien ohne Trommelhöhle.